Der Kuss des Killers
sie gedacht. Hatte daran gedacht, sie zu berühren, sie zu kosten und zu hören, wie sie erstickt nach Luft rang. Und hier stand sie vor ihm, nackt und nass und bebend vor Verlangen.
Er drückte sie in die Ecke, umfasste ihre Hüften und hob sie langsam hoch. »Habe ich dir wenigstens gefehlt?«
Sie konnte kaum noch atmen. Gleich schöbe er sich tief in sie hinein, füllte sie zur Gänze an, machte sie zu einem Teil der eigenen Person. »Nicht wirklich.«
»Tja, wenn das so ist – «, er küsste sie federleicht aufs Kinn, »dann sollte ich dich wohl besser in Ruhe zu Ende duschen lassen.«
Umgehend schlang sie ihre Beine um seine schlanke Hüfte und vergrub ihre Hände in seinem dichten, nassen Haar. »Junge, wenn du das auch nur versuchst, bist du ein toter Mann.«
»Also gut, aus reinem Selbsterhaltungstrieb gebe ich mich für dieses Mal geschlagen.« Um sie beide noch etwas zu quälen, glitt er schmerzlich langsam in sie hinein, nahm ihren Mund mit seinen Lippen und sog ihren bebenden Atem begierig ein.
Ihre Vereinigung war langsamer, feuchter und zärtlicher, als sie erwartet hätten, der Höhepunkt kam wie ein langer, leiser Seufzer und am Ende presste sie ihre Lippen mit einem leisen »Willkommen daheim« sanft an seinen Mund.
Endlich konnte sie ihn sehen, die strahlend blauen Augen, den Mund des unglücklichen Poeten, das Gesicht, das gleichzeitig das eines Heiligen und eines Sünders war. Sein glattes, rabenschwarzes Haar hing ihm nass bis auf die breiten Schultern, unter deren sonnengebräunter Haut das Spiel der harten Muskeln deutlich zu erkennen war.
Immer wenn Eve ihn nach einer der kurzen, doch regelmäßigen Phasen des Getrenntseins ansah, machte ihr Herz vor Freude einen Satz. Sie war sich nicht sicher, ob sie sich je daran gewöhnen würde, dass er sie nicht nur wollte, sondern liebte.
Immer noch lächelnd fuhr sie mit ihren Fingern durch sein dichtes, dunkles Haar. »Und, ist im Olympus Resort alles in Ordnung?«
»Es müssen noch ein paar Kleinigkeiten verändert werden, und es gibt ein paar kleine Verzögerungen. Nichts, womit wir nicht fertig werden würden.« Die hochmoderne Freizeit-Raumstation mit angeschlossenem Vergnügungscenter würde, weil Roarke etwas anderes nicht akzeptierte, garantiert termingerecht eröffnet.
Er schaltete die Dusche ab und hüllte sie, obwohl sie lieber den Körperfön verwendet hätte, in ein großes Handtuch. »Langsam fange ich an zu verstehen, warum du, wenn ich weg bin, lieber hier in deinem Büro schläfst statt in unserem Bett. Ich habe in der Präsidenten-Suite kein Auge zu gekriegt.« Er griff nach einem zweiten Handtuch und rubbelte damit energisch seine nassen Haare. »Ohne dich war es dort grässlich einsam.«
Nur, um die vertrauten Konturen seines Körpers an ihrem Leib zu spüren, schmiegte sie sich einen Moment lang an ihn. »Allmählich führen wir uns wie zwei Turteltauben auf.«
»Das ist mir egal. Wir Iren waren schon immer äußerst sentimental.«
Als er zwei Bademäntel vom Haken nahm, verzog sie den Mund zu einem Grinsen. Auch wenn seine Stimme melodisch wie die der meisten Iren klang, hegte sie große Zweifel, ob auch nur einer seiner Geschäftspartner oder Konkurrenten ihn jemals als sentimental bezeichnet hätte.
»Keine neuen blauen Flecken«, bemerkte er, als er ihr in den Morgenmantel half. »Ich nehme an, das heißt, dass die letzten Tage ziemlich ruhig waren.«
»Im Großen und Ganzen ja. Wir hatten einen Typen, der bei seinen Spielchen mit einer lizensierten Gesellschafterin ein bisschen übertrieben und sie beim Sex erwürgt hat.« Sie knotete den Gürtel des Bademantels zu und fuhr sich mit den Fingern durch das feuchte Haar. »Daraufhin hat er einen Heidenschreck bekommen und ist davongerannt.« Schulterzuckend kehrte sie zurück in ihr Büro. »Aber dann hat er sich in Begleitung eines Anwalts ein paar Stunden später gestellt, wofür der Staatsanwalt statt auf Mord nur auf Totschlag plädiert. Das Verhör und die anschließende Festnahme habe ich Peabody durchführen lassen.«
»Hmm.« Roarke trat an die Bar und füllte zwei Gläser mit Wein. »Dann war es also wirklich eher ruhig.«
»Ja. Nur, dass heute Abend die Totenwache war.«
Er runzelte die Stirn, doch dann hellte sich seine Miene wieder auf. »Ah ja, du hast mir davon erzählt. Tut mir Leid, dass ich es nicht geschafft habe, rechtzeitig zurück zu sein, um dich dorthin zu begleiten.«
»Feeney nimmt es wirklich schwer. Es wäre leichter für ihn, wenn
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