Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
Vom Netzwerk:
hörte er sie keuchen. Sie schien überrascht zu sein, ihn hier zu sehen, aber durchaus angenehm. Tatsächlich schaute sie plötzlich sogar überglücklich aus.
    »Seht doch! Es ist Tom«, quietschte sie erneut. Dann raffte sie ihre Röcke und kam ihm, dicht gefolgt von Kate, die sich verzweifelt an den Schleier klammerte, praktisch entgegengerannt.
    Sie warf ihren Schleier zurück, umarmte ihn und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Oh, ich bin so froh, dass du es bist«, brabbelte sie. »Ich habe dich erst nicht erkannt. Wir dachten, wir wären in der falschen Kirche gelandet oder so.«
    »Mein Haar.« Tom strich sich über den Kopf. »Ich kann dir alles erklären …«
    »Es sieht super aus.« Rachel machte einen Schritt zurück und schaute ihn sich noch mal genauer an. Die Beinahekatastrophe einer ausgefallenen Hochzeit hatte seinen radikalen Haarschnitt in ein gänzlich neues Licht gerückt. »Warum hast du das gemacht?«
    »Ich dachte einfach, dass die Hochzeit dann ein bisschen cooler wäre.« Ihm war richtiggehend schwindlig vor Erleichterung.
    »Es fühlt sich fantastisch an«, erklärte sie ihm lachend. »Wirklich sexy.«
    »Das haben die beiden anderen auch gesagt.« Tom nickte
seinen beiden Freunden zu. Rachel hatte sich bisher nur auf ihn allein konzentriert, jetzt aber lächelten die beiden anderen sie an.
    Kate fing brüllend an zu lachen, als sie auch die beiden anderen Skinheads sah, Rachel kniff hingegen die Augen zusammen und bedachte sie mit einem bösen Blick. Sie hätte sich denken sollen, dass die zwei dahintersteckten. Trotzdem sagte sie: »Oh, ihr habt euch alle die Haare abrasiert. Das war eine ausgezeichnete Idee!« Ihr war klar, dass mehr dahintersteckte als Toms Wunsch nach Coolness, aber das war ihr egal. Sie war viel zu glücklich, dass er in der Kirche war und doch noch alles nach Plan verlief. Außerdem würden die Fotos von ihm sicher super aussehen.
    Schließlich war es der Priester leid, die Hände zu ringen, und mit einem lauten Räuspern blickte er auf seine Uhr. »Guten Tag, alle miteinander!«, bellte er ins Mikrofon, und sämtliche Hochzeitsgäste wandten sich ihm zu.
    »Jetzt geht’s los«, erklärte Tom, nahm Rachels Hand und führte sie vor den Altar.
    Den Gästen entfuhr ein kollektiver Seufzer der Erleichterung, weil jetzt doch alles in Ordnung war. Nur Tante Iris murmelte enttäuscht: »Immer dasselbe. Können Sie mich wecken, wenn’s vorbei ist?«, und machte die Augen zu.
     
    Bis das Hochzeitspaar samt Trauzeugen und Brautjungfer das Hotel erreichte, hatten sich die anderen Gäste schon seit über einer Stunde an der Bar bedient.
    »Wo zum Teufel hast du so lange gesteckt?«, fragte Freddie Kate, als sie endlich zu ihm durchgedrungen war, und hielt ihr zwei riesige Gin Tonics hin. »Hier, kipp die erst mal runter  – du bist hoffnungslos im Rückstand.«
    »Mmm, danke.« Kate hob das erste Glas an ihren Mund, trank es mit einem Zug zur Hälfte aus und holte erst mal
Luft. »Wir mussten für dieses blöde Fotoshooting in den Park, und jetzt bin ich in diesem grauenhaften Aufzug verewigt«, stöhnte sie.
    »Gott, ich wünschte mir, ich hätte im Park posieren können. Mich hat irgendeine Frau mit Riesentitten angemacht. Ich glaube, die wollte mich wirklich abschleppen.«
    »Tja, wenn du auf ihre Titten gestarrt hast, muss sie ja wohl gedacht haben, dass du Interesse hast.«
    »Ich konnte nichts dagegen tun! Sie hat während unseres Gesprächs ihre Körbchengröße erwähnt. Da musste ich doch gucken, ob sie übertrieben hat.«
    »Gott, ich hasse solche Frauen.«
    »Ich muss sagen, dein Will sieht wirklich lecker aus.«
    »Du solltest ihn erst mit Haaren sehen«, erklärte Kate.
    »Glatt oder gelockt?«
    »Gelockt.«
    »Oje.« Freddie zog eine Grimasse. »Dabei stehen wir beide eher auf glatt, nicht wahr? Trotzdem ist er wieder einmal einer dieser Heteros, auf die ich total abfahre. Was die Tragödie meines Lebens ist.«
    »Normalerweise mag ich keine Locken, doch bei Will ist es was anderes.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort«, pflichtete ihr Freddie bei. »Oh, sieh nur, wer da kommt.« Carmen im Schlepptau, schob sich Lorcan durch das Gedränge auf sie zu. »Selbst mit Glatze sieht dein Bruder einfach traumhaft aus. Aber wer ist denn die sündige Schönheit, die er da bei sich hat?«
    »Niemand scheint was über sie zu wissen, sie kann also noch nicht lange mit ihm zusammen sein.«
    »Das ist Carmen«, verkündete Lorcan und zog seine Begleitung neben sich.

Weitere Kostenlose Bücher