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Der Küss des schwarzen Falken

Der Küss des schwarzen Falken

Titel: Der Küss des schwarzen Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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helfen?”, fragte er.
    Grace bezwang ihre Verwirrung. “Sind Sie Rand Sloan?”
    “Bin ich”, antwortete er und rammte die Heugabel in einen Strohballen.
    “Ich bin Grace Sullivan. Schon seit zwei Wochen versuche ich, Sie zu erreichen. Es war gar nicht so einfach. Es gibt keine Telefonnummer von Ihnen, keine Adresse …”
    “Warum sagen Sie mir nicht einfach, was Sie von mir wollen, Miss Sullivan? Miss ist doch richtig?”, fügte er hinzu, nachdem sein Blick ihre linke Hand gestreift hatte.
    “Wie? … Oh ja, natürlich. Und Sie können auch Grace sagen.”
    “Schön, Miss Grace …”
    “Nein, einfach Grace.”
    Rand Sloan sah sie schweigend an. Er wartete immer noch auf die Antwort auf seine Frage, was sie eigentlich von ihm wolle.
    Grace riss sich zusammen. “Ich komme von der Edgewater Animal Management and Adoption Foundation. Sie haben von unserer Organisation vielleicht schon einmal gehört. Wir kümmern uns um Wildpferde, die Überlebensschwierigkeiten haben, und versuchen, sie an verantwortungsvolle Leute zu vermitteln. Wir brauchen Ihre Hilfe. Eine versprengte Gruppe von Mustangs hat sich in den Black River Canyon verirrt. Die Tiere müssen da herausgeholt werden, wenn sie nicht verenden sollen. Wir würden diesen Job auch bezahlen.”
    “Tut mir leid, dass Sie den weiten Weg umsonst gemacht haben. Meine Antwort heißt Nein.” Rand wandte sich ab und griff nach der Heugabel, um seine Arbeit fortzusetzen.
    Grace konnte es nicht fassen. Er sagte einfach Nein? Perplex blickte sie auf den muskulösen Rücken, den Rand Sloan ihr nun wieder zugedreht hatte, während er weiter das Heu in der Box erneuerte. Sie trat ein paar Schritte näher. Der Geruch von Pferdestall mischte sich mit dem von Sloan, dem der Schweiß den Nacken hinunterlief. Keine unangenehme Mischung, dachte sie spontan.
    “Fragen Sie jemand anderen”, sagte er noch knapp, ohne sich umzublicken.
    Sie hatte schon mit einigen harten Brocken verhandelt, aber der hier schien ein besonders schwerer Fall zu sein. “Ich will niemand anderen”, entgegnete sie, während sie neben ihn trat, ohne sich darum zu kümmern, dass er sie offenbar ignorieren wollte. “Ich will Sie.”
    Rand unterbrach erneut seine Arbeit und schaute Grace an. Normalerweise war jetzt der Punkt erreicht, an dem er jeden Eindringling zum Teufel gejagt hätte. Aber ob es nun dieser besondere Tag war, der ihm zusetzte; das teure Parfüm, das ihm in die Nase stieg; oder Grace’ außergewöhnliche Erscheinung – er tat es in diesem Fall nicht. Sein Blick ruhte auf ihrer tadellosen Figur, die in den leichten Sommersachen gut zur Geltung kam. Ihre vollen, schön geschwungenen Lippen konnten einen Mann zum Träumen bringen. Dazu kam eine wilde Mähne aus kastanienbraunen Locken und flaschengrüne, leicht schräg stehende Augen mit langen dunklen Wimpern.
    Rand verfluchte sich dafür, dass er zögerte, sie hinauszuschmeißen, aber er brachte es einfach nicht über sich. “Und warum gerade ich?”, fragte er.
    “Jeder weiß, dass Sie der Beste sind”, antwortete Grace. “Der Job ist schwierig und nicht ungefährlich. Aber wie man hört, ist das für Sie ja eher ein Ansporn.”
    Schmeicheleien, aber ausnahmsweise einmal die Wahrheit. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte so eine Aufgabe ihn tatsächlich gereizt. Eine echte Herausforderung war für ihn immer interessant. Nur nicht ausgerechnet heute.
    Er ging zu Maggie Mae, band sie los und führte sie in ihre frisch hergerichtete Box zurück. “Sie verschwenden nur Ihre Zeit, Miss Grace.”
    “Auch wenn ich Ihnen sage, dass Sie meine letzte Hoffnung sind?”
    Rand fühlte sich augenblicklich unbehaglich. Er mochte es gar nicht, jemandes ‘letzte Hoffnung’ zu sein. Nachdem er das Pferd versorgt hatte, holte er sein Taschentuch hervor und wischte sich den Schweiß vom Nacken.
    “Es tut mir wirklich leid. Aber ich bleibe bei meinem Nein.” Er ging an ihr vorbei zur Scheunentür.
    “Mr Sloan”, rief sie leise hinter ihm her. “Rand! Rand, bitte.”
    Unwillkürlich hielt er inne, weil ihre Stimme so sanft und bittend klang, und drehte sich um.
    “Geben Sie mir wenigstens noch ein paar Minuten, damit wir noch einmal darüber reden können.” Grace ließ nicht locker.
    Rand schwieg einen Augenblick. Dann sagte er: “Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen. Ich muss mich umziehen. Heute wird mein Vater beerdigt.”

2. KAPITEL
    Draußen schlug eine Autotür zu. Grace, die eingenickt war, schreckte hoch. Die

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