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Der letzte Exfreund meines Lebens

Der letzte Exfreund meines Lebens

Titel: Der letzte Exfreund meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Murphy
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ausgeschnittenen Oberteil über ihre Töpfe beugen, Soße von den Fingern lecken und verführerisch in die Kamera lächeln, während sie einen Braten aus dem Ofen zog. Aber das war eben Conors Stärke – er brachte immer das Beste in den Menschen zum Vorschein und sie dazu, nicht nur an sich selbst zu glauben, sondern auch andere dazu zu bewegen, das zu tun. Und seinem tyrannischen Charme verdankte er auch seinen eigenen Erfolg als Theaterproduzent.
    Völlig unerwartet half ihr plötzlich Carmen aus der Patsche, denn sie riss die Augen auf und rief: »Mein Gott! Ist das etwa Phoenix?«
    Sie folgten ihrem Blick in Richtung Tür, durch die Phoenix, Irlands größter Rockstar, in Begleitung seiner wunderschönen ägyptischen Gattin Summer, eines wirklich scharfen, schmalhüftigen Supermodels, den Raum betrat. Ein aufgeregtes Raunen ging durch die Gästeschar, und alle drehten sich nach ihnen um. Als Sänger der Walking Wounded war Phoenix das sichtbarste Bandmitglied und wahrscheinlich der bekannteste Ire der Welt, die legendären Ausschweifungen seiner Bandkollegen Rory und Owen Cassidy hatten hingegen die Namen der beiden in der letzten Zeit öfter als den seinen in die Schlagzeilen gebracht. Direkt hinter Summer und ihm kam das unsichtbarste Bandmitglied, seine kleine Schwester Georgie, die Drummerin. Während sich die anderen Gäste alle Mühe gaben, möglichst cool zu wirken und zu tun, als hätten sie sie nicht bemerkt, bauten sie sich in einer Ecke auf.
    »Ihr kennt sie?«, wollte Carmen wissen.
    »Will ist der Manager der Band«, erklärte Lorcan ihr.
    Sämtliche Gäste führten sich wie schlechte Komparsen auf, gaben vor, in Gespräche vertieft zu sein und die Stars
in ihrer Mitte gar nicht wahrzunehmen, warfen ihnen jedoch ein ums andere Mal verstohlene Blicke aus den Augenwinkeln zu. Deshalb blieb auch niemandem verborgen, dass einen Moment später Rory und Owen Cassidy mit ihren Freundinnen erschienen und die Gruppe in der Ecke vergrößerten. Sie alle waren vollkommen normal gekleidet, sahen aber trotzdem deutlich glamouröser als die anderen Gäste aus. Im Vergleich zu ihnen schauten alle anderen entweder entsetzlich altbacken oder übertrieben aufgetakelt aus.
    »Ich weiß nicht, warum sie eingeladen worden sind«, stellte Conor fest. »Tom war ab und zu mit ihnen in der Kneipe, allerdings stehen sie einander nicht wirklich nahe.«
    »Rachel wollte einfach was Besonderes«, bemerkte Helen kühl. »Sie verleihen der Feier eine gewisse Coolness und erhöhen ihre Chancen, dass über die Hochzeit in den Klatschspalten der Zeitungen berichtet wird.«
    Kate schüttelte den Kopf. »Die Frage ist doch wohl eher, warum sie gekommen sind.«
    »Will meint, weil es umsonst zu essen und zu trinken gibt«, klärte Lorcan seine Schwester auf.
    »Aber sie schwimmen doch im Geld – da brauchen sie doch nicht extra irgendwohin zu gehen, nur weil es da umsonst etwas zu futtern gibt.«
    »Ah, man kann zwar das Kind aus der Mietskaserne holen, nicht aber die Mietskaserne aus dem Kind. Will meint, sie können ihre Abtrinkermentalität einfach nicht abschütteln.«
    »Sieht aus, als hätte Phoenix eure neuen Haarschnitte kopiert.« Kate blickte ihren Bruder mit einem wissenden Grinsen an. »Also, weshalb habt ihr euch wirklich alle drei die Haare abrasiert? Dass es Toms Idee gewesen ist, kaufe ich euch nämlich nicht ab.«
    »Ich könnte es dir verraten, doch dann müsste ich dich
umbringen«, gab ihr Lorcan lachend zu verstehen, klärte sie dann aber trotzdem auf.
     
    Da es noch kein Zeichen dafür gab, dass das Essen gleich beginnen würde, und da noch immer sämtliche Gäste um die Bar versammelt waren, bewaffnete sich Kate mit zwei weiteren Gin Tonics und machte pflichtbewusst die Runde bei sämtlichen Verwandten, die ausnahmslos von ihr wissen wollten, wann die nächste Einladung zu einer Hochzeit zu erwarten war. Mit vom vielen angestrengten Lächeln schmerzendem Gesicht beschloss sie, dass sie eindeutig noch nicht genug getrunken hatte, um diese Gespräche halbwegs heil zu überstehen, und glitt, um sich Nachschub zu besorgen, abermals in Richtung Bar.
    Sie kochte, denn es war einfach entsetzlich ungerecht. Endlich hatte sie mal einen Freund, den sie den anderen unter die Nase halten konnte, und wenn sie ihn jetzt erwähnte, sahen sie sie an, als hätte sie sich diesen Kerl nur ausgedacht. Was nützte es ihr, einen Freund zu haben, wenn er sich bei Anlässen wie diesem nicht wie eine Trumpfkarte aus ihrem Ärmel

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