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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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Doch für den Psychologen von eigenen Gnaden, der er war, und für den politischen Intriganten, der zu werden er gezwungen worden war, spielte diese Frage eine durchaus bedeutende Rolle. Die Macht mochte nur in der Vorstellung des Imperators und in der von einigen weiteren unverbesserlichen Gläubigen dieser alten Religion wie Darth Vader existieren, aber dadurch gewann sie genug Wirklichkeit, um Kuats Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er war dem Imperator und dem Dunklen Lord der Sith schon ein paarmal persönlich begegnet und hatte sein ererbtes Unternehmen in geschäftlichen Verhandlungen repräsentiert, von denen die Kuat-Werften abhängig waren. Bei dem letzten dieser Treffen hatte Kuat von Kuat den beunruhigenden Eindruck gewonnen, dass der Körper des Imperators, jene verhüllte, runzlige Gestalt, nicht mehr war als eine leere Hülle, die von innen her von eben jener Macht ausgehöhlt wurde, in die Palpatine so viel psychische Energie investiert hatte. Die kleinen, tief in den an Krepppapier erinnernden Höhlen liegenden Augen waren Kuat wie Löcher vorgekommen, die jemand in die Maske eines nicht mehr menschlichen Wesens gestanzt hatte, eines Wesens, dem das Leben bis zur Neige entzogen worden war und an dessen Stelle nur eine wölfische Gier sowie der Wunsch getreten waren, die Herrschaft über all jene Lebewesen zu erlangen, die sich noch aus eigenem Antrieb bewegten und atmeten. Dieses Wesen nannte sich zwar noch Imperator Palpatine und sprach auch noch mit der gleichen gespaltenen Zunge, die Worte jedoch waren die eines Wesens, das nicht nur tot war, sondern den Tod selbst verkörperte, eine Macht, die von der Energie des Lebens zehrte wie von einer Nahrung.
    Kuat erinnerte sich noch an etwas anderes, das er während der jüngsten Begegnung mit dem Imperator empfunden hatte: an den Eindruck einer tief greifenden Bedrohung, die ihn indes weniger als lebendes Wesen, sondern als Geschäftsmann traf, als den führenden Kopf eines der größten und einflussreichsten Unternehmen der Galaxis. Wo mögen unsere Kunden zukünftig herkommen? Das Problem mit Palpatines Vision der Zukunft, eines Imperiums, in dem es allein auf sein Wort und seinen Willen ankam, bestand darin, dass es sich dabei um kein im kommerziellen Sinne lebensfähiges Umfeld handeln würde. Welchen Sinn konnte es für die Kuat-Triebwerkswerften oder für irgendeine der übrigen großen produzierenden Firmen der Galaxis noch haben, auch weiter Produkte zu entwickeln und herzustellen und auf vielen Planeten feilzubieten, wenn es auf diesen Welten niemanden mehr gab, der sie kaufen konnte? Kuat von Kuat war sich der Zerstörungskraft der Kriegsschiffe, die seine Firma für die Imperiale Flotte produzierte, mehr als jeder andere bewusst. Denn wenn der Ehrgeiz des Imperators, seine Besessenheit von der Idee universeller Herrschaft sowie seine Absicht, die Bedrohung durch die Rebellen-Allianz abzuwenden, von Erfolg gekrönt sein sollten, würde dies zwangsläufig die Zerstörung einer unbekannten Zahl wehrloser, aber ansonsten florierender Welten bedeuten. Potenzieller Kunden also, dachte Kuat. Und wenn nicht unmittelbar für die Produkte seines Unternehmens, dann doch für andere Firmen, mit denen er bereits Geschäfte gemacht hatte. Der Imperator hatte seine Gleichgültigkeit in dieser Hinsicht längst unter Beweis gestellt, indem er die Vernichtung des Planeten Alderaan durch den mittlerweile verstorbenen Gouverneur Tarkin und die gewaltige Feuerkraft des ersten Todessterns zugelassen hatte. Diese Tat hatte Kuat persönlich getroffen, da er mit der lokalen Regierung auf Alderaan bereits einen Vertrag über eine ganze Vielzweckflotte von Scoutschiffen und Zollstationen zum Schutz des Planeten abgeschlossen hatte, der den Kuat-Werften nach der Lieferung einen beträchtlichen Profit eingetragen hätte. Die Einheiten hatten kurz davor gestanden, die Fertigungsdocks zu verlassen und mit einem Konvoi nach Alderaan zu starten, als Kuat von Kuat die Nachricht erreichte, dass ihr Ziel in ein Häuflein verkohlter Trümmer verwandelt worden war. Ein nahezu vollständiger Verlust für das Unternehmen, der nur dadurch teilweise aufgefangen werden konnte, dass die nicht ausgelieferten Raumer ausgeschlachtet und einige ihrer Komponenten bei der nächsten Anfrage nach imperialen Schlachtkreuzern wieder verwendet wurden. Kuat hatte eine Zeit lang daran gedacht, dem Imperator die Rechnung für die nachhaltigen Verluste der Kuat-Triebwerkswerften zu präsentieren,

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