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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Gitternetz seines Panoramafensters, das sein Herrschaftsgebiet überblickte, in einen verkohlten Leichnam verwandelt werden würde. Damit würde er sich ein Denkmal setzen, zum Gedenken an seine Vorgänger, die wie er den Titel des Kuat von Kuat getragen hatten. Die lebenden Zeugen auf den Welten in der Nähe würden ihre Augen zum nächtlichen Himmel erheben und den Schatten des riesigen Wracks vor den Sternen vorüberziehen und ein schwarzes Zeichen über den Horizont schreiben sehen, ein Symbol vergangenen Ruhms, das in keine fremde Sprache übersetzt werden musste.
    »Ich danke Ihnen für Ihre treuen Dienste«, sagte Kuat von Kuat. »Ihre Arbeit bedeutet mir sehr viel.«
    »Wenn ich zur Beruhigung des Technikers beitragen konnte, hat sie sich gelohnt.« Der Sicherheitschef der Kuat-Triebwerkswerften stand mit hinter dem Rücken verschränkten Händen da. Das Leuchten des wahren Glaubens in seinen Augen, das genauso ererbt war wie der Titel seines Vorgesetzten, war nicht zu übersehen. »Doch ich bin überzeugt, dass der Tag, an dem meine Vorkehrungen von Nutzen sein werden, niemals kommen wird. Unsere Feinde verschwören sich vergeblich, die Kuat-Triebwerkswerften werden auch zukünftig Bestand haben.«
    »Auch ihre Zuversicht weiß ich zu schätzen.« Kuat wünschte sich, ebenso sicher sein zu können. Denn es gab mehr als nur die endlosen Machenschaften des Imperators, um die er sich sorgen musste. Die Rebellion hatte alles nur noch komplizierter gemacht, so als hätte sich das Spielfeld plötzlich von zwei Dimensionen auf drei erweitert. Die Kuat-Triebwerkswerften schuldeten niemandem außer sich selbst Loyalität und verfolgten keine mächtigeren Ideale als das eigene Überleben und die eigene Unabhängigkeit, gleichsam als ein Staat in jedem möglichen größeren Staat, der jenseits des Unternehmens das Sagen hatte. Ob es sich bei diesem anderen Staat um die alte Republik, das Imperium, das diese verdrängt hatte, oder um die Vision universeller Freiheit handelte, die die Rebellen-Allianz zu verwirklichen gedachte - wie auch immer diese beschaffen sein mochte -, war Kuat von Kuat vollkommen gleichgültig. Am Ende würde die eine oder andere Seite unweigerlich den Sieg davontragen. Ob dies der Imperator Palpatine sein würde oder Leia Organa, Luke Skywalker und die Kräfte, zu deren Symbol und Führer diese beiden geworden waren, Kuat von Kuat wollte allein dafür Sorge tragen, dass sein Unternehmen mit dem Sieger auf freundschaftlichem oder doch wenigstens neutralem Fuß verkehrte. Wer auch immer gewinnen würde, einen Bedarf an Kreuzern und Zerstörern sowie all den übrigen Furcht erregenden Mitteln interplanetarer Kriegführung würde es so oder so immer geben.
    »Die Rebellion .«, setzte Kuat von Kuat seine Überlegungen laut fort und verlieh den tiefen Strömen seiner Gedanken eine Stimme. »Selbst wenn es der Rebellen-Allianz gelingen sollte, eine neue Republik aus der Taufe zu heben, in der die intelligenten Lebewesen der Galaxis vielleicht sogar in größerer Einigkeit und Gerechtigkeit als zuvor miteinander leben, werden sich gewisse Seiten der menschlichen und nichtmenschlichen Natur niemals ändern.«
    »Das ist weise gesprochen, Techniker.«
    Er hatte diese Fragen mit seinem Sicherheitschef in der Vergangenheit schon oft erörtert. Allein die Gier sowie die unüberschaubare Zahl an Differenzen würden ausreichen, um die Gegenwart irgendeiner Ordnungsmacht zu erzwingen. Und das bedeutete Waffen sowie die Fähigkeit, deren Treffsicherheit über große Entfernungen zu gewährleisten. Der viel gepriesene Todesstern war kein Projekt der Kuat-Triebwerkswerften gewesen. Kuat von Kuat hatte persönlich veranlasst, dass nicht einmal der geringste Teil irgendeines seiner Subsysteme in seinem Unternehmen hergestellt worden war. Aber der Gedanke, der hinter dieser Waffe steckte, war durchaus nachvollziehbar.
    »Nicht bloß weise«, widersprach Kuat. »Sondern scharfsinnig.« Er wiederholte eine der Lektionen, die ihm sein Vater, der Kuat von Kuat vor ihm, erteilt hatte: Mit Angst und Schrecken erreicht man, was einem mit Beredsamkeit und Verständnis verwehrt bleibt.
    Die Kuat-Familie war schon sehr lange im Geschäft und hatte schon ebenso lange die Instrumente der Macht und des Terrors geliefert. Kuats Widerwillen, mit irgendeinem Aspekt der Konstruktion des Todessterns in Verbindung gebracht zu werden, hatte nicht auf einem moralischem Einwand beruht, sondern auf rein praktischen Erwägungen. Der

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