Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Falleen-Edlen löste ein Gefühl der Abneigung in Kuats Magengrube aus. »Xizor war begierig auf die Macht und die Kapazitäten der Kuat-Triebwerkswerften; mehr als alles andere wollte er das Unternehmen in seine Gewalt bringen. Und im Misstrauen des Imperators sah er einen Weg, das zu schaffen. Wenn es Xizor gelungen wäre, Beweise für eine angebliche Untreue der Kuat-Führung gegenüber dem Imperium vorzulegen, entweder echte Beweise oder ein Lügengespinst aus eigener Produktion, hätte Palpatine uns sofort enteignet. Dann hätten in unseren Fertigungsanlagen gebaute imperiale Schlachtkreuzer den Planeten Kuat eingekreist und wir wären überwältigt und unter dem Absatz des Imperiums zermalmt worden, wie es mit anderen Welten bereits geschehen ist.« Kuat ballte die Hände auf den Lehnen seines Sitzes zu Fäusten, bis die Knöchel weiß hervortraten. »Wie es mit allen Welten geschehen wird, wenn man Palpatine gewähren lässt.«
»Vorsicht.« Kodir verzog einen Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen. »Sie hören sich langsam an wie ein Mitglied der Rebellen-Allianz.«
»Wenn ich der Meinung wäre, dass die Rebellen auch nur die geringste Chance auf einen Erfolg hätten, dann würde ich mich ihnen tatsächlich anschließen. Ich würde sämtliche Ressourcen der Kuat-Triebwerkswerften der Allianz zur Verfügung stellen, ob die anderen Herrscherhäuser damit einverstanden wären oder nicht. Aber sie haben nun mal keine Chance.« Kuat schüttelte den Kopf, eher ein Zeichen der Trauer als irgendeines anderen Gefühls. »Die Rebellen wissen nicht, wogegen sie sich auflehnen. Sie mögen in der Lage sein, eine fehlerhafte Konstruktion wie den Todesstern zu zerstören, doch das haben sie mehr der Überheblichkeit und den verwirrten Hirnen der Admirale der Imperialen Flotte zu verdanken als irgendeinem echten Vorteil.«
»Da bin ich mir nicht so sicher. Ich habe im Zuge meiner Nachforschungen und durch meine Spione ein paar Dinge über einige der Rebellenführer in Erfahrung gebracht.« Kodirs Stimme wurde leise und nachdenklich. »Auf manchen Welten spricht man von diesem Luke Skywalker, als wäre er der große Held, auf den alle seit dem Sturz der alten Republik warten.«
»Intelligente Lebewesen können glauben, was sie wollen, doch allzu oft verwechseln sie ihre Hoffnungen und Träume mit der kalten, harten Wirklichkeit.« Kuat hatte eine Maske des Ingrimms aufgesetzt. »Das kann ich mir nicht leisten. Als Ingenieur beschäftige ich mich nur mit Dingen, die funktionieren.«
»Dann ist es nur zu bedauerlich, dass Ihre Intrige gegen Prinz Xizor gescheitert ist. Nun stehen Sie mit der Aufgabe da, das Durcheinander aufzuräumen, das am Ende übrig blieb.«
Sie hatte seine Lage mit bewundernswerter Akkuratesse beschrieben. »Und Sie wollen mir beim Aufräumen helfen, richtig?«
»Sie sagen es«, antwortete Kodir. »Xizor war schließlich nicht der Einzige, der von der Vorlage schädlicher Beweise profitiert hätte. Nach allem, was ich herausfinden konnte, haben Sie es bisher sehr gut gemacht und etwas arrangiert, das Prinz Xizor letztlich vor gewaltige Probleme gestellt hätte. Künstlich hergestellte Falleen-Pheromone in einer sensorisch erweiterten Videoaufzeichnung eines Überfalls imperialer Sturmtruppen auf eine Feuchtfarm auf Tatooine. Des Überfalls, bei dem Luke Skywalkers einzige Verwandtschaft - seine Tante und sein On- kel, die ihn aufgezogen hatten - auf grausame Weise ermordet wurden. Eine nette Methode, gerade so, dass es nicht wie ein Komplott aussieht -, um den Verdacht zu schüren, Prinz Xizor könnte irgendwie in diesen Überfall verwickelt gewesen sein. So standen die Chancen gar nicht schlecht, dass sich Skywalker aufmachen würde, um seine Rechnung mit Xizor zu begleichen. Er hätte sich auf diese Weise gleichzeitig um seine eigenen Angelegenheiten gekümmert und der Rebellen-Allianz dabei geholfen, einen der wichtigsten Handlanger des Imperators zu erledigen.« Kodir lächelte in grimmiger Anerkennung. »Es war allerdings vorgesehen, dass in Wahrheit Sie derjenige gewesen wären, der bei alledem am meisten gewonnen hätte.«
»Das ist richtig«, sagte Kuat. »Ich ... und die Kuat-Triebwerkswerften.«
»Natürlich. Selbst wenn es Skywalker nicht gelungen wäre, Prinz Xizor zu eliminieren, hätte es immer noch genug Ablenkung gegeben, um Xizor davon abzuhalten, seine eigenen Intrigen gegen die Kuat-Werften fortzusetzen. Zumindest für eine gewisse Zeit.«
»Die Zeit kann eine kostbare Ware
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