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Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 02 - Das Sklavenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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so hohem Einsatz spielte. Was indes in Kuat brannte, war das Bewusstsein, dass der Preis für sein Scheitern auch von den Kuat-Werften bezahlt werden müsste. Das Unternehmen würde zu existieren aufhören, selbst sein Name würde, sobald es im Gefüge des Imperiums aufging, aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt werden. Xizor hatte seine Absichten mit den Kuat-Triebwerkswerften schon vor langer Zeit deutlich gemacht. Ihm hatte bisher lediglich ein passender Vorwand gefehlt, um den Imperator dazu überreden zu können, die wertvollen Aktiva der Firma an sich zu reißen. Doch die Entdeckung von Intrigen, wie sie Kuat von Kuat in die Wege geleitet hatte, würde diesem Zweck mehr als genügen.
    Eine Wahl wie die, vor der Kuat in diesem Moment stand, war in Wirklichkeit gar keine Wahl. Kuat wusste, dass er sich selbst und die Kuat-Werften nur einem weit unnachgiebigeren Feind ans Messer liefern würde, wenn er sich mit der Wahrheit gegen jemanden wie Khoss von Knylenn zur Wehr setzte. Ich halte besser weiter den Mund, beschloss er, und stelle mich sämtlichen Beschuldigungen, die sie gegen mich vorbringen werden.
    »Ich werde meine Gedanken für mich behalten«, antwortete Kuat laut. »Ganz so wie Sie. Sie und Ihre Mitverschwörer haben mich auch nicht um meinen durchaus Nutz bringenden Rat gebeten, ehe Sie es für angebracht hielten, mich auszukundschaften. So sei es. Wenn Ihre ganze Bespitzelung nicht zu Tage fördert, was Sie wissen wollen, und wenn Sie sich die Informationen mit all den Credits, die meine Arbeit in Ihre Taschen geschaufelt hat, nicht zu kaufen vermögen, dann können Sie wohl kaum erwarten, dass ich Ihnen diese Informationen unentgeltlich zukommen lasse.«
    Khoss von Knylenn lächelte, als er nickte. »Das ist genau die Antwort, die ich von Ihnen erwartet habe, die alle von uns, die wir unter Ihrer ungezügelten Machtgier gelitten haben, von Ihnen zu hören erwartet haben. Es überrascht uns daher nicht, dass Sie sich nicht verteidigen werden - oder können.«
    »Er bedarf keiner Verteidigung«, rief Kodir wütend, »gegen haltlose Anklagen.«
    Das höhnische Grinsen kehrte auf Khoss' Gesicht zurück. »Es ist nicht zu verkennen, dass Sie Ihre Seite gewählt haben. Wenn man sich mit Verrat Ihre Loyalität kaufen kann, sollten Sie sich auch mit dem Preis zufrieden geben, den Sie dafür zahlen müssen.« Als wollte er sie aus seinem Gesichtskreis entfernen, richtete er den Blick wieder auf Kuat. »Sie sehen die Zahl derer, die sich gegen Sie stellt.« Khoss deutete mit weit gespreizten Händen auf seine Gefolgschaft. »Eine ziemlich klare Mehrheit, nicht wahr? Und die Mehrheit hat mich zu ihrem Sprecher gemacht und dem Geschlecht der Knylenn Treue geschworen. Dieser Schwur ist bindend und unwiderruflich. Das ist die Grundlage, auf der ich Ihnen die Wünsche der Herrscherhäuser kundtue, Kuat von Kuat.«
    »Ah! Tatsächlich?« Kuat rieb sich das Kinn, während er den Blick zunächst über die Mauer aus Gesichtern wandern ließ und ihn dann wieder auf Khoss richtete. »Das scheint mir ein gewaltiges Machtaufgebot für jemanden zu sein, der in Wahrheit gar nicht der Kopf des Geschlechtes ist, das zu repräsentieren er hier vorgibt.«
    Khoss' Grinsen verwandelte sich in eine finstere Miene. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Das ist sehr einfach. Und es ist so, wie ich sage. Sie sind keineswegs der Führer des Knylenn-Geschlechts. Vorerst sind Sie nichts anderes als der Erbschaftsanwärter dessen, von dem Sie diesen Titel eines Tages übernehmen werden. Die Schwüre der übrigen Herrscherhäuser gelten daher nicht Ihnen, sondern einer anderen Person.« Kuat deutete auf das uralte, greise Gesicht des Knylenn-Ältesten. »Sollte er da nicht derjenige sein, der die Beschuldigungen gegen mich erhebt und die Wiedergutmachung einfordert, die die Erben dieser Welt verlangen?«
    Es verging ein Augenblick, bevor Khoss antwortete. »Also gut«, sagte er; seine Miene war sogar noch mörderischer als zuvor. Er machte auf der erhöhten Plattform des transportablen Lebenserhaltungssystems einen Schritt nach hinten, ließ seine Hände jedoch auch weiter auf den Schultern des in Metall gehüllten Ältesten ruhen. »Wenn es Ihr Wunsch ist, ihn selbst zu hören, kann ohne weiteres dafür gesorgt werden.«
    Die gelblichen Augen des Knylenn-Ältesten stierten Kuat böse an. »Ich bin alt .« Seine Stimme war schwer vor Erschöpfung und Abscheu. »Und ich habe nicht mehr die Kraft . die ich früher einmal besaß.« Die

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