Der Kuss des Millionaers
Halskette. Er hatte für sie bezahlt, wie er für seinen schicken Wagen bezahlt hatte. Sie rief sich in Erinnerung, dass Jeremy sie nur als eine Art Dekor betrachtete. Sie durfte sich keine Hoffnungen machen.
„Du entspannst dich mit Sex, schätze ich. Das meinst du doch, oder?“
Seine Berührungen wurden intensiver. Mit dem Zeigefinger schlüpfte er unter den Träger ihres Kleides und strich zart über ihr Schlüsselbein. „Du bestehst darauf, immer wieder auf dieses Thema zu sprechen zu kommen.“
Das stimmte vielleicht. Aber Bella glaubte nun mal, dass es leichter wäre, ihm zu widerstehen, wenn sie sicher sein konnte, dass er vor allem an das Eine dachte.
„Ist das denn nicht der Grund, aus dem man eine Geliebte hat? Sex?“, fragte sie.
„Ich weiß nicht. Ich nehme an, jeder hat seine eigenen Gründe dafür.“
Sie wusste nicht, warum, aber plötzlich fühlte sie sich sehr viel besser. „Und was ist mit dir? Warum willst du eine Geliebte haben?“
„Mein Vater war immer glücklicher mit den Freundinnen, die er neben meiner Mutter hatte, als mit ihr. Ich glaube , ich möchte glücklich sein. Ergibt das Sinn für dich?“
„Ja, natürlich.“ Mehr Sinn, als ihr lieb war. Das klang nicht nach einem Mann, der sich verliebt hatte. Es würde schwierig werden, Jeremy zu mehr als sechs Monaten zu überreden.
Er hörte auf, ihre Schulter zu streicheln, und strich jetzt über die Halskette. Bellas Puls beschleunigte sich. Ihr Herz schien so laut zu klopfen, dass es den sinnlichen Rhythmus der Musik übertönte.
Sie dachte nicht mehr an Rache. Und auch nicht an den Vertrag. Sie dachte nicht mehr an das, was man ihr genommen hatte. Sie vergaß alles bis auf den Mann an ihrer Sei te, der Gefühle in ihr weckte, wie noch keiner vor ihm.
Bis jetzt war die Zukunft immer etwas Unklares, Nebelhaftes für Bella gewesen. Als junges Mädchen und kleine Prinzessin ihres Vaters hatte sie nie daran gezweifelt, dass ihr Leben rosig aussehen würde. Sie hatte nie erwartet, dass es so hart und kalt sein konnte. Aber jetzt und hier, mit Jeremy, war sie glücklich.
Trotz ihrer Gefühle durfte sie nicht vergessen, dass die Realität weder rosig noch angenehm war. Die Zukunft, selbst mit einem Mann wie Jeremy, konnte Gefahren bergen. So wie heute Abend, als sie auf einmal mit Lucinda und ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert worden war.
„Grüble nicht so viel, Kleines.“
„Ich kann nicht anders.“
„Doch, du kannst“, sagte er, legte den Arm enger um Bella und küsste sie.
Es war ein süßer, sanfter Kuss. Vielleicht lag doch keine so kalte und unangenehme Zukunft vor ihr.
Jeremys selbstlose Absicht, Bellas Anspannung zu lösen, war vergessen, als sie sich an ihn schmiegte. Er drückte sie fester an sich und versuchte, sich daran zu erinnern, warum er es für eine gute Idee gehalten hatte, an einem so öffentlichen Platz zu halten.
Er hatte ein wenig das Tempo drosseln und sich davon abhalten wollen, gleich über Bella herzufallen. Aber in diesem Moment wusste er wirklich nicht mehr, warum eigentlich.
Sein Handy klingelte. Widerwillig löste er sich von Bella und warf einen Blick auf das Display. Es war Kell. Schon wieder.
„Ich muss leider rangehen, Bella. Entschuldige.“
Sie nickte und öffnete die Beifahrertür. „Ich lass dich lieber allein.“
Er hielt sie am Handgelenk zurück. „Bleib ruhig.“
Nachdem sie die Tür zugezogen hatte, ließ Bella sich wieder in den Sitz sinken. Jeremy nahm den Anruf entgegen.
„Kell, falls du es nicht weißt, du unterbrichst gerade ein Date.“
„Ich wollte sichergehen, dass du alle Informationen hast, die du brauchst.“
„Worüber?“, fragte er verblüfft.
„Über Isabella.“
Jeremy sah unwillkürlich zu ihr hinüber. Sie hatte den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Er hatte das ungute Gefühl, dass Kell ihm keine guten Nachrichten mitteilen würde.
„Und?“
Kell holte tief Luft. „Sie ist berechnend, Jeremy. Du kannst ihr nicht trauen. Lucinda erinnert sich an sie. Lass dich nicht durch ihr Designerkleid und ihren Schmuck täuschen. Sie besitzt keinen Penny. Und da ist noch mehr, das du wissen solltest. Über ihren Vater.“
Jeremy wurde wütend. Also hatten seine feinen Freunde hinter ihrem Rücken über sie geklatscht, nachdem sie gegangen waren. Sie hatten sich über Bella und das Kleid und die Kette lustig gemacht, die er ihr im Grunde aufgedrängt hatte. Jetzt begann er zu ahnen, warum Bella so blass geworden war, als sie
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