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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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können?«
    Xizor ignorierte die Schmeichelei des Sammlers. Sie war so oder so überflüssig. Er hatte sich darangemacht, die alte Kopfgeldjägergilde zu vernichten, und das war ihm auch gelungen. Und Boba Fett war nicht mehr als ein Werkzeug in seiner Hand gewesen, so scharf und wirkungsvoll wie der geschliffene Meißel eines Bildhauers. Der erste Schlag hatte genügt, um die Gilde in zwei rivalisierende Parteien zu zerschlagen und der letzte hatte diese dann in ihre atomaren Bestandteile zerschmettert. Es würden zu dem Zeitpunkt, da der Prozess an sein Ende kam, nicht mehr sehr viele von ihnen am Leben sein. Die Jagd auf Kopfgelder war ein gnadenlos wettbewerbsorientiertes Geschäft, in dem die Methode, für das eigene Überleben zu sorgen, darin bestand, so viele Konkurrenten wie möglich zu eliminieren, bevor diese eine Gelegenheit fanden, einen selbst zu eliminieren. So schwerfällig und unwirtschaftlich die alte Gilde auch gewesen sein mochte, es war ihr wenigstens gelungen, das Ausmaß an blutigen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Kopfgeldjägern niedrig zu halten. Doch jetzt, da nicht einmal mehr die beiden Splittergruppen existierten, war innerhalb der Branche die Jagdsaison eröffnet. Der Leichenberg wuchs schon jetzt stetig an. Aber natürlich war auch das ganz nach Prinz Xizors Geschmack, denn nur die härtesten und tüchtigsten Kopfgeldjäger würden eine derartige Auslese überleben und deren Fähigkeiten würden dadurch sogar noch geschärft und verbessert. Es würde vielleicht nie wieder einen Kopfgeldjäger wie Boba Fett geben, aber es würde fortan andere geben, härter und mörderischer in ihrer schlagfertigen, klugen und tödlichen Geschmeidigkeit. Sie würden vollkommen sein und nicht nur Palpatines Imperium dienen, sondern auch dem dunkleren Reich, das sich in seinem Schatten verbarg und das so passend als die Schwarze Sonne bekannt war.
    »Ja«, sagte Xizor und nickte langsam. »Es hätte nicht anders kommen können. Auch dann nicht, wenn wir uns des Ausgangs nicht selbst versichert hätten.«
    Der Sammler gab ein raues, gackerndes Lachen von sich, das von den pfeifenden Stimmen der Unterknoten, die sich um ihn scharten, aufgegriffen und weitergeleitet wurde. »Armer Boba Fett!« Kud'ar Mub'at ließ sich von seiner abscheulichen Freude übermannen und wedelte mit den Vorderbeinen. »Denken Sie nur, welche Schwierigkeiten er sich hätte ersparen können, wenn er gewusst hätte, dass der angeblich abtrünnige Sturmtruppler Trhin Voss'on't die ganze Zeit auf Palpatines direkten Befehl gehandelt hat!«
    So sehr er Boba Fett auch bewunderte, konnte sich Xizor eine gewisse Freude darüber, den berühmten Kopfgeldjäger hinters Licht geführt zu haben, nicht versagen. Und dies war genauso erreicht worden, wie Kud'ar Mub'at es angedeutet hatte.
    Das Ganze war ein Schwindel gewesen und alle Kopfgeldjäger waren darauf hereingefallen. Xizor war sich bewusst, dass darin ein Großteil der Attraktion für den Imperator gelegen und er sich deshalb mit dieser List einverstanden erklärt hatte, solange Xizor nur das Kopfgeld aus seinem eigenen Vermögen bestritt. Trhin Voss'on't, weit davon entfernt, ein Renegat und Verräter zu sein, war in Wirklichkeit einer der treusten Soldaten des Imperators. So treu und gehorsam, dass er sich bereit erklärte, Befehle zu befolgen, die zumindest zeitweilig die Befleckung seines guten Rufs unter seinen Kameraden bei den Sturmtruppen nach sich zogen. Und mehr noch: Um seine Legende, der zufolge er ein Abtrünniger war und ohne Skrupel seine eigenen Plä- ne verfolgte, vollständig zu etablieren, mussten die anderen an der Entführung des imperialen Raumschiffs beteiligten Männer wahrhaftig von Voss'on'ts eigener Hand getötet werden. Trotzdem hatte er auch diesen Befehl ohne Zögern ausgeführt. Die gestohlenen Kodes waren verglichen damit eine geringfügige Angelegenheit. Noch ehe es zur Ausführung des Plans kam, waren Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um den Schaden auszugleichen, der durch den Verkauf der veralteten Daten entstehen mochte. Genau wie es sich Xizor gedacht hatte, war das Resultat seiner Vorkehrungen ein perfektes Lockmittel für die Gier der einzelnen Kopfgeldjäger und mehr als genug gewesen, um die beiden noch verbliebenen Parteien aufzulösen, in die sich die alte Gilde aufgespalten hatte.
    Der endgültige Zusammenbruch, die Anarchie des Jeder-für-sich, der Zerfall der Überreste der alten Kopfgeldjägergilde in bloße Erinnerungen,

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