Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Universums Boba Fett nun einmal ansah, durchaus würdig war. Doch diesen Scherzartikel, diesen quasselnden Blindgänger, in seiner Rettungskapsel zu verstauen, bloß um seinen Gegner irre zu machen ...
. das war einfach nur sadistisch.
Bossk zermalmte den blauen Würfel in der Faust und warf ihn abermals von sich. Er schlang die schuppigen Arme um die Beine und legte das Kinn auf die Knie. Die Details der Oberfläche von Tatooine wurden durch das Sichtfenster deutlicher, Bossks Gedanken dagegen immer düsterer und mörderischer.
Beim nächsten Mal, schwor er sich. Und es wird bestimmt ein nächstes Mal geben ...
Die lange Liste der Klagen, die er im Herzen trug und deren jede eng mit Boba Fetts Namen verknüpft war, war soeben um einen weiteren Eintrag ergänzt worden.
2
»Sie haben ihn davonkommen lassen.«
Neelah wandte sich vom Cockpitfenster der Sklave I ab. In der Ferne dahinter war die Rettungskapsel mit dem Kopfgeldjäger Bossk an Bord zunächst noch ein zwischen den Sternen schrumpfender Lichtpunkt gewesen, der schließlich ganz hinter der Wölbung des Planeten verschwunden war, auf den er zuhielt.
»Was Sie nicht sagen«, erwiderte Boba Fett, dessen in Handschuhen steckende Hände über die Kontrollen vor dem Pilotensitz huschten.
»Tja, also, ich verstehe das auch nicht.« Dieser Kommentar kam von Dengar, der im Eingang zum Cockpit stand. Sein Gesicht glänzte nach den jüngsten Anstrengungen immer noch vor Schweiß. Sie hatten in aller Eile eine Menge Zeug aus diesem Raumschiff in das Frachtmodul schleppen müssen, das anschließend ins All katapultiert worden war. »Der Schuft hat uns umzubringen versucht.«
»Nicht uns«, verbesserte Fett ihn. »Mich. Bossk hatte höchstwahrscheinlich gar keine Ahnung, dass Sie beide hier an Bord sind.«
Neelah fühlte sich dadurch kein bisschen besser. Alles war sehr schnell geschehen, für ihren Geschmack viel zu schnell, und das sogar schon, bevor Boba Fetts Raumschiff von dem Dünenmeer auf Tatooine gestartet war. Die wendige und funktionale leuchtende Masse der Sklave I war wie ein riesenhaftes Todesomen genau zur rechten Zeit aus dem Nachthimmel gestürzt, um einen der beiden Männer, die sie selbst, Dengar und Boba Fett mit dem Feuer aus ihren Blastergewehren festgenagelt hatten, unter ihren Antriebsdüsen zu zermalmen. Zu ihrem Ärger hatte Boba Fett während der ganzen Schießerei die Ruhe bewahrt. Ein Leichtes für ihn, dachte Neelah mürrisch. Schließlich hatte er das Signal an die Sklave I übermittelt, die über ihren Köpfen in einer Umlaufbahn trieb, und er hatte gewusst, dass sein Schiff rechtzeitig erscheinen würde. Er hatte bloß keine Lust verspürt, seine Partner davon zu unterrichten.
Falls wir überhaupt noch seine Partner sind, dachte Neelah. Sie verschränkte die Arme und betrachtete abwechselnd die beiden Kopfgeldjäger. Von Dengar konnte sie sich ziemlich leicht ein Bild machen. Mit ihm würde sie sich wahrscheinlich einigen können. Und er würde sich wohl auch an ihre Abmachung halten. Vor allem dann, wenn die Möglichkeit bestand, ihre Einigung irgendwie zu Geld zu machen. Sie wusste sogar, wofür er das Geld brauchte. Dengar hatte ihr von seiner Verlobten erzählt, einer Frau namens Manaroo, und von seinem Wunsch, einen so großen Gewinn zu erzielen, dass er ein für alle Mal aus der Kopfgeldjägerbranche aussteigen konnte. Ein kluger Bursche, fand Neelah. Zumindest klug genug, um zu kapieren, dass es immer ein gefährliches Unterfangen war, sich mit jemandem wie Boba Fett einzulassen. Nach allem, was sie bisher aufgeschnappt hatte, war Neelah klar, dass Fetts Geschäftspartner die gleiche Neigung zur Kurzlebigkeit besaßen wie seine Feinde.
Wohingegen Fett selbst, soweit sie dies zu überblicken vermochte, eher unsterblich zu sein schien. Er hatte bereits einen Sturz in den Verdauungsapparat des Sarlacc-Ungeheuers auf dem klaffenden Grund der Großen Grube von Carkoon überlebt. Die Verfassung, in der Neelah ihn kurz darauf gefunden hatte - die Haut hatte sich unter der Einwirkung der Verdauungssäfte des Sarlacc bereits praktisch vom Fleisch abgelöst -, hätte für jedes andere Lebewesen unweigerlich das Todesurteil bedeutet. Das Ungeheuer hatte jedoch Boba Fett nicht vernichten können; es hatte ihn im Gegenteil nur noch zäher und Furcht erregender gemacht.
Mal wieder Pech gehabt. Neelah setzte eine ausdruckslose Miene auf, während sie zusah, wie Fett das Schiff steuerte. Ihr weiteres Schicksal war mit einer der
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