Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
hartgesottensten Kreaturen des Universums verknüpft, die sich kaum von Drohungen oder offener Gewalt würde beeindrucken lassen . oder von irgendwelchen Reizen. In gewisser Weise wäre sie besser dran, wenn sie immer noch als eine der Tänzerinnen des verstorbenen Hutts in Jabbas Palast festsitzen würde. Dann hätte sie wenigstens gewusst, dass ihre Jugend und Schönheit sowie Jabbas Schwäche für derartige verlockende und kostbare Gaben sie vorläufig am Leben erhalten hätten. Zumindest bis Jabba der Anziehung ihrer dunklen Augen entweder überdrüssig geworden wäre oder sich von dem Gedanken hätte stimulieren lassen, sie seinem Rancor zum Fraß vorzuwerfen, wie er dies mit der armen kleinen Twi'lek Oola gemacht hatte. Neelah schloss die Augen. Sie war kaum fähig, das Erschauern zu unterdrücken, das sie beim Gedanken an die Schreie des Mädchens überlief, bei der Erinnerung an das dumpfe Knurren des Rancor und Jabbas sabbernde Freude angesichts dessen, was sich in der von Knochen übersäten Grube vor seinem Thron abspielte. Wer auch immer diejenigen sein mochten, die Jabba den Hutt schließlich überwunden hatten - Dengar hatte ihr die Namen genannt, Luke Skywalker und eine gewisse Prinzessin Leia Organa, die ihr jedoch nichts sagten -, sie hatten gut daran getan, das Universum von dieser gewaltigen abscheulichen Schnecke zu befreien. Aber es war vermutlich zu viel verlangt, so dachte Neelah, von diesen Leuten oder wem auch immer zu erwarten, dass sie ihr auch noch ihre Vergangenheit wiedergaben, die umschatteten Erinnerungen daran, wer sie einmal war und was ihr zugestoßen war, bevor sie sich in Jabbas Palast wiedergefunden hatte.
Und sie würde wohl auch Boba Fett mit dieser Erwartung überfordern. Den Kopfgeldjägern kam es in ihrem Gewerbe nur auf eine Sache an, nämlich darauf, ihre wertvolle Ware an den Meistbietenden zu überstellen. Und ob diese Ware mit Gedanken und Ängsten und Hoffnungen ausgestattet war oder ob es am Ende darauf hinauslief, dass der Geist dieser Ware von einer tief greifenden Tilgung ihrer Erinnerungen ausgebrannt wurde, war ihnen völlig gleichgültig. Wenn Boba Fett sie jetzt am Leben ließ - schließlich hatte er Neelah, Sekunden bevor sein Schiff gestartet war, aus der Schusslinie ihrer Feinde und an Bord der Sklave I gezogen -, dann musste sie davon ausgehen, dass dies mit den Plänen des Kopfgeldjägers übereinstimmte und nicht aus irgendeiner Sorge um ihr Wohlergehen geschehen war. Das ist es, was ich herausfinden muss, dachte Neelah. Was für ihn dabei drin ist. Das kam vor allem anderen. Nicht nur ihr eigenes Überleben hing von der Antwort auf diese Frage ab. Ihr war bewusst, dass darin ohne Zweifel der Schlüssel zur Lösung aller übrigen Rätsel lag, bis hin zu ihrem wirklichen Namen.
Eine andere Stimme unterbrach ihre düsteren Grübeleien. »Sie haben uns immer noch nicht verraten«, sagte Dengar, »weshalb Sie diesen Bossk davonkommen ließen.«
Boba Fett warf einen Blick über die Schulter und sah den Kopfgeldjäger an, der in der Luke zum Cockpit stand. »Sie kennen seinen Namen?«
»Natürlich.« Dengar deutete auf einen der Datenschirme unter dem vorderen Sichtfenster der Sklave I. »Ich habe das ID-Profil erkannt, das bei der Annäherung an sein Schiff auf dem Schirm erschien. So viel ich weiß, ist die Hound's Tooth immer noch Bossks Schiff.«
»Ich muss Sie korrigieren«, gab Fett zurück. »War sein Schiff.«
»Sie wollen den Raumer hochgehen lassen?« Dengar verzog das Gesicht und schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist. Ich bin Bossk früher schon ein paarmal begegnet und er kann ein ziemlich übler Kunde sein.«
»Das können Sie laut sagen.« Neelah war an Bord der Sklave I zurückgeblieben und hatte zugesehen, wie Dengar die Kontrollen der Verbindungsschleuse zwischen den beiden Raumschiffen bediente. Sie hatte in einer kurzen Einstellung der ferngesteuerten Schleusenkamera einen kurzen Blick auf Bossk erhascht, wie er vor dem Gespenst seines angeblich toten Feindes davonlief, der plötzlich an Bord der Hound's aufgetaucht war. Der Anblick des in Panik geratenen Trandoshaners hatte ihr in einem gewissen Ausmaß sogar ein grimmiges Vergnügen bereitet. Gleichwohl hatte sie die schuppige, mit Fangzähnen ausgestattete Gestalt aus ihrer Zeit in Jabbas Palast wiedererkannt. Bossk war eine der vielen zwielichtigen Gestalten und Händler Gewinn bringender Gewalt dort gewesen, die sich, wann immer sich die
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