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Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht

Titel: Sternenschweif 02 - Sprung in die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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    „Gleich ist es so weit, Sternenschweif“, flüsterte Laura Foster dem grauen Pony zu, das neben ihr stand. Sie betrachtete die sternförmigen Blüten in ihrer Hand. Auf der Spitze jedes Blütenblatts leuchtete ein goldener Punkt. Ihr Pony stampfte mit den Vorderhufen auf und stupste seinen Kopf ungeduldig gegen Lauras Hand.
    „Nur noch ein paar Minuten“, beschwichtigte sie es und schaute nach oben. Die Sonne war fast untergegangen. Dies war der Augenblick, auf den sie den ganzen Tag sehnsüchtig gewartet hatte. Als die letzten Strahlender Sonne hinter den Bergen verschwanden, erschien über ihnen am Himmel ein strahlend heller Stern.
    Ein Schauder durchfuhr Laura. Jetzt war es so weit! Vorsichtig zerrieb sie die Blütenblätter zwischen ihren Fingern, dabei flüsterte sie die geheimen Worte des Zauberspruchs:

    Silberstern, Silberstern,
    hoch am Himmel, bist so fern.
    Funkelst hell und voller Macht,
    brichst den Bann noch heute Nacht.
    Lass dies Pony grau und klein
    endlich doch ein Einhorn sein.
    Kaum hatte sie das letzte Wort gesprochen, erhellte ein grellvioletter Blitz den Himmel.
    Das Gras, auf dem Sternenschweif eben noch gestanden hatte, war leer. Laura blickte auf. Ein schneeweißes Einhorn zog galoppierend seine Kreise durch die Lüfte.
    „Sternenschweif!“, rief Laura strahlend vor Freude. Sternenschweif schlug vergnügt mit den Hinterbeinen aus, setzte zum Sturzflug an und landete neben Laura.
    „Hallo, Laura.“ Sanft blies das Einhorn seinen Atem in ihr Gesicht. Seine Lippen bewegten sich nicht, dennoch konnte Laura jedes seiner Worte klar und deutlich verstehen. Sie erinnerte sich an das, was Sternenschweif ihr in der vergangenen Nacht erklärt hatte, in der sie ihn zum ersten Mal in ein Einhorn verwandelt hatte. Solange sie ihn berührte oder ein Haar aus seiner Mähne in den Händen hielt, konnte sie ihn sprechen hören.
    Laura umarmte Sternenschweif ganz fest, dann schaute sie auf die Blütenblätter, die sie immer noch in der Hand hielt. „Ich habe sie ja dieses Mal gar nicht auf den Boden fallen lassen.“
    Sternenschweif schüttelte seine lange, silberne Mähne. „Das musst du nicht mehr. Die Blüten der Mondblume brauchst dunur, wenn der Zauberspruch zum ersten Mal aufgesagt wird. Jetzt musst du nicht einmal mehr auf den Silberstern warten. Von nun an reicht es, wenn du die magischen Worte sprichst. Und du kannst mich sprechen hören, auch ohne dass du mich berührst.“ Seine Hufe scharrten ungeduldig über das Gras. „Komm, Laura. Lass uns zusammen fliegen.“
    Das musste er nicht zweimal sagen. Blitzschnell kletterte Laura auf seinen Rücken.
    Sternenschweif schwang sich in die Luft empor und Laura lachte glücklich auf, als der Wind durch ihr Haar fuhr. Sie hielt sich an Sternenschweifs langer Mähne fest.
    „Ich fliege schon besser als gestern“, stellte Sternenschweif zufrieden fest und galoppierte wunderbar ruhig durch die Luft.
    „Absolut!“, erwiderte Laura begeistert.
    In der vergangenen Nacht waren Sternenschweifs Flugkünste noch ziemlich unsicher und Laura war sehr dankbar gewesen für die Zauberkraft des Einhorns, die sie vorm Runterfallen beschützt hatte! Heute blickte sie schon wesentlich entspannter auf die Felder und Wälder, die unter ihr vorbeizogen.

    Sternenschweif hatte eine Idee. „Lass uns zum Wald fliegen und gemeinsam über die Wipfel der Bäume springen.“
    Laura war sofort Feuer und Flamme. „Aber es darf nicht zu lange dauern, sonst wundern Mum und Dad sich noch, wo ich bleibe.“
    Sternenschweif änderte seine Richtung und nahm Kurs auf den Wald, der die Berge hinter Lauras Zuhause bedeckte.
    Die benachbarten Farmen breiteten sich unter ihnen aus. Eine von ihnen zog Lauras Blick ganz besonders an – ein weißes, schiefergedecktes Farmhaus mit rot gestrichenen Scheunen, das sich am Rand des Waldes an den Berg schmiegte. „Das ist die Gänsebachfarm. Dad hat heute den Besitzer kennen gelernt. Er heißt Mr Miller. Seine Tochter Mel ist so alt wie ich und sie hat auch ein Pony. Dad hat ausgemacht, dass ich die beiden morgen besuche, und du darfst auch mitkommen!“
    „Klingt prima!“, erwiderte Sternenschweif.
    Plötzlich durchfuhr Laura ein Gedanke. „Was passiert, wenn Mels Pony merkt, dass du ein Einhorn bist?“ Sie wusste, dass niemand Sternenschweifs Geheimnis entdecken durfte. Eine geheimnisvolle Buchhändlerin, Mrs Fontana, hatte ihr geholfen, den Zauberspruch zu finden, mit dem sich Sternenschweif in ein Einhorn verwandelte. Sie

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