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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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dem Munde Kud'ar Mub'ats von giftigem Sarkasmus durchdrungen war. Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem Sammler. »Mir wurde bei meiner Ankunft hier in Ihrem Netz gesagt, dass Sie unlängst eine wichtige Neuigkeit erhalten haben und dass dies der Grund für die Verzögerung unserer Begegnung war.« Sein vibromesserscharfer Blick nahm Kud'ar Mub'at sowie die diversen Unterknoten in sich auf, die sich um ihn ballten oder auf ihren zahlreichen Gliedern kauerten. »Wenn diese Nachricht für Sie von so großer Dringlichkeit war . frage ich mich, ob sie nicht auch irgendwie mit unseren gemeinsamen Interessen in Verbindung steht.«
    Alle Fassettenaugen in Kud'ar Mub'ats Gesicht huschten einen Moment lang unbehaglich hin und her, als wollten sie die lebhaften Verrenkungen des Verstandes dahinter offenbaren. Dann brach der Sammler in ein unangenehm schrilles Lachen aus. »Wie kommt es nur, mein so hochverehrter Prinz Xizor, dass Sie bereits alles über diese Neuigkeit wissen, die mich gerade erst erreicht hat? Zugegeben, Ihre angeborene Intelligenz übertrifft die meine um ein Ehrfurcht gebietendes Vielfaches. Und dennoch . dass Sie diese Information vor mir erhalten .« Kud'ar Mub'at schüttelte einen der winzigen Unterknoten von seinem Vorderbein ab und benutzte die entblößte Krallenspitze, um sich das Kinn damit zu kratzen. »Wie sehr betrübt es mich, Misstrauen gegen jemanden hegen zu müssen, der mir so unvergleichlich lieb ist wie Sie! Dieser Schmerz! Nichtsdestoweniger .« Kud'ar Mub'ats Hauptaugenpaar musterte den Besucher genauer. »Es wäre mir verhasst, wenn ich glauben müsste, dass Ihre Informationsquellen, das große, effiziente Netzwerk Ihrer Schwarzen Sonne, die Entwicklungen in dieser kleinen Angelegenheit unabhängig von meinen eigenen vertrauten Spionen überwacht hätten. Das würde gewissermaßen darauf hindeuten - oh, welch ein Schrecken -, dass Sie, mein lieber Prinz Xizor, mir nicht vertrauen.«
    »Ich vertraue Ihnen schon.« Eine Seite von Xizors Mund hob sich zu einem grimmigen Lächeln. »Es gibt Dinge, bei denen ich mich absolut darauf verlassen kann, dass sie passieren, wenn ich mit Ihnen Geschäfte mache. Sie lügen, betrügen, unterschlagen oder versuchen sonst irgendwie, sich einen Vorteil über Ihre Geschäftspartner zu verschaffen, wann immer sich Ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Mir in einer Sache, an der wir beide interessiert sind, ein paar wichtige Details vorzuenthalten oder abzuändern, gehört noch zu den geringfügigeren Beleidigungen, deren Sie sich schuldig machen.«
    »Hm.« Der Sammler wirkte gereizt. Er wandte das schmale Gesicht von Xizor ab und beschäftigte sich eine Zeit lang mit seinem nestartigen Thron, pulte und bohrte mit seinen unteren Gliedmaßen darin herum. Der pneumatische Unterknoten ertrug den Übergriff mit teilnahmsloser Langmut. »Nun gut, das mag sein, wie es will.« Kud'ar Mub'at entspannte sich schließlich wieder in dem Nest. »Wenn Sie mich dafür tadeln, dass ich ein Geschäftsmann bin und mich angemessen um meine Geschäfte kümmere, nicht mehr, nicht weniger, dann muss ich das wohl als mein Los in diesem Universum hinnehmen.«
    »Ersparen Sie mir das«, sagte Xizor. Er wusste nicht, was schlimmer war, Kud'ar Mub'ats salbungsvolle Schmeicheleien oder die gelegentlichen Ausbrüche von Selbstmitleid. »Sie haben das Ihrige getan.« Xizor gestikulierte mit erhobener Hand und deutete auf die verfilzten Fasern des engen Raums und all der anderen darüber hinaus. »Denken Sie nur an die Schätze, die Sie angehäuft haben.«
    »Das stimmt .« Kud'ar Mub'ats Perlenaugen funkelten, während ihr Blick über die Umgebung huschte. Hier wie überall im Netz waren die Strukturrasern mit zahlreichen Tei- len und Resten von Maschinen oder hochwertigen Kom-Vorrichtungen gespickt, die alle aus verschiedenen Raumfahrzeugen gestohlen und ausgebaut worden waren, welche das Unglück ereilt hatte, in die Hand des Sammlers zu fallen -meistens, um damit die Schulden des Eigners zu begleichen, den unabänderlichen Preis für den Handel mit einer derart schlauen und habgierigen Kreatur. »Ich besitze so viele schöne Dinge . schön und selten und teuer allesamt .«
    Idiot. Xizor gab sich keine Mühe, das höhnische Grinsen zu verbergen, das auf seinem Gesicht erschien. Ein Teil der erbeuteten Ausrüstung in Kud'ar Mub'ats Netz funktionierte noch; auf diese Weise blieb der Sammler über seine vielen weit gespannten Intrigen auf zahlreichen Welten auf dem

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