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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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ihren berühmten Sohn in die Arme schließen möchten«, entgegnete sie aufrichtig. »Doch es ist nicht so. Nicht du hast ihnen den Tod gebracht, sondern die abgesprochene Heirat, mit der weder Yrdiss noch dein Vater einverstanden waren. Solche Verbindungen sind ein Grund, zu den Freien gehören zu wollen.«
Tungdil erhob sich. »Würdest du denn mit mir auf meine Eltern trinken?«
»Immer. Und es ist mir eine Ehre«, nickte die Herrschergemahlin. Gemeinsam kehrten sie in der nächsten Schenke ein und leerten die Krüge auf Yrdiss und Lotrobur. Sanda geriet dabei ins Schwärmen und pries sie ohne Unterlass.
Auch wenn Tungdil sich nicht an seinen Vater und seine Mutter erinnerte, erwuchs in ihm der Wille, ihre Tode zu rächen. Der Hass, den er zuvor gegen Glaïmbar verspürt hatte, richtete sich nun gegen einen anderen, dessen Name Salfalur lautete.
Vom Alkohol ermutigt, rang er Sanda das Versprechen ab, ihn weiter im Umgang mit der Axt zu unterweisen. Ich werde der beste Krieger der Dritten und Salfalur töten. Das schwöre ich dir, Vraccas …
    Das Geborgene Land, Gauragar, in der Hauptstadt des ehemaligen Zauberreiches Lios Nudin, Porista, 6234. Sonnenzyklus, Spätherbst
    Die Stadt der Maga zeigte sich den hochrangigen Besuchern in ihrem neuen Glanz. Unter der Leitung Rodarios waren die zerstörten Bauten in die Höhe gewachsen, die Ruinen waren prächtigen Gebäuden gewichen und ließen ahnen, wie es hier eines Tages wieder aussehen würde.
    Nach und nach trafen die Delegationen ein, die Stadt wirkte bald wie ein Heerlager. Überall flatterten Wimpel und Fahnen im Wind und markierten die vorübergehenden Territorien der Königreiche. Niemand wunderte sich, dass Liútasils Banner an der entgegengesetzten Stelle zum Lager des Großkönigs Gandogar über den Häusern wehte.
    Die Bewohner Poristas freuten sich über die Gäste. So großer Einnahmen hatten sich die Händler und Wirte seit dem Wiederaufbau noch nie erfreuen können, die Gassen und Straßen quollen über vor Menschen, Zwergen und Elben.
    Dennoch herrschte eine deutliche Spannung.
Man befürchtete, es könnte sich ein ähnlicher Vorfall wie in Dsôn Balsur ereignen, und die Elben und Zwerge würden sich aus einem nicht erklärbaren Anlass gegenseitig an die Gurgel gehen. Dann würde die Versammlung in einem Chaos enden. Alle hofften, dass Andôkais Anwesenheit ihnen Besonnenheit schenkte, und sei es nur aus Furcht vor ihren Zaubern.
Als die Zeit des eigentlichen Treffens anbrach, trafen sich alle Königinnen und Könige des Geborgenen Landes in der restaurierten Versammlungshalle, in der sich einst die Magi und Magae beraten hatten. Nichts verriet, dass darin vier Menschen ihr Leben gegen Nudin verloren hatten. Schutt und Trümmer waren weggeschafft worden, und die alte Pracht war durch die Arbeit unzähliger Handwerker in die Kuppelhalle zurückgekehrt. Die Statue von LotIonan befand sich in der Ostecke, mit Blick auf den ges amten Saal.
Narmora, gekleidet in eine bestickte, dunkelrote Robe, die ausgezeichnet zu ihren Augen und dem Kopftuch passte, stand unter einem der weißen Arkadenbögen und begrüßte die eintreffenden Herrscher im Namen ihrer Mentorin. Andôkai würde als Letzte eintreffen, ein Symbol ihrer Autorität und der machtbewusste Hinweis an die Besucher, dass es eine gab, die über ihnen stand.
»Schaut, wie sie sich rausgeputzt hat«, vernahm sie Boïndils dröhnende Stimme, die hinter der Menge von Königin Weys Lakaien erklang. »Nur wegen uns, Bruder.«
Die Diener machten den anrückenden Zwergen Platz, und Narmora erkannte Großkönig Gandogar, der von den beiden Zwillingen flankiert wurde. Hinter ihnen folgten die Abordnungen aller vier miteinander befreundeten Zwergenstämme.
Sie grüßte zuerst Gandogar, ehe sie die kräftigen Hände der Zwillinge drückte und herzlich schüttelte. »Träumst du noch von mir?«, fragte sie frech und zwinkerte Ingrimmsch zu.
Der Zwerg verzog den Mund. »Nein, Vraccas möge mich vor AlbTräumen bewahren«, sagte er und verdrehte die weit geöffneten Augen. »Du siehst älter aus, Narmora. Ich dachte immer, Magie würde das Leben einer Maga bewahren?«
»Es ist viel geschehen«, antwortet sie vage, denn es lag nicht in ihrer Absicht, ihr Leid vor den gesamten Regierungen des Geborgenen Landes auszubreiten. »Wir können nach dem Treffen gern erzählen«, vertröstete sie ihn. So sehr sie sich anstrengte, ein Gesicht konnte sie unter den vielen Anwesenden nicht entdecken. Sie winkte Balyndis, die

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