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Der Krankentröster (German Edition)

Der Krankentröster (German Edition)

Titel: Der Krankentröster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen von der Lippe , Gaby Sonnenberg
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Filme. Wie mein Idol Ulrich Roski schon sang: »Komisch ist es doch, wenn jemand auf die Schnauze fällt.«

    Oder wie Preston Sturges sagt, der berühmte Regisseur:
    1. Ein hübsches Mädchen ist besser als ein hässliches. 2. Ein Bein ist besser als ein Arm. 3. Ein Schlafzimmer ist besser als ein Wohnzimmer. 4. Eine Ankunft ist besser als eine Abfahrt. 5. Eine Geburt ist besser als ein Tod. 6. Eine Verfolgungsjagd ist besser als eine Plauderei. 7. Ein Hund ist besser als eine Landschaft. 8. Ein Kätzchen ist besser als ein Hund. 9. Ein Baby ist besser als ein Kätzchen. 10. Und besser als alles andere ist, wenn jemand auf den Arsch fällt.
    Und schließlich Groucho Marx:
    Der Amateur meint, es ist lustig, einem Mann Frauenkleider anzuziehen, Brille und Perücke aufzusetzen, auf alt zu schminken, in einen Rollstuhl zu setzen und einen Abhang runterzuschubsen. Der Profi nimmt eine richtige alte Dame.
    Ich kam noch mal auf das Thema, als ich heute Morgen eine wunderbare Geschichte von Harald Martenstein las, unserem besten Kolumnisten, von dem ich Dir alles empfehlen kann, was er herausgebracht hat. In seinem letzten Sammelband »Ansichten eines Hausschweins« erzählt er, wie sie mal einen Bewerber für die Stelle eines Auszubildenden beim »Tagesspiegel« abgelehnt haben, der in Oxford und Harvard studiert hatte, zweifach promoviert war, Praktika bei der »New York Times« und bei »Le Monde« absolviert hatte, fünf Sprachen sprach und erst 27 war. Zitat: »Bei der Lektüre der Bewerbung bin ich mir durchschnittlich, faul, überbezahlt, dumpf und ehrgeizlos vorgekommen. Ich sagte: Falls wir ihn einstellen, wird er in spätestens zehn Jahren Chefredakteur sein. Dumme, dumpfe Leute wie uns wird er dann zweifellos entlassen.« Und den haben sie dann auch nicht mal zu einem Gespräch eingeladen, mit dem Argument, der käme sowieso überall unter. Ein Jahr später hat er sich noch mal beworben.

    Keiner kann sich beim Lesen dieser Stelle einer klammheimlichen Freude enthalten. So, wie man sich in der Schule freute, wenn der Klassenstreber verhauen wurde. Und jetzt noch mal zu Deinem letzten Satz: »Und ich hab doch gerade dasselbe gedacht«. Beide habt ihr in dem Moment Kraft oder zumindest Wohlbefinden aus der Vorstellung bezogen, besser dran zu sein als das Gegenüber. Vielleicht fallen Dir da noch mehr Beispiele aus dem Krankenhausalltag ein, ich finde das schon faszinierend.

    Ab heute gibt es zu jeder Mail einen Witz aus dem ersten Buch, das ich 1984 herausgebracht habe, den Du bitte auf einer Skala von 1 bis 10 bewertest. Ich würde gerne wissen, welche Jokes nach fast dreißig Jahren noch funktionieren.
    Ein Vopo fragt in Ostberlin einen Kirchgänger: »Geben Sie zu, dass Sie gerade in der Kirche waren?« »Ja.« »Haben Sie die Füße von Jesus am Kreuz geküsst?« »Ja.« Würden Sie auch die Füße des Genossen Honecker küssen?« »Klar, wenn er da hängen würde.«
    Liebe Grüße
    Jürgen

    Lieber Jürgen,

    ja, wie gern verbessert man seine eigene Situation, indem man das Leid anderer mit einer zugegebenen Freude betrachtet. Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus blankem Entsetzen, echtem Mitgefühl und einer Portion Schadenfreude, wie Du schriebst. Nach dem Motto: »O Gott wenn ich mir vorstelle, ich hätte das. Furchtbar!« Aber dem gleichzeitigen Gedanken: »Aber ich hab’s ja nicht. Freu!«

    Und da erinnere ich mich noch an zwei Situationen. Die erste war, wie ich mit einer Russin, die an Hautkrebs erkrankt war und nicht ein Wort Deutsch sprach, auf dem Zimmer lag. Eine Hälfte ihres Gesichtes war komplett mit einem riesigen Leberfleck bedeckt, der in ihr Auge und sogar in ihren Mund wuchs und blutete. Ständig schaute sie sich in einem kleinen Handspiegel an, tupfte die blutenden Stellen ab und weinte. Die Ärzte sagten, dass sie noch den Befund des Hals-Nasen-Ohren-Arztes abwarten müssten, wie viel sie von dem Tumor entfernen können, und würden dann operieren. Aussicht auf Heilung bestand nicht. Und da lag ich nun neben ihr. Wir sprachen kein Wort miteinander, und ich hörte sie Tag und Nacht schluchzen. Sie tat mir unendlich leid, aber gleichzeitig merkte ich auch, dass es meine Situation verharmloste. Ich sagte mir, es ist doch viel angenehmer, an Leukämie zu sterben, als an Hautkrebs, und wenn ich hier wieder raus bin, werde ich mich und meine Kinder immer sehr, sehr gut eincremen bevor wir in die Sonne gehen. Und ich fühlte mich plötzlich sogar irgendwie gesund gegen sie und beschloss,

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