Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Suhlak gewöhnte sich allmählich die Sprache der Kopfgeldjäger an -, nach wie vor in dem ohnehin beengten Raum des Cockpits des Z-95 landeten. Und dieser Twi'lek, dachte Suhlak jetzt, geht mir langsam wirklich auf die Nerven. Dieses ganze schmierige, salbungsvolle Gehabe und dazu noch Ob Fortunas rattenhaftes Grinsen sowie seine aalglatten Worte, all das war kaum mehr zu ertragen. Suhlak spürte den Drang, die schlotternden Kopftentakel des Twi'lek zu packen und sie an die gegenüberliegende Bordwand zu heften, bloß damit er sie, während er das Schiff zu steuern versuchte, nicht die ganze Zeit vor der Nase hatte. Na ja, er wird nicht mehr sehr lange bei mir sein ...
Suhlak bereitete das Haupttriebwerk vor und streckte die Hand nach den Steuerkontrollen aus. Sobald er den Z-95 in einen sicheren Abstand von diesem Sektor und dem darin trei- benden Frachterschrott gebracht hatte, würde er einen sauberen Sprung in den Hyperraum durchführen können.
Als er den Blick zum Sichtfenster hob, erstarrte seine Hand über den Kontrollen und die Atemluft blieb ihm im Halse stecken.
»Was ist das?« Die Stimme Ob Fortunas hinter ihm war nur mehr ein entsetztes Kreischen. Die bleiche Hand des Twi'lek erschien neben Suhlaks Gesicht und deutete auf das, was vor dem Z-95 im Raum hing und nicht mehr zu verkennen war.
»Das ist ... Boba Fetts Schiff.« Suhlak sprach diese Worte als die einfache Feststellung einer Tatsache aus. Einer Tatsache indes, die sein Herz bis auf die Sohlen seiner Stiefel sinken ließ, während sich sein Rückgrat gleichzeitig in größter Sorge zusammenzog. »Er ist nicht tot.«
Dafür gab es noch mehr Beweise als den bloßen Anblick der Sklave I. Das Raumschiff, das ebenso sehr ein Symbol Boba Fetts war wie der mandalorianische Helm mit dem dunklen Visier, den er trug, drehte sich im Sichtfenster ein wenig. Es schien sich im Vakuum drohend aufzurichten, die weit geschwungene Wölbung des Cockpits saß in der Mitte des länglichen Rumpfovals, zwischen den beiden Laserkanonen, deren schwarze, drohende Läufe sich jetzt genau auf den Z-95 richteten und ihr Ziel anvisierten.
Dann trafen Blitze schillernder Energie den Kopfjäger. Das Sichtfenster füllte sich mit dem weißen Licht des Einschlags, dessen Wucht das kleinere Raumfahrzeug trudelnd aus der Bahn warf. Suhlak wurde geblendet und aus dem Pilotensitz geworfen.
»Machen Sie jetzt keine Dummheiten.« Eine andere Stimme drang aus der Kom-Einheit an der Kontrollkonsole. Boba Fetts Stimme, die auch trotz der gebündelten Funkpeilung von seinem Schiff nicht mit irgendeiner anderen zu verwechseln war. »Sie haben etwas, das ich will. Ich komme jetzt zu Ihnen, um es zu holen.« Der Mangel an wahrnehmbaren Emotionen machte die Stimme nur noch einschüchternder. »Jetzt gleich.«
Suhlak drückte, während seine Sehkraft langsam wiederkehrte, benommen eine Hand gegen Ob Fortunas magere Brust und stemmte sich auf die Beine. Er bekam die Rückenlehne des Pilotensitzes zu fassen und zog sich näher an die Kontrollen des Z-95 heran.
»Was ... was wollen Sie jetzt machen?« Der Twi'lek hörte sich an, als wäre er kurz davor, in Panik zu geraten.
»Was der Mann gesagt hat.« Suhlak drosselte das Haupttriebwerk und bereitete sich auf einen Besucher vor. »Keine Dummheiten.«
Der Jagdsaboteur sah genauso aus, wie Boba Fett es erwartet hatte. Er war ein dunkler, schlanker Typ und trug die Uniform der Sternjägerbasis auf Tierfon, von der er sämtliche Rangzeichen abgerissen hatte. Suhlaks kantiges Gesicht war gleichermaßen habgierig und - zumindest im Augenblick - mürrisch.
»Ich habe es mir zur Regel gemacht«, sagte Boba Fett, »mich nicht in die Geschäfte anderer einzumischen. Es sei denn .« Er stand in der Öffnung der Verbindungsschleuse, die sich von seinem Schiff, der Sklave I, bis hierher erstreckte, und schien den schon jetzt überfüllten Passagierbereich von Suhlaks Z-95 gar nicht erst betreten zu wollen. ». die anderen mischen sich in meine Geschäfte ein.«
»Tatsache?« N'dru Suhlak ließ ein betont erschöpftes Seufzen hören. »Ich habe es nicht nötig, dass Sie mir eine Lektion in angemessenem Geschäftsgebaren erteilen.«
»Sie haben es auch nicht nötig, dass ich Sie töte. Aber ich würde es mit Freude tun.« Boba Fett hatte vor dem Verlassen seines Schiffs seine üblichen Waffen angelegt. Er hielt sich jedoch nicht damit auf, seinen Blaster zu ziehen oder über die Schulter zu greifen, um nach einem seiner schlagkräftigeren
Weitere Kostenlose Bücher