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Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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LaBréa die Post und wollte ihn in ein Gespräch verwickeln. Doch LaBréa sagte: »Ich hab’s eilig, Monsieur Hugo«, und ging mit raschen Schritten über den Hof an Célines Atelier vorbei zu seiner Wohnung. LaBréa wusste, dass Celine den ganzen Tag in der Galerie mit dem Hängen ihrer Bilder verbrachte.
    Obelix schlief auf dem Sofa und hob erstaunt den Kopf, als LaBréa eintrat. Er war es gewohnt, tagsüber allein zu sein, und freute sich jetzt entsprechend. Er sprang auf und kam mit erhobenem Schwanz zu La-Breá, der ihn streichelte und auf den Arm nahm.
    »Na, alter Junge. Wir machen uns jetzt einen gemütlichen Nachmittag.« Er ging zu seiner Stereoanlage und legte eine CD von Stan Getz ein.
    Als er sich eine Viertelstunde später mit geschlossenen Augen in der Wanne ausstreckte, fiel aller Stress von ihm ab. Er dachte noch eine Weile über die Ereignisse der letzten Tage nach. Welch merkwürdige Verknüpfungen es doch bei all diesen Mordfällen gab, und welch dunkles Geheimnis die Tote von der Gare de Lyon umgeben hatte. Jetzt waren die Mordfälle geklärt, doch etwas blieb weiter im Dunkeln. Musettewalzer... Diese Musik musste im Leben von Michel Catteau eine entscheidende Rolle gespielt haben. Lokale dieser Art hatten ihn angezogen, und Frauen, die diese Lokale besuchten und dort ihr Vergnügen suchten,
hatten ihn zum Mörder werden lassen. Dabei war wohl nicht nur Habgier sein Motiv gewesen, er musste auch ein tiefes Gefühl des Hasses in sich getragen haben, das sich nur auf diese Weise entladen konnte. Wie hatte er es angestellt, sich das Vertrauen der alten Damen zu erschleichen, sie um ihr Geld zu bringen, damit er sich seine Wünsche erfüllen konnte? Welche Wünsche? Luxus und Statussymbole? Was hatte er ihnen in ihrer Sehnsucht nach ein bisschen Glück versprochen? Und wie oft hätte er noch zugeschlagen, wäre ihm nicht das Handwerk gelegt worden?
    LaBréa dachte an seine verstorbene Mutter und ihr Geheimnis, das sie für immer mit ins Grab nehmen würde. Auch hier würde er nie erfahren, was wirklich geschehen war. Was hatte dieser Bernard ihr geben können, was ihr eigener Mann ihr nicht geben konnte? Zweifellos hatte Lucia LaBréa diesen Mann geliebt. Es war eine leidenschaftliche Liebe im Verborgenen gewesen, die durch ungeklärte Umstände eines Tages abrupt ein Ende fand.
    Langsam wurde LaBréa schläfrig. Er spürte, wie seine Muskeln sich entspannten und die Wärme in jede Pore seines Körpers zog. Er tauchte seinen Kopf unter Wasser und begann sich einzuseifen und die Haare zu waschen.

20. KAPITEL
    R ichard LaBréa hatte alles für das Begräbnis ihrer Mutter in die Wege geleitet. Am Donnerstag erschien eine Todesanzeige im Figaro, und Freitag um elf würde die Beerdigung stattfinden. LaBréa hatte den Direktor von Jennys Schule angerufen, damit seine Tochter für diesen Tag schulfrei bekam. Ein älteres Nachbarsehepaar aus der Rue Daguerre, wo LaBréas Eltern gewohnt hatten, würde der Verstorbenen die letzte Ehre erweisen. Ebenso wie Muriel Weill, die Leiterin des Pflegeheims, sowie eine der Pflegerinnen, die sich in den letzten Jahren besonders liebevoll um die Kranke gekümmert hatte. Es war eine kleine Trauergemeinde, die sich auf dem Friedhof Montparnasse versammeln würde. Im Anschluss daran hatte Richard ein Mittagessen geplant und im Le Breton, dem Lokal in der Rue Daguerre, einen Tisch reservieren lassen.
    Das Wetter hatte sich nicht verändert. Es regnete ohne Unterlass.
    Richtiges Beerdigungswetter, dachte LaBréa, als er Freitagmorgen aus dem Küchenfenster in den kleinen Garten blickte, wo die Zwergzypresse regennass glänzte.

    Kurz vor zehn holten LaBréa und Jenny Celine in ihrer Wohnung ab. Mit deren Wagen fuhren sie durch die verregnete, graue Stadt zum Friedhof. Am Haupteingang am Boulevard Quinet warteten schon Richard und Pater Rene, der Pfarrer der Kirche Notre-Dame des Champs. Richard hatte ihn nach seiner Rückkehr aus der Karibik kontaktiert und gebeten, seine Mutter nach christlichem Ritual zu bestatten. Wenig später trafen die anderen Trauergäste ein, und kurz vor elf fuhren zwei Wagen des Bestattungsunternehmens vor, eine Limousine und ein Kombi. Dem Kombi entstiegen vier Männer in Schwarz und die Geschäftsführerin des Unternehmens. Der Sarg, der mit Kränzen und Blumengestecken geschmückt war, wurde aus der Limousine auf einen bereitgestellten vierrädrigen Wagen umgeladen. Der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Céline und LaBréa nahmen Jenny in ihre

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