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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Einsatz bringen lassen.« Burrows zuckte mit den Schultern. »Wo soll man solche Riesendinger denn unterbringen?«
    Filareta wollte schon etwas erwidern, doch Burrows’ letzte Frage ließ ihn innehalten. Einen Moment lang dachte er nach, dann nickte er schließlich.
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, gestand er ein. »Wenn die sich dafür entschieden haben, ihre Gefechte vor allem mit Raketen zu führen, dann müssen die ja irgendwie Raketenreichweite und Raketengröße gegeneinander abgewogen haben, oder? Die müssen schließlich genug von den Dingern an Bord haben, um den Gegner auch wirklich erledigen zu können.«
    »Ganz genau.« Burrows verzog das Gesicht. »Ich gebe durchaus zu, dass selbst deren bordeigene Waffensysteme einen beachtlichen Reichweitenvorteil haben mögen, aber er kann unmöglich in der Größenordnung liegen, wie das bei Crandall der Fall gewesen zu sein scheint. Und es gibt noch ein zwotes Argument, das für diese Annahme von spezialisierten Systemabwehrgondeln spricht: Der einzige ›Beweis‹ dafür, dass Crandall mit ›nur ein paar kleinen Kreuzern‹ erledigt wurde, stammt von den Mantys. Ich an ihrer Stelle hätte auch versucht, die Liga glauben zu machen, ich hätte das mit einer zusammengekratzten Kampfgruppe leichter Schiffe geschafft, wenn ich dafür in Wirklichkeit ein hochentwickeltes Verteidigungssystem genutzt hätte, das vielleicht sogar auf einer überlichtschnellen Komponente basiert. Ich hätte es zumindest versucht ... wenn ich der Ansicht wäre, ich könnte damit tatsächlich durchkommen. Aber alles, was ich bislang von unseren eigenen Leuten gehört habe – vom Nachrichtendienst genauso wie aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung –, wären für so eine Breitband-Überlichtverbindung wirklich riesige Plattformen erforderlich. Selbst noch nach der optimistischsten Schätzung, die ich bislang gesehen habe, müsste so ein System derart gewaltig sein, dass bestenfalls ein Wallschiff so etwas und dazu noch eine ernstzunehmende Anzahl an Raketen befördern könnte. Da also im Kampf gegen Crandall offenkundig ein ÜL-System verwendet wurde, können die Mantys das unmöglich mit so kleinen Schiffen wie Schweren Kreuzern vor Ort gebracht haben. Und wenn man dann noch die Ausmaße betrachtet, die diese Raketen selbst gehabt haben müssen, dann komme ich zu der Überzeugung, das Ganze müsse ein Verteidigungssystem gewesen sein, das bereits seit geraumer Zeit vor Ort stand. Crandall hat es deswegen so übel erwischt, weil die Mantys es geschafft haben, ihre Plattformen im System zu verteilen und zu aktivieren, bevor Crandall dort eingetroffen ist.«
    Langsam und bedächtig nickte Filareta. Sein Blick wirkte sehr konzentriert, doch ganz offenkundig ging ihm noch etwas anderes durch den Kopf. Das spürte Burrows sehr deutlich. Allerdings hatte er keine Ahnung, worüber der Flottenadmiral da gerade nachdachte.
    »Sie sagen also, dass dieser unbekannte Angreifer« – kurz ließ dieses ›andere‹, mit dem sich Filareta ganz offensichtlich befasste, seine Augen regelrecht aufleuchten – »der den Mantys die gesamte Infrastruktur im System zerschossen hat, genau das gleiche Abwehrsystem durchdrungen haben muss.«
    »So kommt es mir zumindest vor«, bestätigte Burrows. »Und um das zu erreichen, müssen die entweder das System ausgeschaltet oder es zumindest so lange beharkt haben, bis diesem Abwehrsystem die Munition ausgegangen ist. Offen gestanden erscheint es mir sehr viel wahrscheinlicher, dass dieser ›unbekannte Angreifer‹ deutlich besser über die Mantys informiert war als wir. Also hat er vermutlich eine Möglichkeit ersonnen, diese Plattformen zu erwischen. Das wiederum bedeutet wahrscheinlich, dass auch das Signalnetz der Mantys völlig zerschossen wurde. Und selbst wenn dieser Angreifer es bloß geschafft hat, dass die Plattformen keine Munition mehr hatten, erscheint es mir doch sehr unwahrscheinlich, dass die Mantys mittlerweile Nachschub erhalten haben. Schließlich liegt deren gesamte Industrie völlig am Boden. Und selbst wenn die Mantys es geschafft haben sollten, noch einmal nachzuladen, werden die unmöglich in der Lage sein, uns auszuschalten und dann noch einmal nachzuladen, bevor die nächste Welle eintrifft.«
    »Das werden unsere unsterblichen Seelen gewiss als sehr tröstlich empfinden«, gab Filareta trocken zurück. Burrows schnaubte.
    »Ich gebe wohl zu, dass das ein ... suboptimales Ergebnis wäre, Sir«, bestätigte er. »Aber ich

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