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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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Achseln. » Na ja, es ist zumindest ein halber Witz. Ich schwöre, ich habe sie in letzter Zeit gespürt, Galen. Es fühlt sich so echt an. Es verlangt mir alles ab, diesem Puls nicht zu folgen. Denkst du, ich verliere den Verstand?«
    Galen schüttelt pflichtbewusst den Kopf. Obwohl er insgeheim daran zweifelt. » Ich glaube, du fühlst dich einfach schuldig. Ähm… nicht, dass du einen Grund dafür hättest. Äh, es ist ganz natürlich, dass du vor deiner Verbindungszeremonie so empfindest. Die Nerven und das alles.« Galen streicht sich mit der Hand durchs Haar. » Tut mir leid. Ich bin nicht besonders gut bei so was.«
    » So was? In Sachen Reife?« Grom grinst.
    » Sehr witzig.«
    » Vielleicht solltest du etwas mehr Zeit an Land verbringen und dann zurückkommen und mit mir reden. Der Aufenthalt an Land lässt dich altern. Könnte dir guttun.«
    Galen schnaubt. Was du nicht sagst. » Hab davon gehört.«
    Wie aus dem Nichts packt Grom Galens Gesicht und lässt ihn nicht mehr los. Galen hasst es, wenn er das tut. » Lass mich dein süßes kleines Gesicht sehen, kleiner Fisch. Yep, genau wie ich es mir gedacht habe. Deine Augen werden blau. Wie viel Zeit hast du an Land verbracht? Bitte, sag mir, dass du dich nicht Flosse über Kopf in einen Menschen verliebt hast!« Dann lacht er und lässt ihn genauso unvermittelt wieder los.
    Galen starrt ihn an. » Was meinst du damit?«
    » Ich mach doch nur Spaß, kleiner Fisch. Wollte dich ein bisschen ärgern.«
    » Ich weiß, aber … warum hast du gesagt, dass meine Augen blau werden? Was hat das mit den Menschen zu tun?«
    Grom wedelt abschätzig mit der Hand. » Vergiss es. Ich glaube, du bist im Moment vielleicht noch angespannter als ich. Ich habe doch gesagt, dass ich dich nur aufgezogen habe.«
    » Grom, wenn es etwas mit den Menschen zu tun hat, muss ich es wissen. Ich bin Botschafter. Du hältst mich davon ab, meine Arbeit zu tun.« Galens Stimme ist ruhiger, als er sich fühlt. Er erinnert sich an das Wandgemälde in Tartessos. An die Syrena, deren Augen blau aussahen und nicht violett.
    » Bei Tritons Dreizack, Galen. Das hat nichts mit deiner Verantwortung als Botschafter zu tun. Es ist einfach ein Ammenmärchen. Tatsächlich bin ich überrascht, dass du es noch nie gehört hast.«
    Galen verschränkt die Arme vor der Brust. » Tja, ich kenne es nicht.«
    Grom verdreht die Augen. » Du hast recht. Du bist bei so was nicht besonders gut. Die Legende besagt, dass unsere Augen blau werden, wenn wir zu viel Zeit an Land verbringen. Es ist einfach nur ein Mythos, kleiner Fisch. Beruhige dich. Deine Augen werden nicht blau.«
    Vielleicht verbringe ich tatsächlich zu viel Zeit an Land. Ich weiß mehr über die Geschichte der Menschen als über die Geschichte der Syrena.
    » Was treibt ihr beiden denn so?«, ruft eine weibliche Stimme hinter ihnen. Als sie sich umdrehen, erblicken sie Paca.
    Galen zuckt innerlich zusammen. Sie dürfte gar nicht hier sein. Sie mag ja in wenigen Stunden Groms Gefährtin sein, aber dieser Ort ist heilig. Er sieht, wie sein Bruder sich neben ihm versteift. Dann spürt er Raynas Puls näher kommen. Jagens Puls ist dicht hinter ihr. Er hat das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt.
    » Hallo, Paca«, sagt Galen höflich. » Wir wollten gerade zu dir gehen, nicht wahr, Grom?« Paca ist nicht hässlich, aber auch nicht hübsch. Gewöhnlich wäre ein gutes Wort, um sie zu beschreiben. Aber sie ist nicht nur gewöhnlich. Da ist etwas in ihren Augen, das sie wenig unschuldig und bescheiden erscheinen lässt. Wäre sie einfach nur gewöhnlich, könnte man sie bemitleiden. Aber Paca weckt bei Galen kein Mitleid.
    » Ich hoffe, Ihr werdet Eure Schwester von mir loseisen«, sagt Paca kurz angebunden, als Rayna heranschwimmt. » Sie ist ziemlich grob.«
    Galen wirft Rayna einen Blick zu, woraufhin sie das Kinn reckt. » Paca und ihr plumper Vater da drüben sind voller Walkot«, informiert Rayna ihre Brüder.
    » Rayna«, fährt Grom sie an. » Wo sind deine Manieren!«
    Rayna reckt ihr Kinn noch höher. Jetzt geht’s los. » Paca ist eine Betrügerin, Grom«, sagt sie. » Du kannst dich nicht mit ihr paaren. Tut mir leid, dass ich dir deine Zeremonie ruiniere. Lass uns gehen, Galen.«
    Paca macht ein zischendes Geräusch, als Jagen zu der Gruppe geschwommen kommt und vor Zorn beinahe stottert. » Ihr seid… Ihr seid ein kleiner… Steinfisch! Wie könnt Ihr es wagen, meine Tochter zu beleidigen?«
    Galen packt Rayna am Arm. » Was hast du

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