Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Gelegenheit bot, in den Dienst des verstorbenen Hutts stellten. Jedes Mal, wenn Neelah ihn sah, hatte sich eine eisige Beklemmung ihrer Eingeweide bemächtigt. Der Reptilienblick, den er auf sie und die übrigen Tänzerinnen richtete, sprach schweigend von Gelüsten, die als Zeichen ihrer Befriedigung gewiss Ströme von Blut und gesplitterte Knochen zurücklassen würden.
»Ich hatte wesentlich häufiger mit Bossk zu tun als Sie.« Boba Fetts Stimme blieb gleichmäßig und gelassen. »Wir kennen uns schon seit langem und, glauben Sie mir, ich mache mir keine Sorgen um irgendeine Vergeltung von seiner Seite.«
»Schön für Sie«, brummte Dengar. »Vielleicht können Sie ja mit ihm fertig werden; ich frage mich nur, was passiert, wenn er es auf mich abgesehen hat. Dieser Typ ist nicht gerade bekannt dafür, so leicht vergeben und vergessen zu können. Der ist schon nach dem Aufwachen bereit, einem anderen Lebewesen den Kopf abzubeißen.«
»Ich kann mit ihm fertig werden, so wie ich es schon in der Vergangenheit konnte.« Boba Fetts Stimme offenbarte einen Hauch von Belustigung. »Solange Sie sich also an mich halten, solange wir die Partnerschaft aufrecht erhalten, die wir eingegangen sind, müssen Sie sich über gar nichts den Kopf zerbrechen, nicht wahr?«
Dengars Gesichtsausdruck zeigte Neelah, dass das Ende aller Sorgen für den Kopfgeldjäger noch immer in weiter Ferne lag.
Sie musste allerdings zugeben, dass Boba Fetts Behauptungen den Tatsachen zu entsprechen schienen und nicht bloß Angeberei waren. Er war Bossk die ganze Zeit weit voraus gewesen, auch dann noch, als sie alle an Bord der Sklave I geklettert waren und die Einstiegsluke verriegelt hatten. »Dieses Schiff wird gleich in die Luft fliegen«, hatte Fett verkündet. »Irgendwer hat eine Sprengladung an Bord verstaut.«
»Was?« Dengar hatte den anderen Kopfgeldjäger aus dem Frachtbereich des Raumers angestarrt. »Woher wissen Sie das?«
Boba Fett klopfte an die Seite seines Helms. »Ich habe ein Alarmrelais, das mich direkt mit dem Perimeternetzwerk des Schiffs verbindet. Keiner betritt oder verlässt die Sklave I, nicht mal bei automatischem Bereitschaftsmodus, ohne dass ich umfassend darüber informiert bin. Der Schiffscomputer hat längst eine Spektralanalyse sämtlicher Moleküle in der Luft durchgeführt. Es gibt hier irgendwo eine zwar schlampig vorbereitete, aber wirkungsvolle Thermoladung, die mit einem Fernzünder verbunden ist.«
Es dauerte nicht lange, bis der Sprengsatz gefunden war: Die Detektorschaltkreise der Sklave I hatten das gesamte Schiff bereits vorläufig durchsucht und den wahrscheinlichen Fundort einer nicht autorisierten Masse auf eine Stelle irgendwo hinter dem Hauptfrachtraum eingegrenzt. Boba Fett hatte die Sprengladung rasch ausfindig gemacht, sie entfernt und in ein Frachtmodul geschoben. Neelah half mit einer Arbeitslampe, die sie über dem Kopf hielt, und richtete den Lichtstrahl auf die Zwischenräume der Durastahlstreben an der Bordwand, während Boba Fett und Dengar das verkeilte sperrige Objekt befreiten und mitten auf den Boden des Frachtbereichs zerrten.
Bevor sie das Modul über Bord warfen, installierte Boba Fett eine kleine Vorrichtung in der Energieversorgung, die er zuvor aus der Kanzel mitgebracht hatte.
»Was ist das?« Neelah deutete auf das Gerät.
»Ein ID-Überlagerungstransmitter«, erklärte Fett, während er die Luke des Frachtmoduls verschloss und sich erhob, »der auf die ID-Kodes der Sklave I eingestellt ist. Der Transmitter funktioniert allerdings nur auf sehr kurze Entfernungen und verfügt auch nicht über das hohe Verschlüsselungsniveau, das ihn eine ernsthafte Identitätsprüfung überstehen lassen würde. Aber er müsste ausreichen, um den ungebetenen Gast, der dieses kleine Paket hier hinterlassen hat, lange genug an der Nase herumzuführen.«
Der Rest war einfach. Sobald das Frachtmodul aus der Sklave I entfernt war, hatten seine Navigations-Schaltkreise es auf das wartend im Raum treibende zweite Schiff zugesteuert. Boba Fett hatte darauf die Triebwerke seines eigenen Raumers gedrosselt, das Schiff direkt hinter dem Frachtmodul gehalten und sich dabei langsam weiter fortbewegt. Die von Bossk mit einem Knopfdruck ausgelöste Explosion gewährte Fett dann genug Deckung, um die Triebwerke unbemerkt auf volle Leistung hochzufahren und sich unversehens längsseits neben die Hound's Tooth zu setzen. Anschließend war er auf das Schiff des anderen Kopfgeldjägers umgestiegen, ehe
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