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Der Küss des schwarzen Falken

Der Küss des schwarzen Falken

Titel: Der Küss des schwarzen Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Reservats geheiratet haben. Das hat einen fanatischen Hass in ihm hervorgerufen, der sich dann auch auf uns, ihre Kinder, übertrug. Der andere Grund war Geld.”
    “Geld? Was für Geld?”, fragte Rand ungläubig. “Meine Eltern hatten kein Geld. Von ihrer kleinen Ranch konnten sie sich und uns Kinder nur knapp ernähren.”
    Aus der Küche waren die Stimmen und das Lachen der Frauen zu hören. Lucas wandte den Kopf in ihre Richtung. Dann legte er Rand die Hand auf die Schulter und deutete nach draußen zum Garten.
    Sie standen auf und gingen durch die Schiebetür hinaus.
    “Das ist eine längere Geschichte”, sagte Lucas nun. “Während ich sie dir erzähle, zeig ich dir das Grundstück und führe dich im Haus herum.”
    “Ihr bleibt doch zum Essen, nicht wahr?”, fragte Julianna, während sie einen Braten in die Backröhre schob. Als Grace zögerte, fügte sie in scherzhaftem Ton hinzu: “Ich dulde keine Widerrede.”
    “Ich weiß nicht …” wandte Grace schwach ein.
    “Oh bitte, tun Sie mir den Gefallen.” Sie legte ihre Hände auf den Bauch, der sich unter ihrer weiten, geblümten Bluse wölbte. “Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr aus dem Haus gekommen und die ganze Zeit nur mit den Kindern zusammen. Ich muss mich mal mit jemandem vernünftig unterhalten. Es kann allerdings passieren, dass ich plötzlich anfange, Ihnen das Fleisch klein zu schneiden. Aber dann hauen Sie mir einfach auf die Finger.”
    Grace lachte und sah hinüber zu den Zwillingen, die an ihrem Kindertisch saßen und zu ihrer Milch Schokoladenkekse futterten. “Die beiden sind großartig.”
    “Oh ja, wenn man ihnen Schokokekse vorsetzt, sind sie die reinsten Engel.” Mit einem Seufzer der Erleichterung setzte Julianna sich auf einen Küchenstuhl. “Es kann allerdings nicht den ganzen Tag lang Kekse geben.”
    “Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass die beiden einem Kummer machen können.” Grace nahm nun selbst einen von den Keksen, die Julianna ihr anbot.
    “Was heißt Kummer”, erwiderte Julianna schmunzelnd. “Sie sind für alle möglichen Überraschungen gut. Vorgestern Abend beispielsweise wollten sie mal nachsehen, was sich im Staubsaugerbeutel befindet. Gestern kam Nicole auf die glorreiche Idee, Nathans Haare zu waschen. Sie hat ihn mitten in unser Schlafzimmer gestellt und ihm ungefähr eine halbe Flasche Shampoo über den Kopf gekippt. Schlauerweise hat sie das Babyshampoo genommen, das nicht so in den Augen brennt. Bei der Gelegenheit haben Lucas und ich den Teppich gleich mitshampoonieren können.”
    Grace, die keine Ahnung von Babys oder Kleinkindern hatte und auch keine Vorstellungen von den Verwüstungen, die sie anrichten konnten, korrigierte ihren Kinderwunsch von einem Dutzend auf drei bis vier.
    Die Frauen lachten.
    Plötzlich hielt Julianna inne und blickte an sich herab. “Hallo, da unten! Aufgewacht?” Sie winkte Grace heran, nahm ihre Hand und legte sie auf ihren Bauch.
    Grace spürte deutlich die kleinen Bewegungen unter der Bauchdecke und war fasziniert. Sie war zwar schon mehrfach dabei gewesen, wenn eine Stute gefohlt hatte, aber so etwas hatte sie noch nicht erlebt.
    “Tut das nicht weh?”, fragte sie fast ehrfurchtsvoll.
    “Meistens nicht”, antwortete Julianna, zuckte aber im nächsten Moment zusammen. “Heute ist er allerdings in Hochform.”
    “Er? Wissen Sie denn, dass es ein Junge wird?”
    “Wir konnten es auf dem Ultraschall deutlich erkennen.”
    Grace wurde ganz aufgeregt, während sie die kleinen Bewegungen verfolgte. “Da! Schon wieder!”, rief sie aus. “Das ist ja fantastisch!”
    Julianna lächelte ihr zu. “Sie waren noch nicht schwanger, nicht wahr?”
    “Nein. Ich bin ja noch nicht einmal verheiratet.”
    “Ach, das hat heutzutage nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Was ist denn mit Rand?”, fragte sie plötzlich.
    “Oh … nun … wir …” stotterte Grace und vermied es, Julianna anzusehen. “Zwischen uns ist nichts.”
    “Grace”, erwiderte Julianna freundschaftlich, “ich weiß, dass wir uns erst heute kennengelernt haben, und Sie können mir auch getrost sagen, dass mich das einen feuchten Kehricht angeht. Aber das können Sie mir nicht erzählen, Liebes. Ich habe doch bemerkt, wie ihr euch anschaut. Da ist etwas.”
    Seltsam, dachte Grace, es gibt Menschen, die sieht man zum ersten Mal, trotzdem hat man das Gefühl, als ob man sich schon seit Ewigkeiten kennt. Mit Julianna ging es ihr jedenfalls so. Sie hatten sich auf Anhieb

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