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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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von Lisutaris’ Sucht informiert ist. Viele Leute rauchen die eine oder andere Rolle, um sich zu entspannen. In einer geschäftigen Nacht wabern die Thazisschwaden nur so durch die Rächende Axt. Aber Lisutaris’ Hingabe an diese Droge spielt sich in einer anderen Größenordnung ab. Sie hat sogar eine neue Art komplizierter Wasserpfeife entwickelt, mit der sie mehr Thazis inhalieren kann. Sie verbringt ihr halbes Leben in einer Traumwelt. Als ich das letzte Mal in ihrer Villa war, lag sie wie im Koma auf dem Boden, nachdem sie erfolgreich einen Bann gewirkt hatte, mit dem sie das Wachstum ihrer Pflanzen beschleunigen konnte. Aber trotzdem geht mich das eigentlich nichts an. Lisutaris ist nicht schlecht für eine Zauberin, und ich würde sie nur zu gern als Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung sehen.
    »Und warum braucht Ihr mich dafür?«
    »Weil wir Grund zu der Befürchtung haben, dass die Wahlen nicht so gerecht und objektiv durchgeführt werden, wie wir das gerne sähen«, erwidert Zitzerius. »Eure Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass sie absolut fair verlaufen.«
    Zitzerius’ Tochter taucht hinter ihm auf. Sie schneidet mir eine Grimasse. Ich lasse es ihr durchgehen. Zitzerius redet weiter.
    »Es gibt noch andere Kandidaten für dieses Amt, und ihre Nationen sind ebenfalls sehr stark daran interessiert, Erfolg zu haben. Wir haben Befürchtungen, dass einige Länder nicht davor zurückschrecken werden, hinterhältige Taktiken anzuwenden.«
    »Wie Turai zum Beispiel?«
    »Im Gegensatz zu Turai. Natürlich.«
    »Also verlangt Ihr von mir nicht, etwas Ungesetzliches zu tun?«
    »Wenn Ihr dabei erwischt werdet, wie Ihr etwas Ungesetzliches tut, wird die Regierung Euch verleugnen.«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    Zitzerius zuckt mit den Schultern.
    »Werde ich engagiert, um dafür zu sorgen, dass die Wahlen fair verlaufen, oder soll ich dafür sorgen, dass Lisutaris gewählt wird?«
    »Wir sind sehr zuversichtlich, dass Lisutaris gewählt wird, wenn es bei den Wahlen gerecht zugeht«, erwidert der Vizekonsul ausweichend.
    »Mit anderen Worten, ich soll vor nichts zurückschrecken, um Lisutaris in das Amt zu hieven?«
    Zitzerius’ Lippen zucken. Das ist so ziemlich das breiteste Lächeln, zu dem er fähig ist.
    »Es ist sehr wichtig für Turai, dass Lisutaris dieses Amt erringt. Aber ich wiederhole, wenn Ihr bei etwas Ungesetzlichem erwischt werdet, wird die Regierung Euch verleugnen.«
    »Ich verstehe nicht, warum ich der geeignete Mann für diese Aufgabe sein soll, Zitzerius. Wäre nicht jemand von der Palastwache besser dafür geeignet?«
    »Ich habe aber Euch ausgesucht.«
    Es ist durchaus möglich, dass der Vizekonsul Probleme mit der Palastwache hat. An ihrer Spitze steht Rhizinius, sein erbitterter Rivale. Zitzerius führt das Thema nicht weiter aus, wiederholt aber nachdrücklich, dass ich für diese Aufgabe sehr gut qualifiziert wäre.
    »Ihr seid ein ausgezeichneter Ermittler. Ihr versteht auch etwas von Magie, wie schwach Euer Vermögen diesbezüglich auch sein mag. Und Eure ungehobelten Manieren werden die Zauberer nicht so stark beleidigen, wie sie vielleicht andere Menschen beleidigen würden.«
    »Vermutlich nicht. Zauberer können selbst ziemlich derb werden, wenn sie genug Wein intus haben.«
    In diesem Punkt gibt mir der Vizekonsul Recht.
    »Natürlich wird sich Turai nicht vollkommen auf Euch verlassen. Wir haben viele Repräsentanten abgestellt, die sich um die Bedürfnisse der Zauberer kümmern. Wir werden alle Mühen auf uns nehmen, damit sie Turai wohlwollend betrachten. Dennoch hoffen viele andere Nationen darauf, dieses Amt mit ihrem eigenen Zauberer zu besetzen. Ich bin sicher, dass Ihr in der Lage sein werdet, uns über alle hinterhältigen Schliche ins Benehmen zu setzen, die vielleicht ausgeheckt und durchgeführt werden.«
    Ich trinke meinen Wein aus.
    »Schon möglich. Aber da bleibt immer noch die Tatsache, dass ich nicht zu diesem Zaubererkonvent gehen will. Und außerdem brauche ich diesen Auftrag auch nicht. Ich habe viel Geld bei unserer Reise nach Avula gewonnen.«
    »Und alles verloren, noch bevor Ihr nach Turai zurückgekehrt seid. Jetzt seid Ihr so gut wie pleite.«
    »Woher wisst Ihr das?«
    »Ich habe meine eigenen Informanten. Ihr werdet zu diesem Konvent gehen.«
    Jedes Mal, wenn ich für den Vizekonsul arbeite, wäre es mir lieber, ich müsste es nicht tun. Aber das scheint ihn nicht im Geringsten zu bekümmern.
    »Ihr wisst doch, dass die Zauberer keine

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