Der letzte Exfreund meines Lebens
Conor.«
»Ich rufe dich die Tage an und erkläre dir, was du verändern musst.«
»Na super!« Lorcan verzog das Gesicht, und um vom Thema abzulenken, stellte er den Bruder und die Schwägerin erst mal der neuen Freundin vor. »Helen ist eine echte Berühmtheit«, klärte er Carmen auf. »Sie ist eine Art Jane Asher auf Speed – Irlands Antwort auf Martha Stewart.« Als er Carmens verständnislosen Blick bemerkte, fügte er hinzu: »Sie ist eine Art Guru für Hausfrauen und hat eine eigene Fernsehshow.«
»Oh wirklich? Die habe ich noch nie gesehen.«
»Niemand guckt sie sich jemals wirklich an«, erklärte Lorcan ihr. »Sie läuft nämlich tagsüber, wenn richtige Menschen arbeiten.«
»Ich habe durchaus mein Publikum«, protestierte Helen milde.
»Es ist eine Art Löwenzahn für Erwachsene. Sie zeigt einem, wie man ein Essservice aus Teig bastelt, seinen eigenen Weihnachtsbaum häkelt und so.«
»Hör nicht auf ihn«, bat Helen Carmen lachend. »Es ist eine Lifestyle-Show. Darin wird gekocht, es gibt Beiträge über die Bewirtung von Gästen, Inneneinrichtung, lauter Sachen dieser Art. Nichts wirklich Berauschendes, aber …«
»Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, Helen«, bat Lorcan die Schwägerin. »Wenn zum Beispiel der Rauch deiner selbst gemachten Duftkerzen durchs Zimmer weht …«
Währenddessen fragte Conor Kate nach ihren Karriereplänen aus. »Also, was steht bei dir als Nächstes an?«
Kate traute sich nicht zu sagen, dass sie keine Pläne hatte, deshalb erklärte sie ihm möglichst gut gelaunt: »Montag machen Freddie und ich bei Northsiders mit.«
»Okay.« Conor klang nicht wirklich überzeugt. »Das ist, wie viel, ein halber Tag?«
Sie hätte wissen sollen, dass er sich nicht so einfach abspeisen lassen würde, und murmelte verschämt: »Vielleicht ist es sogar ein ganzer Tag.« Conor meinte es nur gut, aber er gab ihr immer das Gefühl, dass sie eine Idiotin war.
»Ich meine, was hast du für langfristige Pläne?«
»Ich werde mich bei einer Zeitarbeitsfirma anmelden, während ich mich umsehe.«
»Lass das arme Mädchen doch in Ruhe«, kam ihr Helen zu Hilfe. »Schließlich ist sie gerade erst aus Afrika zurück.«
Die traurige Wahrheit war, dass Kate karrieremäßig eindeutig das schwarze Schaf in der Familie war. Nach ihrer Ausbildung zur Köchin hatte sie sich die Karriereleiter stetig hinuntergearbeitet und eine Reihe kurzfristiger Jobs ohne Zukunftsaussichten gehabt, bei denen sie hatte kochen können, ohne dem Druck einer Restaurantküche ausgesetzt zu sein. Kochen war ihre Leidenschaft, aber die meisten professionellen
Küchen – riesige, hektische Orte, an denen größenwahnsinnige Tyrannen herrschten – machten ihr eine Heidenangst. Weshalb sie zwischen den diversen Küchenjobs als Serviererin gelegentliche Jobs als Caterer für irgendwelche privaten Feste und als Komparsin irgendwelcher Fernsehserien annahm, um über die Runden zu kommen.
»Helen könnte ein gutes Wort bei ihrem Produzenten für dich einlegen«, bot Conor ihr jetzt an. »Sie sind immer auf der Suche nach Leuten für irgendwelche neuen Kochshows – schließlich sind die augenblicklich total in.«
»Oh ja«, stimmte ihm Helen zu. »Und auch in meiner eigenen Sendung würde ich bestimmt noch einen Platz für dich finden.«
»Da siehst du’s«, meinte Conor mit seiner Wieder-ein-Problem-gelöst-Stimme. »Du könntest in Helens Sendung auftreten und dir dort ein eigenes Publikum aufbauen.«
Warum, fragte sich Kate, gingen alle in ihrer Familie davon aus, dass sie Publikum haben wollte? »Ich will gar kein Publikum haben, Conor. Ich bin Köchin, keine Entertainerin.«
»Das ist heutzutage doch dasselbe, oder nicht? Mach deinen Namen im Fernsehen bekannt, und dir gehört die Welt. Danach könntest du machen, was du willst – Bücher schreiben, ein eigenes Restaurant eröffnen, was auch immer.«
Wahrscheinlich würde er ihr gleich noch vorschlagen, für Kochtöpfe oder Fertigmahlzeiten zu werben, dachte Kate.
»Und du schaust fantastisch aus – schlank, aber zugleich auch üppig. Du hast genau die richtige Menge an Kilos abgenommen, um noch so auszusehen, als ob dir deine eigene Küche schmeckt. Schließlich heißt es immer, dass man einem dünnen Koch nicht trauen soll.«
Kate war klar, dass Conor ihr nur schmeicheln wollte, doch sie musste zugeben, er machte seine Sache wirklich gut.
Fast fing sie an zu glauben, sie könnte die nächste Nigella Lawson werden, sich in einem tief
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