Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
Vom Netzwerk:
langen Arme mit der Vehemenz einer Naturgewalt kreisen ließ und alles, mit dem er dabei in Berührung kam, rücksichtslos aus dem Weg räumte und zerbrach. Einer seiner Widersacher war so verwegen, ihm einen eisernen Schild entgegen zu recken, was zur Folge hatte, dass das Metall von einem der unvergleichlich wuchtigen, seitlichen Schläge tief eingedellt und seinem Träger aus der Hand geschleudert wurde und die restliche Wucht noch vollauf genügte, um den Wüstenbewohner ebenfalls in einem weiten Satz nach hinten zu befördern. Mit einem üblen Krachen seiner Wirbelsäule schlug der Getroffene auf den Boden und gab keinen Mucks mehr von sich.
    Die Mucklins waren indessen klug genug, sich den Ansturm des Riesen aus sicherer Entfernung anzuschauen. „Hoffentlich fängt sich dieser Kerl einen Drehwurm ein!“, war Neimos Kommentar.
    „Was ist ein Drehwurm?“, fragte Fredi.
    „Weiß ich selbst nicht genau. So etwas ähnliches wie ein Regenwurm wahrscheinlich.“
    „Oh! Und so etwas kann man sich einfangen?“ Der rothaarige Mucklin wirkte ganz baff.
    „Könnt Ihr vielleicht ausnahmsweise mal ernst sein und mit Euren dummen Sprüchen aufhören?“, mischte sich Hermeline ein. „Wir befinden uns zufällig gerade in einer sehr bedrohlichen Situation!“
    Durch seine blanke Anwesenheit hielt der einäugige Hüne die feindlichen Krieger in Schach, und so getraute sich zunächst kaum einer, ihm ernsthaft auf die Pelle zu rücken. Einige deckten ihn zwar mit ein paar Hieben ein, doch verpufften diese entweder wirkungslos an seinem schweren Rüstzeug oder aber wurden heftig zurückgeworfen, wenn er sich kurzerhand schüttelte und aufbäumte. So suchte er sich ein Opfer nach dem nächsten, indem er fortwährend verheerende Schläge nach allen Richtungen austeilte und damit jede von Schwert und Schild und Panzer (wenn die Talúregs denn welche hatten) gebildete Verteidigung durchbrach. Er selbst nahm dabei keinen ersichtlichen Schaden, denn seine prankenhaften Hände steckten in Handschuhen, die mit Nieten aus schwarzem Stahl verstärkt waren.
    Gerade ergriff der Zor-Kopt einen der Wüstenbewohner am Hals und hievte ihn hoch in die Luft, sodass dieser quäkte wie ein gewürgtes Huhn und wie eine Lumpenpuppe geschüttelt wurde, als er aus dem Rand seines einen Auges einen Angriff von der Seite erspähte. Der Kerl, der so mutig oder so dumm war, ihn mit einem Schwertstreich zu attackieren, war ein besonders großer Kerl mit langen, schwarzen Haaren, doch trotz alledem immer noch einen Kopf kleiner als er. Wie ein abgelegtes Spielzeug schleuderte er den Gegner, den er soeben drangsaliert hatte, hinfort und wandte sich mit einer überraschenden Behändigkeit dem neuen Angreifer zu.
    Cord musste zugeben, dass er dem schwergewichtigen Riesen solch eine Reaktion kaum zugetraut hätte. Er war sich ohnehin nicht sicher, ob sein Schlag den massiven, gepanzerten Leib der Kreatur auch nur angekratzt hätte, doch bevor er untätig darauf wartete, dass er an der Reihe war, das Ziel dieses rasenden Zornes zu werden, konnte er die Sache genauso gut auch gleich hinter sich bringen. Also hatte er es vorgezogen, selbst den Zeitpunkt des Angriffs zu bestimmen, mit dem Ergebnis allerdings, dass das baumlange Geschöpf seinen Plan durchkreuzt hatte und nun mit der einen Hand seine Schwerthand gepackt hielt und mit der anderen seine Kehle umklammerte.
    Wie eine Eisenschelle, die mit schwerem Werkzeug immer enger gebogen wurde, krallte sich die linke Hand des Zor-Kopten um Cords Handgelenk, und es wäre wohl leichter gewesen, das wütende Tosen des Barnos (eines der größten Flüsse, die man kannte) aufzuhalten. Schließlich gab der Mensch unter dem schmerzhaften Druck nach und ließ seine Waffe fallen. Sogleich darauf löste sein Peiniger seine Umklammerung und ließ seine Pranke stattdessen nach vorne schießen, sodass er den Hals seines Gegners nunmehr mit beiden Händen umklammerte.
    Der Barbar bemerkte rasch, dass es ihm unmöglich war, die behandschuhten Finger des Riesen, die seinen Hals mit unbändiger Kraft würgten, auseinander zu biegen, sie zu lösen oder ihren Griff auch nur zu lockern. Instinktiv brachte er daher seine eigenen starken Hände zwischen den langen Armen seines Feindes hindurch nach vorne und packte seinerseits dessen Kehle. Wobei er freilich den Nachteil in Kauf nehmen musste, dass er aufgrund der ihn überragenden Größe des anderen nach oben arbeiten musste.
    Unbeweglich wie zwei Felsblöcke, die seit Anbeginn

Weitere Kostenlose Bücher