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Der Kühlwagen: Abenteuer auf der Dorfkirmes

Der Kühlwagen: Abenteuer auf der Dorfkirmes

Titel: Der Kühlwagen: Abenteuer auf der Dorfkirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nik S. Martin
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„Los, spring rein!“, flüsterte Kai mir zu.
Einen schnellen Blick über die Schulter werfend sprang ich die Stufen hoch und lief bis in den hinteren Teil des Kühlwagens. Unserem Alkoholpegel geschuldet ist die Idee entstanden, sich doch mal eben aus dem Gefährt selbst zu bedienen, während die Tür so einladend offen stand. Bis der bullige Kerl, der eben ein Fass hier raus gehievt hatte, wieder käme, wären wir längst verschwunden. Kai folgte mir ins Innere, griff beherzt nach zwei Weinflaschen, die neben mir in einer Holzkiste lagen. Ich folgte dem Beispiel, nahm ebenfalls zwei Flaschen und drehte mich um.
„Lass uns verschwinden“, murmelte ich.
Kai nickte und machte einen Schritt auf die Tür zu, die just in diesem Moment zugeschlagen wurde. Hörbar schloss sich der Riegel – wir saßen fest.
„Scheiße!“, fluchte ich.
„Sei leise, Alex. Wir können uns auch hier besaufen“, erwiderte Kai und zückte sein Handy, mit dem er uns etwas Licht verschaffte.
Ich grunzte nur und hoffte, dass die an den Ständen noch mal Nachschub brauchten.
„Es ist ganz schön kühl hier – da müssen wir uns warm saufen.“
Kai lachte. „Das Ding heißt nicht umsonst Kühlwagen.“
„War mir entfallen“, brummte ich und drückte mit dem Daumen den Korken durch den Flaschenhals.
„Wenn ich dich nicht hätte …“, meinte Kai und schnappte nach der Flasche. Ich kam ihm zuvor und setzte an. Nach einigen großzügigen Schlucken überließ ich ihm den Wein und setzte mich auf eine der Kisten.
    Wir leerten drei Flaschen des lieblichen Weißweins, bis der Alkohol seine Wirkung entfaltete und ich einschlief. Als ich aufwachte, fror ich und zitterte wie Espenlaub. Kai hockte vor mir auf dem Boden, den Rücken an die Kisten angelehnt. Im schwachen Schein seines Handylichts sah ich, dass auch er eine Gänsehaut hatte. Es war deutlich kälter in dem Wagen, als ich gedacht hatte. Wir mussten uns wärmen, deshalb stieg ich von den Kisten, auf denen ich gesessen hatte, und hockte mich neben Kai. Ich zog ihn in meine Arme, was ihn aufweckte.
„Was?“, murmelte er schlaftrunken.
„Wir müssen uns warmhalten. Es ist zu kalt hier.“
Kai gähnte. „Wie gut, dass uns hier keiner sieht!“
Er sah mich etwas kritisch an, doch schließlich schob er seine Arme an mir vorbei und verschränkte die Hände hinter meinem Rücken. Ich spürte seine Wärme augenblicklich. Innerhalb von Minuten hörte ich auf zu zittern. Aneinandergeschmiegt hockten wir auf dem kalten Boden, was auch nicht sinnvoll war.
„Wir müssen uns auf die Kisten setzen, hier ist’s zu kalt“, mahnte ich.
„Okay.“
    Ich stand auf und zog Kai mit mir hoch. Ein kurzer Rundblick reichte aus, um zu finden, was ich gesucht hatte. Eine leere Holzkiste, in der noch das Polstermaterial lag, was die Flaschen vor Erschütterungen geschützt hatte. Ich drehte die Kiste um und setze mich drauf. Kai passte locker neben mich, doch er setzte sich dicht zu mir. Seine Arme fanden schnell den Weg an meinem Laib vorbei. Er drückte sich fest gegen mich und ich erwiderte es. So nah aneinander, ohne die Kälte am Hintern, schien es aushaltbar zu sein. Nur mit T-Shirts und Shorts bekleidet war es draußen angenehm, doch hier drinnen bedenklich. Es blieb uns nur die Körperwärme zu nutzen, um eine Unterkühlung zu vermeiden.
Ohne zu reden, saßen wir da. Ich weiß nicht wie lange. Ein kurzer Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es nach drei Uhr in der Nacht war. Die Hoffnung, dass nun noch jemand die Tür öffnen würde, sank gen null. Wir mussten bis zum folgenden Tag ausharren. Das hatte man davon, wenn man im angesäuselten Zustand glaubt, mal eben schnell ein paar Flaschen Wein klauen zu müssen. Mit meinen neunzehn Jahren müsste ich eigentlich schlauer sein … Obwohl - Kai war letzten Monat zwanzig geworden, und von ihm war die Idee gekommen.
Ich seufzte.
„Was ist?“
„Komm mir bloß nie wieder mit so einer Schnapsidee!“, beschwerte ich mich.
„Ne, wenn dann Wein-Idee!“ Kai lachte.
„Ein heißer Kaffe wäre mir jetzt ehrlich lieber.“
„Damit kann ich nicht dienen“, murmelte Kai und umfasste mich fester. „Das ist so Scheiß kalt hier!“
Ich rieb mit meinen kalten Händen über seinen Rücken, versuchte, durch die Reibung etwas Wärme zu erzeugen. Er summte genüsslich.
„Kannst dich gern revanchieren …“
    Er lachte, dann begann er, mit schnellen Bewegungen meinen Rücken warm zu reiben. Schließlich wurde er langsamer, beinahe streichelnd. Ich drehte den

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