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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sagte Fredi, um die Stimmung zu verbessern und sich beim Anblick der riesigen Horde selbst ein wenig Mut zu machen.
    „Du bist vielleicht ein Spaßvogel, Fredi. Wir haben zwar ein paar von ihnen unschädlich gemacht, doch wahrscheinlich haben sie nicht einmal ein Prozent ihrer Krieger verloren. Was heißt, dass sie uns zahlenmäßig immer noch weit überlegen sind. Und außerdem habe ich gehört, wie Stildor gesagt hat, dass sie ihre besten Leute noch nicht einmal losgeschickt haben.“
    „Na ja, das könnte natürlich stimmen.“ Der kleinere der beiden Mucklins kratzte sich am Kopf. „Wenn ich mir das so recht überlege, würde ich sogar noch weiter gehen. Wahrscheinlich haben sie nicht einmal ein Zehntel ihrer Soldaten eingebüßt.“
    „Hmm, ja, da könnest du recht haben.“
    „Was höre ich denn da schon wieder für einen Unsinn? Habt Ihr eigentlich auf der Schule im Rechnen überhaupt nicht aufgepasst? Nach dem, was Ihr gerade von Euch gegeben habt, wäre ein Prozent ja mehr als ein Zehntel. Ein Zehntel ist jedoch zehn Mal mehr als ein Prozent, ein Zehntel sind zehn Prozent, also zehn von Hundert, und das wiederum schreibt man mit zwei Nullen, Ihr Schlaffis!“
    Hermeline, die anscheinend nicht schlafen konnte, hatte sich mittlerweile auf leisen Sohlen an ihre beiden Artgenossen herangepirscht und ihr Gespräch mitangehört. Und natürlich hatte sie sich einen Kommentar nicht verkneifen können.
    „Also, mir ist das zu hoch“, meinte Fredi brummelig. „Das sind mir ein paar zu viele Prozente und so.“
    „Und mir ein paar zu viele Nullen“, ergänzte Neimo.
    „Joh. Und überhaupt zu viele Zahlen. Abgesehen davon kann ich rechnen – ich hatte auf der Schule schließlich immer eine drei!“, sagte der andere Mucklin.
    „Ja, weil mein reizender Herr Bruder so clever war, ständig bei anderen abzuschreiben. Ich sollte dich nachträglich bei Fräulein Walburga anschwärzen, die lässt dich nämlich heute noch nachsitzen, wenns sein muss! Pah!“ Und damit wandte sie sich ab und war flugs wieder verschwunden.
    „Was ist denn bloß in sie gefahren?“, meinte Fredi. „Wir stecken mitten in einer tödlichen Schlacht, und sie kommt einem mit Rechnen und Schulkram daher! Verstehst du das etwa?“
    Erstens ist diese Besserwisserei typisch für Hermeline, und zweitens geht eben jeder mit seiner Angst anders um , dachte Neimo. „Keinen blassen Schimmer“, antwortete er trotzdem. „Musst du ja wissen, immerhin ist sie deine Schwester.“
    „Hmpf. Walburga Dörrfink – und ich hatte gehofft, dass ich von der Schrulle nie wieder ’was hören muss!“
    Das hatte Neimo auch gehofft. Andererseits wüssten sie, falls sie seinerzeit nicht so damit beschäftigt gewesen wären, Fräulein Walburga mit ihrem Schabernack an den Rand des Wahnsinns zu treiben, heute vielleicht, was ein Zehntel und was ein Prozent ist.
    Na ja, man kann eben nicht alles haben. Aber falls ich Fräulein Walburga jemals wiedersehen werde – dann werde ich sie genauso verulken wie früher auch , dachte Neimo, denn irgendwie stand ihm gerade der Sinn danach, ehrlich zu sein.
    Die ersten Strahlen des Taggestirns brannten sich in die Nacht, verwandelten sie in zerfaserte Scherenschnitte und drängten sie schließlich vollends zurück. Nicht viel später ließen dieorkischen Tamburine mit bleiernen Schlägen den Puls der wartenden Horde ertönen. Bum! Immer wieder donnerten die tiefen, rhythmischen Laute gegen die Wand des Gebirges, hallten bis zu den höchsten Kämmen empor und ließen die Verteidiger, die ebenfalls längst erwacht waren, zu den Waffen greifen, um der nächsten Angriffswelle aufrecht zu begegnen.
    Bum! Die Trommeln dröhnten noch lauter als zuvor, als eine große Anzahl besonders grimmig aussehender und gut gerüsteter Orks als erstes den Harrath-Anukh hinaufstürmte. Die Mitglieder dieses Stammes trugen allesamt Kappen aus steifem Leder mit Reihen gespaltener Eberzähne, doch vor allem hatten viele von ihnen mächtige hölzerne Barrieren bei sich, mit denen sie ihre Artgenossen beschirmten, sodass sie den Pfeilen der Wüstenbewohner kaum Angriffsflächen boten.
    Dennoch begannen die Bogen der Talúregs zu singen und zu flüstern, wobei diese sehr hoch zielten, damit ihre Geschosse den gut geschützten Feinden nicht von vorne begegneten, sondern sich vom höchsten Punkt aus in einem steilen Winkel abwärts senkten. Auf diese Weise landeten sie einige Treffer, und regelmäßig tat sich innerhalb der Reihen der Angreifer hier

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