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Der leiseste Verdacht

Der leiseste Verdacht

Titel: Der leiseste Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helena Brink
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holen?«
    »Er hat uns geschickt«, sagte der eine mit deutlichen Zeichen der Ungeduld. »Wir wollen jetzt, dass Sie mitkommen.
    Diskutieren können wir später.«
    Ohne sichtbaren Anlass begann PM zu lachen; ein leises, nach innen gerichtetes Lachen.
    »Und was passiert, wenn ich mich weigere?«, fragte er neugierig.
    Sie blickten ihn durchdringend an. »Das würde ich Ihnen nicht raten«, sagte der eine mit beneidenswertem Selbstvertrauen.
    »Sie kommen mit aufs Präsidium, ob Sie wollen oder nicht.«
    PM musterte nickend die schwellenden Oberarme und Schultern der Uniformierten.
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    »Wie Sie wünschen«, sagte er verbindlich. »Unter diesen Umständen werde ich Ihnen natürlich unnötige Schwierigkeiten ersparen. Aber wenn Sie gestatten, werde ich rasch meine Katze informieren, dass ich sie verlassen muss. Sie wäre gekränkt, wenn ich mich nicht von ihr verabschieden würde. Am besten kommen Sie mit hinein, damit ich nicht durch den Hinterausgang verschwinde oder auf andere dumme Gedanken komme.«
    Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und eilte ins Atelier. Die Polizisten folgten ihm auf dem Fuße.
    Lady Pamela hatte aufgrund ihres umfangreichen Bauches ein vermindertes Interesse an ihrer Umwelt. Darum machte sie sich auch gar nicht erst die Mühe, den Diwan zu verlassen. Sie warf den beiden Fremden einen flüchtigen Blick zu, konnte im Gegensatz zu PM aber nichts Merkwürdiges an den beiden Uniformen finden. PM streichelte ihr sanft über den Rücken und erklärte der schnurrenden Katze unter den Augen der ungläubig gaffenden Polizisten in aller Ruhe, warum er gezwungen war, sie vorübergehend allein zu lassen. Er schaute an seinem Overall herunter und fragte sich, ob er nicht etwas anderes anziehen sollte, um auf dem Präsidium einen besseren Eindruck zu machen. Außerdem würde er in diesem Aufzug nur Autositze und Stühle schmutzig machen. Aber als er genauer darüber nachdachte, hatte er keine Lust, seine Garderobe zu wechseln.
    Da hatten sie eben selbst Schuld.

    Im Streifenwagen, auf dem Weg in die Stadt, erwachte sein Zorn. Was zum Teufel hatte sich Roffe nur dabei gedacht, ihn solch einer Behandlung auszusetzen? Hatte er völlig den Verstand verloren? Beeinträchtigte der Stress inzwischen sein Urteilsvermögen? Mit verkniffenem Gesicht überlegte er sich gewandte und kraftvolle Formulierungen, die er Roffe entgegenschleudern wollte. Mit gestochenen Sätzen wollte er 312

    ihm mitteilen, was er davon hielt, von zwei dressierten Gorillas aus seiner Arbeit gerissen zu werden.

    Doch nachdem sie am Präsidium angekommen waren und PM in einem deprimierenden Vernehmungszimmer eine geschlagene Viertelstunde hatte warten müssen, ehe es jemandem beliebte, Kontakt mit ihm aufzunehmen, war es nicht PM, der seine aufgestaute Wut zum Ausdruck brachte, sondern Roffe, der blass vor Erregung in den Raum stürmte. Grußlos und ohne Entschuldigung für sein Verhalten schrie er ihn an, ehe PM den Mund öffnen konnte. »Was fällt dir ein, mich anzulügen?«
    PM starrte ihn wie gelähmt an und entgegnete kühl: »Bin ich dir etwa eine Erklärung schuldig? Ich dachte, du hättest mir einiges zu erklären.«
    Roffe schaute ihn verbittert an. »Im Gegensatz zu dem, was du mir erzählt hast, habe ich erfahren, dass du doch in der Wohnung von Marianne Wester warst, und zwar an dem Tag, an dem sie ermordet wurde. Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    PM zuckte zusammen und spürte zu seiner Verärgerung, dass er errötete. »Woher weißt du das?«
    »Weil meine Stockholmer Kollegen mich darüber informiert haben. Warum hast du mir das verschwiegen?«
    »Ich dachte, das wäre nicht so wichtig.«
    Roffe stöhnte auf und schlug sich an die Stirn. »Wie kann man nur so dumm sein! Begreifst du denn nicht, dass du deine gesamte Glaubwürdigkeit in Frage stellst, wenn du auch nur im kleinsten Detail die Unwahrheit sagst? Außerdem wirft das die Frage auf, warum du gerade in dieser Sache gelogen hast.«
    PM schloss die Augen und versuchte sich zu sammeln.
    »Würdest du mir bitte verraten, wie in aller Welt die Stockholmer Polizei erfahren hat, dass ich in der Wohnung war?«
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    »Ganz einfach«, sagte Roffe. »Als sie endlich deine Fingerabdrücke erhielten, stimmten sie mit den Fingerabdrücken auf der Einkaufstüte überein, die du im Schlafzimmer vergessen hast. Außerdem war ein Kassenzettel in der Tüte, der keinen Zweifel daran ließ, an welchem Tag du in der Wohnung warst.«
    »Einkaufstüte?«, wiederholte

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