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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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und dort eine Lücke auf, ächzende Schmerzensschreie erklangen und der ein oder andere der großen, hölzernen Schutzschilde fiel beiseite, nur um kurz darauf von einer anderen grünen Hand wieder aufgenommen zu werden. Eine längere Zeitspanne verstrich, in der sich der Tross der Angreifer mühsam und zäh Schritt für Schritt den Hang empor arbeitete. Und trotz so mancher Verluste drängten stetig frische Kräfte nach.
    Dann eröffneten die am westlichen Fuß der Hügelkette versammelten Orks den Gegenbeschuss. Nur, dass sie dieses Mal keine gewöhnlichen Pfeile verwendeten, sondern solche, deren Spitzen in Tuch gehüllt und anschließend mit einer brennbaren Substanz beträufelt worden waren. Unmittelbar vor dem Abschuss entzündet, hielten die auf diese Weise entfachten, lodernden Flammen während des gesamten Fluges den Berg hinauf an und landeten als glühende Fackeln, denen außerdem ein stählerner Stachel innewohnte, inmitten der Gruppe der Verteidiger. Zwar fanden die meisten der Brandgeschosse auf dem Hügelgrat wenig Nahrung, sodass sie sich alsbald von selbst löschten, nachdem sie klappernd gegen die Felsen geschlagen oder ihre Spitzen in eine karge Sandwehe eingetaucht waren. Andere jedoch trafen allein aufgrund ihrer immensen Zahl auf die wenigen Sträucher, die dem Gebirgskamm entsprangen, und verwandelten diese binnen Sekunden in hohe Leuchtfeuer, die eine flirrende Hitze verstrahlten. Und einige wenige rasten sogar genau auf einen der Verteidiger zu, bissen ihm in Fleisch und Knochen und versuchten – mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg –, den Unglücklichen gänzlich zu einem Raub der Flammen werden zu lassen.
    In der Stunde nach dem Mittag war es schließlich soweit. Die vorderste Front der grünhäutigen Angreifer hatte den Pass genommen, und da dies unter gehörigen Verlusten geschehen war, sahen sie überhaupt nicht so aus, als seien sie zum Spaßen aufgelegt. Rasend vor Ungeduld (Geduld war noch nie eine Stärke der Orks gewesen) und Wut (Wut war schon immer eine Stärke der Orks gewesen) warfen sie sich auf die Wüstenbewohner, die nach wie vor eine geschlossene Einheit von großer Widerstandskraft bildeten und so unverrückbar wie ein gemauerter Schutzwall wirkten. Darüber hinaus vermochten die orkischen Streiter, ihre riesige Überzahl kaum wirkungsvoll einzusetzen, denn die Beschaffenheit des Harrath-Anukh und des beengten Feldes, das sich daran anschloss, bedingte, dass immer nur eine Rotte zur gleichen Zeit nebeneinander agieren und den Feind attackieren konnte.
    Gleichwohl wütete das Feuer der Schlacht nun auf dem Hügelgrat, und bald war ein Großteil der Verteidiger in erbitterte Nahgefechte verwickelt. Brände züngelten derweil an allen Ecken und Enden des ohnehin schon beengten Schlachtfeldes auf, denn der Beschuss von Westen her hielt noch immer an, während eine Schar der Horde nach der anderen den Pass zu nehmen und gegen die Linien der Talúregs anzustürmen versuchte. Nicht selten hatte dies zur Folge, dass diein vorderster Front kämpfenden Orks von ihren eigenen Kameraden hinterrücks angerempelt oder zur Seite gestoßen wurden, sodass sie sich ihren eigentlichen Gegner natürlich nur noch unter erschwerten Umständen erwehren konnten und dadurch eine leichte Beute abgaben. Offenbar stachelte die Aussicht darauf, dem mächtigen Strom Gorkrai zu gefallen, viele seiner Knechte zu einem Übermut an, der ihnen gar nicht gut tat.
    Faramon konnte gar nicht mehr zählen, wie viele der Angreifer er schon mit perfekt gezielten Pfeilen gespickt und in lebende Nadelkissen verwandelt hatte. Nun, da die Kämpfe am Standort der Verteidiger angekommen waren und sich die Reihen der Krieger ineinander verkeilt hatten, hielt er sich vorläufig zurück, da es für einen Bogenschützen derzeit kein freies Schussfeld gab, und wartete stattdessen auf die rechte Gelegenheit für seinen Einsatz. Dass die Zeit seines Eingreifens kommen würde, war ihm natürlich bewusst, die Frage war nur, wie schnell es so weit sein würde.
    Die Talúregs erschlugen zahlreiche der wie eine aufwärts strömende Brandung heraneilenden und nebenbei mit sich selbst beschäftigten Orks und versuchten erbittert, sie auf den abschüssigen Pass zurückzuwerfen. Was natürlich nicht gelang, allein schon deshalb nicht, da aufgrund der nachdrängenden feindlichen Kräfte überhaupt kein Raum dafür vorhanden war. Stattdessen wurde der Druck, den die grünen Wesen erzeugten, zusehends größer, und bald gelang es dem

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