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Der letzte Polizist: Roman (German Edition)

Der letzte Polizist: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Polizist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Winters
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durchgeführt hat. Da ich meinen Dienstwagen, den Impala, zurückgeben musste, habe ich das alte Schwinn meiner Mutter hervorgeholt und bin mit dem Fahrrad hergefahren. Ich habe etwas mehr als fünf Stunden gebraucht, einschließlich eines Zwischenstopps in einem verlassenen Dunkin’ Donuts bei einer Highway-Raststätte, wo ich mein Mittagessen verzehrt habe.
    »Ein komischer Vogel. Und er hätte nicht hierherzukommen brauchen.«
    »Warum nicht?«
    »Darum.« Sie macht eine Handbewegung zu der Akte, die ich mitgebracht habe, die nun auf dem Kaffeetisch zwischen ihr und mir liegt, drei Blatt Papier in einer braunen Mappe: ein Anspruch, eine Police, eine Zusammenfassung unterstützender Dokumente. »Er hat mich nichts gefragt, was er mich nicht auch am Telefon hätte fragen können.«
    Sie heißt Veronica Talley, die Papiere tragen ihre Unterschrift, ihre und die ihres Mannes, Bernard, der jetzt verstorben ist. Mrs. Talleys Augen sind klein, schwarz und knopfartig, wie Puppenaugen. Das Wohnzimmer ist klein und sauber, Muscheln und zarte Stillleben von Meerespflanzen säumen die Wände. Ich sehe noch immer keinerlei Hinweise, dass dies die Zentrale irgendeines Instituts ist.
    »Soviel ich weiß, hat Ihr Mann Selbstmord begangen, Ma’am.«
    »Ja. Er hat sich erhängt. Im Badezimmer. An dem Ding …« Sie wirkt irritiert. »Dem Ding? Aus dem das Wasser kommt?«
    »Der Duschkopf, Ma’am?«
    »Richtig. Entschuldigen Sie. Ich bin alt.«
    »Mein Beileid zu Ihrem Verlust.«
    »Nicht nötig. Er hat mir gesagt, dass er’s tun würde. Ich solle am Wasser spazieren gehen, mit den Einsiedlerkrebsen reden, und wenn ich zurückkäme, wäre er im Badezimmer. Tot. Und genau so war es auch.«
    Sie schnieft, taxiert mich mit ihren winzigen, harten Augen. Ich habe die Papiere auf dem Tisch zwischen uns gelesen, daher weiß ich, dass Bernard Talleys Tod ihr persönlich eine Million Dollar netto und dem Open Vista Institute, falls es das überhaupt gibt, drei weitere Millionen eingebracht hat. Nach seinem Besuch vor drei Wochen bewilligte Zell den Anspruch und veranlasste die Zahlung – allerdings schloss er die Akte nicht, als hätte er vielleicht die Absicht gehabt, noch einmal wiederzukommen und die Sache weiterzuverfolgen.
    »Sie ähneln ihm ein bisschen, nicht wahr?«
    »Verzeihung?«
    »Ihrem Freund, der hier war. Er hat genau da gesessen, wo Sie jetzt sitzen.«
    »Wie gesagt, Ma’am, ich habe Mr. Zell nie kennengelernt.«
    »Sie ähneln ihm aber trotzdem.«
    Draußen vor dem Fenster auf der Rückseite des Hauses, hinter der Küche, hängt ein Windspiel, und ich bleibe eine Sekunde lang einfach still sitzen und lausche dem sanften, kristallenen Klingeln.
    »Ma’am? Würden Sie mir etwas über das Institut erzählen? Ich wüsste gern, wohin all dieses Geld gehen wird.«
    »Genau dasselbe wollte Ihr Freund auch wissen.«
    »Oh.«
    »Es ist nichts Illegales. Wir sind als gemeinnützig eingetragen. 501(c)3, oder wie das heißt.«
    »Sicher.«
    Sie sagt nichts mehr. Das Windspiel klingelt erneut, dann eine Woge Umzugsmusik, Tubas und Trompeten aus dem Pavillon, die sich einspielen.
    »Ich kann es auf anderem Wege herausfinden, wenn es sein muss, Mrs. Talley, aber es wäre leichter, wenn Sie’s mir einfach erzählen würden.«
    Sie seufzt, steht auf und schlurft hinaus, und ich folge ihr in der Hoffnung, dass wir irgendwo hingehen, damit sie es mir zeigen kann, denn das war reiner Bluff – es gibt keinen anderen Weg, auf dem ich noch irgendetwas herausfinden kann. Nicht mehr.
    Wie sich herausstellt, ist das Geld größtenteils für Titan draufgegangen.
    »Ich bin nicht die Ingenieurin«, sagt Mrs. Talley. »Bernard war der Ingenieur. Er hat das Ding entworfen. Aber den Inhalt haben wir gemeinsam ausgewählt, und wir haben gemeinsam die Materialien besorgt. Im Mai haben wir angefangen, sobald klar wurde, dass das Schlimmste in den Bereich des Möglichen rückte.«
    Auf einem Arbeitstisch in der Garage liegt eine schmucklose Metallkugel mit einem Durchmesser von etwa einem Meter. Mrs. Talley erklärt mir, die Außenschicht bestünde aus Titan, aber das sei nur die Außenschicht: Es gebe mehrere Schichten Aluminium, Ebenen einer von Mr. Talley selbst entworfenen Thermalhülle. Er habe viele Jahre lang als Luft- und Raumfahrtingenieur gearbeitet und sei sicher gewesen, dass die Kugel der kosmischen Strahlung und der Beschädigung durch Weltraummüll widerstehen und in der Erdumlaufbahn überdauern könne.
    »Überdauern? Wie

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