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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.W. Jeter
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der Schubumkehr der Sklave I.
    Blieb nur noch die Kleinigkeit, Suhlaks Z-95 zu erwischen, dessen Vorsprung jetzt noch größer war als zuvor.
    Oder etwa nicht? Boba Fetts herausragende Stellung in der Kopfgeldjägerbranche gründete auf mehr als nur dem geschickten Umgang mit Waffen. Auch die Psychologie spielte dabei eine wichtige Rolle. Ohne dem Mann jemals persönlich begegnet zu sein, hatte Fett doch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie dessen Gehirn funktionierte. Ein Großmaul, dachte Fett, während er die Hand nach der Kontrollkonsole ausstreckte. Und bestimmt nicht schlau genug, um auf Nummer Sicher zu gehen und das Weite zu suchen, solange er die Gelegenheit dazu hat.
    Fett fuhr mit ein paar schnellen Handgriffen die Andockklammern der Sklave I aus. Die zugespitzten Enden des pinzettenartigen Greifarms fanden Halt an der riesigen Scheibe aus optisch durchlässigem Transparistahl. Fett stieß den Hebel hart auf eine Seite und löste gleichzeitig den Griff der Klammern. Er sah durch das Sichtfenster, wie die Sterne flackerten und dann wieder hell wurden und strahlten, als die gezackte Scheibe, deren Material dick wie eine Panzerplatte und glasklar war, an einer Seite seines Schiffs vorbeiglitt.
    Da ist er. Genau vor sich entdeckte Boba Fett Suhlaks Z-95. Das kleinere Raumschiff war ihm näher als während der Ver- folgungsjagd, der leistungsfähige Antrieb war in den Bereitschaftsmodus heruntergefahren. Suhlak hatte sein Schiff gewendet. Es wies jetzt wieder in die Flugrichtung, die er zuvor eingeschlagen hatte, sodass er freie Sicht haben würde, wenn die Sklave I gegen die von ihm im Raum installierte Barriere raste. Und einen perfekten Blick auf Boba Fett, wie er bei dem Zusammenprall ums Leben kam. Nur, dachte Fett, dass es nicht ganz so wie geplant funktioniert hat.
    Und jetzt gab es für Suhlak keinen Fluchtweg mehr. In dieser Entfernung würde er sein Schiff niemals wenden, die Triebwerke hochfahren und Höchstgeschwindigkeit erreichen können, bevor die Sklave I zu ihm aufschloss.
    Boba Fett schlug mit der flachen Hand auf die Antriebskontrollen seines eigenen Schiffs. Der Z-95 in seinem Sichtfenster wurde bedrohlich größer, wie der schwarze Punkt einer Zielscheibe unter dem Vergrößerungsglas.
    Der Anblick des ersten Zusammenpralls hatte ihn mit Zufriedenheit erfüllt. N'dru Suhlak hatte gelächelt und sich vorgestellt, wie der berühmte Kopfgeldjäger in die unsichtbare Falle ging, sich in der Kanzel seines Schiffs überschlug.
    Der zweite Zusammenprall war herrlich.
    »Sehen Sie?« Suhlak wandte sich vom Sichtfenster des Kopfjägers ab und zeigte seinem einzigen Passagier ein selbstzufriedenes Lächeln. »So viel zu Ihrem unaufhaltsamen, unnachgiebigen Verfolger, dem großen Boba Fett.«
    Neben ihm beugte sich der Twi'lek Ob Fortuna, der ehemalige Majordomus in der Hauptniederlassung der Kopfgeldjägergilde, näher an die durchsichtige Wölbung des Sichtfensters he- ran. Die Augen des Twi'lek waren wie die Augen aller männlichen Angehörigen seiner Spezies für gewöhnlich halb hinter den Lidern verborgen. Im Moment waren diese Augen jedoch vor Erstaunen weit aufgerissen. »Ich . ich hätte so etwas niemals für möglich gehalten.« Eine von Ob Fortunas bleichen, mit langen Fingern ausgestatteten Händen kam vor und blieb kaum einen Zentimeter vor der konkaven Oberfläche des Sichtfensters in der Luft hängen. »Er ist weg. Ganz weg .«
    Suhlaks Grinsen brach auf und entließ ein raues Lachen. »Das können Sie laut sagen.«
    Er richtete den Blick seinerseits wieder auf das Fenster. Das wirbelnde Licht der Explosion begann in diesem Moment zu verblassen, war jedoch immer noch so hell, dass der Sichtschutz, der den gewölbten Transparistahl bedeckte, an Ort und Stelle verharrte. Ohne diesen Schutz wäre er selbst mitsamt seiner zahlenden Fracht geblendet worden. Aber das wäre es wert gewesen, dachte Suhlak. Jedenfalls fast. Der Flammenschein dessen, was einmal Boba Fetts Sklave I gewesen war, die in diesem Augenblick von der entfesselten Kernschmelze seiner beim Aufprall zerschmetterten Triebwerke verzehrt wurde, war fast greifbar, ein warmes Glühen im Vakuum und auf Suhlaks lächelndem Gesicht.
    »Wie haben Sie das gemacht?« Jetzt stahl sich auch Verwunderung in Ob Fortunas Stimme. »Das ist unmöglich .«
    »Nichts ist unmöglich«, entgegnete N'dru Suhlak. Er ließ sein Lächeln zu einem höhnischen Grinsen gerinnen. »Es sei denn, man beginnt an den eigenen Mythos zu glauben. Dann

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