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Der Krankentröster (German Edition)

Der Krankentröster (German Edition)

Titel: Der Krankentröster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen von der Lippe , Gaby Sonnenberg
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soll ich denn wissen, was Ihnen gefällt?« »Ja, wer hat denn mit der Scheiße angefangen?« Mittlerweile ist Mittag, und Sie kehren in einer normalen Gaststätte ein und begrüßen jeden Gast individuell: »Na, noch mal schön spachteln, bevor es in den Knast geht?« Wenn Sie einen finden, der richtig dick ist, Kaliber Calli, können Sie sagen:« Heute lernen wir einen neuen Satz: Ich bin satt.« Vielleicht hat der Mann ja auch eine dicke Frau dabei mit stattlicher Oberweite, dann können Sie sagen: »Uiuiuiui, wir haben als Kind aber viel Brusttee getrunken, oder? Sie haben doch bestimmt ganz kleine Füße?« »Wieso das denn?« »Na, im Schatten wächst doch alles schlechter!« Gut sind auch kahlköpfige Mitbürger. Da kann man Folgendes machen: »Test, test, one, two.« Wenn Sie alle durch haben, wieder raus in die Fußgängerzone, und da ist es dann toll, wenn Sie zwei Glatzen sehen, die zusammenstehen, denen rufen Sie aus sicherer Entfernung, von der anderen Straßenseite aus zu: »Hey Jungs, nicht die Köpfe zusammenstecken, sieht aus wie ein Arsch.«
    Dann springen Sie rasch in ein Taxi und fahren zu diesem vornehmen Restaurant, wo Sie einen Tisch bestellt haben, weil es immer voll ist, und das ist auch gut so, denn so können viele hören, wenn Sie beim Reinkommen sagen: »Wen muss ich vögeln, um ein Bier zu kriegen?« Das ist aus einem Film mit Jerry Lewis, King of comedy, und in dem Film kommt dann ein siebzigjähriger Butler und sagt: »Mich, Sir.« Und Jerry: »Dann bringen Sie mir eine Cola.«
    Kommentieren Sie nunmehr lautstark die gereichten Speisen. Bei Fisch ist der alte Klassiker immer wieder gut: »Vom Geruch her würde man meinen, er ist größer.« Das kann man auch bei anderen Gelegenheiten brauchen. Dann, so auf Höhe des Desserts, stehen Sie auf, können auch mit dem Messer ans Glas klopfen und rufen: »So, liebe Freunde der Tanzmusik und des Breitensports, jetzt geht der Onkel erst mal schön kacken.«
    Ich sage Ihnen, da geht aber ein Ruck durch den Fresstempel, da wird man noch minutenlang von Ihnen schwärmen.
    Wenn Sie zurückkommen, nehmen Sie den Faden wieder auf! Sagen Sie: »Booooh, ich habe ja schon viel erlebt, aber da hat’s selbst mir die Netzhaut weggebrannt. Meine Fresse, der Donnerbalken ist aber noch auf Jahre verstrahlt, aber keine Sorge, Jungs, ich war auf Damen!«
    So, das reicht, glaube ich!

    Liebe Grüße
    Jürgen

    Moin Jürgen,

    vielen Dank, ich habe richtig doll gelacht! Leider fallen einem solche Sachen natürlich nicht ein, wenn man sie braucht. Ich hoffe, Du fühlst dich stark genug für Teil zwei der Einzelzimmerstory. Here we go:

    Leider musste ich auch lernen: Einzelzimmer bedeutet Krieg auf der Station. Ich hatte natürlich schon manche herbe Diskussion zwischen Patienten und Ärzten um das Einzelzimmer mitbekommen, und ich wusste, dass bald eine Freundin, die ich im Krankenhaus kennengelernt hatte, wieder ins Krankenhaus kommen würde, die immer im Einzelzimmer gelegen hatte und das auch immer sehr genossen hatte. Doch nun war es durch mich besetzt. Sie stand kurz vor einer Transplantation, und ich bot den Ärzten, die zur Visite hereinkamen an, dass sie in das Einzelzimmer gehen kann. »Ich ziehe gerne für sie aus, da sie doch vor einer Transplantation steht«, sagte ich. Da meinte die Stationsärztin, dass sie das an meiner Stelle nicht tun würde, da ich neutropen bin und sie nicht. Sie ist in einem sehr guten Gesundheitszustand. Da blieb ich also mit einem schlechten Gewissen im Einzelzimmer und ahnte, dass meine Freundin sauer auf mich sein würde. Und so kam es. Sie kam, und als ich sie freudig auf dem Krankenhausflur begrüßen und ihr alles erklären wollte, drehte sie sich weg und sagte: »Lass mal, mir ist nicht nach reden.« Und ging.

    Einen Tag später ging ich mit ihr in ein Zweibettzimmer. Denn nachdem die Ärzte gemerkt hatten, dass ich auch willig war, mein Einzelzimmer zu verlassen, wurde ich gefragt, ob ich es für einen anderen neutropenen Patienten, der auch Hochdosischemo erhält, frei machen würde. Und dann war es das auch erst mal mit einem Einzelzimmer. Leider!

    Aber jetzt noch mal zu dem Typ Mensch Egoist.

    Wenn man krank wird, wird man feststellen, was für egomane Menschen es gibt. So wundert man sich, wenn man mit 39 Grad Fieber und Schüttelfrost ans Telefon geht und solche Typen Menschen zwar kurz fragen, wie es einem geht und auch kurz betonen, wie sehr es ihnen leidtut, dann aber gleich eine Stunde lang von ihren

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