Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
sein.« Kuat entspannte die Hände auf den Lehnen des Sitzes. »Man kauft sich am besten so viel davon, wie man kann und wann immer man kann.«
»Sehr schlau, Kuat von Kuat. Ich werde mich zukünftig daran erinnern.« Abermals erschien der Ausdruck von Sympathie in Kodirs Augen. »Es scheint mir eine Schande zu sein, dass all diese schlauen Pläne zu nichts geführt haben. Und dass Sie und die Kuat-Werften heute besser dran wären, wenn Sie es gar nicht erst damit versucht hätten.«
»Das ist wahr. Es zeigt, dass man sich nicht gegen alle Even- tualitäten schützen kann. Ich hatte gedacht, dass Xizor derjenige wäre, vor dessen Machenschaften ich am meisten Angst haben müsste. Doch dann stellte sich heraus, dass Xizor selbst sein schlimmster Feind war. Seine ganze Schlauheit und Skrupellosigkeit haben am Ende nur dazu geführt, dass er selbst getötet wurde. Nur schade, dass ihm das nicht gelungen ist, bevor ich diese falschen Beweise gegen ihn konstruiert hatte.«
Kodir berührte ihn mit einer Hand leicht an der Schulter. »Und jetzt ist Ihr Leben in Gefahr, Kuat von Kuat, Ihr Leben und alles, das Ihnen etwas bedeutet. Ihre Klugheit hat sich gegen Sie selbst gerichtet, wie ein Dolch gegen Ihre Brust. Wenn der Imperator in den Besitz dieser konstruierten Beweise gelangte, würde er auf der Stelle wissen, dass an der Sache nichts dran ist, denn er weiß ja längst, dass der verstorbene Prinz Xizor nichts mit diesem Überfall auf die Feuchtfarm auf Tatooine zu tun hatte. Er würde denjenigen jagen, der diese Beweise gefälscht hat, und es wäre unvermeidlich, dass ihn diese angeblichen Beweise zu Ihnen führen würden, Kuat.« Sie schüttelte langsam den Kopf. »Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass der Imperator mit Nachsicht auf derartige Intrigen blicken würde, die sich direkt vor seiner eigenen Nase abspielten. Er würde von dem Verursacher gewiss einen hohen Preis verlangen und auf diese Weise zwei Dinge gleichzeitig bekommen: Vergeltung . und die Kuat-Triebwerkswerften.«
Der letzte Punkt war der Einzige, der Kuat wirklich interessierte. Sein eigenes Leben war ihm völlig gleichgültig. Maschinen gehen kaputt und rosten, überlegte er, und Lebewesen sterben. Nur die größeren Wesen, die Maschinen bauten und denen die anderen dienten und für die sie sogar starben, hatten eine Chance, in diesem Universum zu überleben. Der Gedanke, dass seine eigenen Hände und sein Verstand die Instrumente sein könnten, die schließlich die Vernichtung seiner geliebten Kuat-Werften herbeiführten, setzte den Geist des Zorns im ihm frei. Kuat von Kuat hatte sich längst geschworen, dass er auf die eine oder andere Weise dafür sorgen würde, dass der Imperator dieses Unternehmen niemals in seinen verrottenden Klauen halten würde.
»Sie verfügen über ein vortreffliches Verständnis meiner Lage«, sagte Kuat. »Ich gratuliere Ihnen, Kodir von Kuhlvult. Ihre Informationsquellen und Ihr kluger Kopf haben Ihnen gute Dienste geleistet.« Kuat streckte vorsichtig, damit seine Bewegung nicht auffiel, eine Hand nach einem kleinen Fach an der Seite des Passagiersitzes in seinem persönlichen Transporter aus. »Sie haben wirklich sehr viel in die Waagschale zu werfen, um sich meiner Unterstützung bei der Suche nach Ihrer Schwester zu versichern, die unter so mysteriösen Umständen von ihrer Heimatwelt verschwunden ist.« Das Rätsel, wie eine Tochter aus einem der Herrscherhäuser des Planeten Kuat als Tänzerin in Jabbas Palast enden konnte, faszinierte ihn irgendwie. Kuat nahm sich vor, der Sache früher oder später auf den Grund zu gehen. Aber im Augenblick musste er sich um andere Dinge kümmern. Seine Hand schloss sich um einen kalten Metallgriff. »Aber wie Sie schon sagten, muss ich alle Beweise vernichten, die mich in den Augen des Imperators verdammen könnten, sogar Beweise, für deren Entstehung ich selbst verantwortlich bin.« Er zog die Blasterpistole aus dem Fach am Sitz, hob die Waffe und zielte damit genau zwischen die Augen der neben ihm sitzenden Frau. »Sie dürfen sich geehrt fühlen, dass Sie selbst der erste Beweis sind, dessen ich mich annehme. Aber Sie wissen wirklich zu viel für meinen Geschmack, als dass ich Sie am Leben lassen dürfte.«
Sie reagierte schneller, als es Kuat jemals hätte erwarten können. Schneller und klüger. Kodir versuchte gar nicht erst, nach der Waffe zu greifen oder sich aus der Schusslinie des tödlichen Strahls zu werfen. Gefangen in ihrem Passagiersitz hätte sie keine
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