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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Reichtum und die Macht der Kuat-Triebwerkswerften resultierten aus dem Bau von Kriegsschiffen, doch der Todesstern, wenn er denn den Zwecken der imperialen Admiralität zuverlässig gedient hätte, hätte einen beträchtlichen Teil des Bedarfs an derartig kostspieligen und profitablen Kampfraumern zunichte gemacht. Nur eine sehr dumme Kreatur beschmutzt ihr eigenes Nest und nur ein selbstmörderisches Wesen hilft bei dessen Zerstörung. Kuat von Kuat hatte daher mit Erleichterung und einem gewissen Maß an Genugtuung von der Zerstörung des Todessterns in der Schlacht von Yavin gehört. Dass das Imperium indes mit dem Bau eines noch größeren Todessterns begonnen hatte, hieß nichts anderes, als dass die Admirale ihre Hausaufgaben offenbar nicht gemacht hatten. Geschwindigkeit war nicht so bedeutsam wie Beweglichkeit und die Hyperraumtauglichkeit des Todessterns hatte nicht genügt, um andere Elemente militärischer Schlagkraft wie zum Beispiel die zahlenmäßige Überlegenheit aufzuwiegen. Kein Todesstern war so mächtig und unverwundbar gegen einen Angriff, dass er das Fehlen dieser wichtigen Faktoren wettmachen konnte.
    Der Sicherheitschef zeigte ein dünnes, wissendes Lächeln. »Scharfsinn siegt, Techniker, wo Weisheit machtlos ist.«
    »So ist es.« Dieses uralte Prinzip hielt ihn davon ab, die Kuat-Triebwerkswerften in den Dienst der Rebellen-Allianz zu stellen. Wahrer Scharfsinn erforderte kaltes Blut, kälter noch als das Blut sämtlicher Reptilienwesen in der Galaxis. Und Kuat hatte ein beträchtliches Maß dieser Skrupellosigkeit auf Seiten des Imperators gesehen. Aber was war mit den Rebellen? Er hatte sich die Berichte des internen Geheimdienstes der Kuat-Werften genau angesehen, die Zusammenstellung der Einzelheiten, Fakten, Gerüchte und Mythen, alles, was sich nur auftreiben ließ über die Führer der Allianz, besonders über diesen Luke Skywalker, von dem sowohl der Imperator als auch dessen Statthalter Lord Vader so besessen zu sein schienen. Doch Kuat musste sich erst ein genaues Bild von ihrem innersten Wesen machen. Dieser ganze Idealismus erfüllte ihn mit Bestürzung. Das war der gleiche Idealismus, der die alte Republik erledigt hatte und durch den Palpatine erst an die Macht ge- kommen war. Und jetzt wurde auch noch überall darüber gesprochen, dass Luke Skywalker möglicherweise ein Jedi war. Was könnte dümmer sein? Kuats Vorgänger hatten die endlose strahlende Parade der Ehre, der Hingabe und des Glaubens mit eigenen Augen immer spärlicher werden sehen, während die Macht des Imperators ständig zunahm und die Sonnen verdunkelte, auf die sein Schatten fiel. Die geheimnisvolle Macht, die den Überzeugungen der Jedi Gestalt gegeben hatte, schien sich gegen Figuren wie Vader nicht behaupten zu können, die offenbar einen dunkleren Nutzen aus ihr zu ziehen vermochten, einen Nutzen, der ihren Geist verschlang, während der Griff, mit dem sie das Schicksal der Galaxis bestimmten, immer fester wurde. Da ist es schon besser, sich auf Maschinen zu verlassen, überlegte Kuat, und auf die Mächte, die man sehen, fühlen und messen kann. Diese einfache Einsicht hatte das Überleben der Kuat-Triebwerkswerften garantiert. Bisher jedenfalls .
    »Und doch«, murmelte Kuat von Kuat. »Und doch würde ich daran glauben, wenn ich nur könnte.«
    »Techniker?«
    Er war sich darüber im Klaren, dass der andere Mann ihn aufmerksam betrachtete und versuchte, die Bedeutung seiner kaum hörbaren Worte zu entschlüsseln. »Schenken Sie mir keine Beachtung.« Der Felinx rührte sich in der sicheren Wiege von Kuats Armen. Die glänzenden grünen Augen waren geschlossen, die sprachlosen Träume von gesättigtem Appetit und endloser Wärme waren für den Augenblick durch nichts bedroht. Das war, zumindest für dieses kleine Geschöpf, alles, was zählte. Er hat keine echten Probleme, dachte Kuat reumütig. Wenn es ihm nur um seine eigenen Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen zu tun wäre, würde es ihm gewiss um einiges leichter fallen, die notwendigen Entscheidungen zu treffen. Doch da die Verantwortung für das gesamte Unternehmen und für das Schicksal der Kuat-Triebwerkswerften auf seinen Schultern lastete und das Leben so vieler von den Zügen abhing, die er in diesem Spiel machen, von den Bündnissen, die er mit unsicheren Alliierten eingehen würde, und schließlich von dem vernichtenden Hass seiner Feinde, deren Macht, offen oder verdeckt, die ganze Galaxis umspannte ...
    Der schlafende Felinx in Kuats

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