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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wollte eigentlich darauf hinaus, dass die Mantys das doch auch wissen müssen. Wenn wir also derart unerwartet vor deren Haustür auftauchen und die Mantys tatsächlich rein physisch zumindest in der Lage wären, unseren Angriff zurückzuschlagen, wird der Ausschluss für Strategiefragen meines Erachtens trotzdem recht haben: Die Mantys werden gar nicht den Mumm aufbringen, unseren Angriff tatsächlich abwehren zu wollen. Und wenn wir ihnen gegenüber anmerken, dass die nächste Angriffswelle bereits vorbereitet ist, und diese zwote Welle noch deutlich kampfstärker sein wird, dann halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sie das Menetekel erkennen und aufgeben werden.«
    »Hmpf.«
    Filareta runzelte die Stirn; offensichtlich dachte er über das nach, was sein Stabschef ihm gerade gesagt hatte. Er wirkte immer noch alles andere als fröhlich, doch seine Miene hatte sich durchaus ein wenig aufgehellt.
    »Meine Güte! Ich hoffe, dass Sie richtig liegen!«, sagte er schließlich unerwartet offen. »Wenn nicht, dann wird es uns ganz übel erwischen, selbst wenn wir die Mantys letztendlich doch noch erledigen.«
    Er hielt inne, als wolle er Burrows auffordern, noch etwas anzumerken. Doch der Stabschef nickte nur. Schließlich hatte Filareta mit dieser Beurteilung der Lage ja voll und ganz recht.
    »Also gut«, sagte der Flottenadmiral schließlich. »Holen Sie Bill und Yvonne hinzu.« Admiral William Daniels war der Operationsoffizier des Kampfverbandes, Admiral Yvonne Uruguay die Stabsastrogatorin. »Ich möchte, dass die Bewegungen unserer Einheiten geplant sind, bis die Verstärkung eintrifft.« Nun war es an Filareta, das Gesicht zu verziehen. »Den angestrebten Zeitplan können wir zwar unmöglich einhalten, aber wir können ja versuchen, dem so nahe wie möglich zu kommen.«
    »Jawohl, Sir«, stimmte Burrows zu. Er wäre ernstlich überrascht, wenn sie weniger als eine T-Woche länger bräuchten, als der ursprüngliche Zeitplan vorsah, der sie von Alterde erreicht hatte. Andererseits wurden gewisse Verzögerungen bei jedem interstellaren Marschbefehl berücksichtigt, vor allem, wenn besagter Marschbefehl für eine ganze Flotte galt. Anders ging es gar nicht.
    Filareta richtete den Blick wieder auf die smarte Wand und dachte mehrere Augenblicke lang angestrengt nach. Dann holte er tief Luft und deutete mit dem Kinn auf den gleißenden Flammenball, der das ganze Bild beherrschte.
    »Also gut, John«, sagte er erneut, ohne sich von der Displaywand abzuwenden. »Reden Sie mit Bill und Yvonne. Bis zur Mittagspause möchte ich deren erste Reaktionsabschätzungen vorliegen haben. Und Sie beraumen für morgen früh bitte eine Besprechung für den gesamten Stab an.«
    Die ›private Jacht‹ war etwa so groß wie ein Schlachtkreuzer der meisten Navys – und beinahe ebenso schwer bewaffnet. Trotzdem war es eines der luxuriösesten Schiffe in der gesamten Galaxis ... und eines der schnellsten. Die Strecke vom Mesa-System hierher hatte es vierzig Prozent schneller zurückgelegt, als fast jedes andere Schiff das hätte schaffen können.
    Albrecht Detweiler dachte darüber nach, was genau das eigentlich bedeutete. Er stand an der Seite dessen, was bei einem richtigen Kampfschiff als Flaggdeck bezeichnet worden wäre, und betrachtete die gewaltige Raumstation. Sie schimmerte im Licht des F6-Sterns namens Darius und wurde auf den Bildschirmen größer und größer, als MANS Genesis näher kam. Die Station – offiziell als Darius Prime bekannt – umrundete den Planeten Gamma, die einzige bewohnbare Welt im Darius-System. Im Augenblick stand die Station über der Nachtseite des Planeten und näherte sich stetig dem Terminator. Auf der Oberfläche funkelten Lichtpunkte und leuchtende Linien. Die Station war nicht alleine auf ihrer Umlaufbahn: Vier weitere Stationen leisteten ihr Gesellschaft, selbst wenn keine davon auch nur ansatzweise die Größe der manticoranischen Stationen Hephaistos oder Vulcan erreichte.
    Besser gesagt: die Größe, die diese beiden Stationen einst gehabt hatten.
    Detweilers Blick wanderte zu den Schiffen hinüber, die in den Werften von Darius Prime allmählich Gestalt annahmen. Beizeiten würden sie die ersten Vertreter der Leonard-Detweiler -Klasse darstellen, das wusste er. Allerdings längst nicht so bald, wie er sich das gewünscht hätte. Die deutlich kleineren Schiffe der Shark -Klasse auf ihren Parkorbits jenseits von Darius Prime waren deutlich sichtbare Hinweise darauf, warum Albrecht

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