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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Frank in Ausübung seines Dienstes umgekommen wäre.«
    »Es wäre ihm wirklich lieber, wenn sein Kollege ermordet worden wäre, als dass er einfach sanft und schmerzlos aus dem Leben gegangen ist?«
    »Dann könnte man es zumindest etwas besser verdauen.« Sie runzelte die Stirn. Sicher wäre es unklug, Roarke zu offenbaren, dass ihr selbst ebenfalls ein schneller, gewaltsamer Tod lieber wäre als ein sanftes Dahinscheiden. »Allerdings gibt es da etwas, was ein bisschen seltsam ist. Ich habe die Bekanntschaft von Franks Familie gemacht. Die älteste Enkeltochter ist ein ziemlich eigenartiges Geschöpf.«
    »Inwiefern?«
    »Sie hat so komisch geredet und das, was ich, nachdem ich heimgekommen bin, per Computer über sie herausgefunden habe, war auch nicht ganz normal.«
    Er nippte vorsichtig an seinem Wein. »Du hast sie überprüft?«
    »Nur flüchtig. Weil sie mir das hier mitgegeben hat.« Eve trat vor ihren Schreibtisch, nahm den Zettel und hielt ihn ihrem Gatten hin.
    Roarke überflog die kurze Nachricht und runzelte die Stirn. »Das Labyrinth der Erde.«
    »Was?«
    »Dieses Symbol hier. Es ist keltischen Ursprungs.«
    Kopfschüttelnd trat Eve neben ihn und sah sich den Zettel noch einmal genauer an. »Du weißt wirklich die seltsamsten Dinge.«
    »So seltsam ist das nicht. Schließlich stamme ich selbst von den Kelten ab. Und bei dem Labyrinth handelt es sich um ein magisches und zugleich heiliges Symbol.«
    »Was durchaus passt. Sie fährt offenbar total auf Hexerei und solche Dinge ab. Hat zwei Semester in Harvard studiert, dann jedoch das Studium geschmissen und arbeitet stattdessen in irgendeinem komischen Laden im West End, in dem Kristalle und magische Kräuter verkauft werden.«
    Roarke fuhr mit der Fingerspitze über das seltsame Zeichen auf dem Blatt Papier. Dieses und andere Symbole hatte er während seiner Kindheit in Dublin des Öfteren gesehen. Damals hatte es alle möglichen Sekten gegeben, von gemeingefährlichen Banden bis hin zu frommen Pazifisten. Und sie alle hatten natürlich, wenn sie gemordet hatten oder sich hatten ermorden lassen, die Religion als Entschuldigung benutzt.
    »Und du hast keine Ahnung, weshalb sie sich mit dir treffen will?«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich nehme an, sie bildet sich ein, sie hätte meine Aura oder sonst etwas gelesen. Mavis hat sich, bevor ich sie wegen Taschendiebstahls festgenommen habe, eine Zeit lang als Wahrsagerin versucht. Sie hat mir erzählt, dass die Leute jede Menge Geld dafür zahlen, wenn du ihnen das erzählst, was sie hören wollen. Und, wenn du ihnen Sachen auftischst, die ihnen nicht so lieb sind, sogar noch viel mehr.«
    »Weshalb Trickbetrug und ehrliches Geschäft einander durchaus ähnlich sind.« Er sah sie lächelnd an. »Ich nehme an, dass du trotzdem zu diesem Treffen gehst.«
    »Na klar.«
    Roarke betrachtete noch einmal den Zettel und legte ihn dann zur Seite. »Ich werde dich begleiten.«
    »Sie will – «
    »Es ist mir völlig gleich, was dieses Mädchen will.« Wieder nippte er an seinem Wein. Er war ein Mann, der es gewohnt war, egal auf welche Weise zu bekommen, was er wollte. »Ich halte mich im Hintergrund, aber ich komme mit. Der Aquarian Club ist im Grund ein eher harmloses Lokal, aber ab und zu tauchen auch dort ein paar ziemlich fiese Gestalten auf.«
    »Fiese Gestalten sind fester Bestandteil meines Lebens«, erklärte sie ihm fröhlich und sah ihn fragend an. »Das Aquarian ist nicht zufällig, hmm, in deinem Besitz?«
    »Nein.« Er bedachte sie mit einem Lächeln. »Würdest du das denn wollen?«
    Lachend nahm sie seine Hand. »Komm. Trinken wir den Rest von unserem Wein im Bett.«
    Entspannt vom Sex und Wein schlief Eve, eng von Roarke umschlungen, sanft und friedlich ein. Kaum zwei Stunden später jedoch war sie mit einem Mal wieder vollkommen wach. Sie hatte keinen ihrer Albträume gehabt. Sie empfand keinerlei Entsetzen, keine Schmerzen, badete nicht in kaltem, klammem Schweiß.
    Trotzdem war sie plötzlich aus dem Schlaf gefahren, starrte mit klopfendem Herzen durch das große Oberlicht direkt über dem Bett und lauschte auf Roarkes leisen, gleichmäßigen Atem.
    Sie richtete sich auf, blickte ans Fußende des Bettes und hätte, als ein Paar leuchtend gelber Augen sie anfunkelten, beinahe geschrien. Dann jedoch spürte sie das Gewicht auf ihren Beinen, dachte Galahad und rollte mit den Augen. Der Kater war hereingekommen und aufs Bett gesprungen. Das hatte sie geweckt, sagte sie sich. Das war

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