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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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hat?«
    »Ich kann mich so gut daran erinnern«, sagte er. »Wie ich mich gefühlt habe. Damals, 1971, als mir klar wurde, daß sie mich nur ausnehmen wollte. Was sie mir alles gesagt hat. Alle diese Lügen. Sie waren so leicht zu glauben, weil ich wollte, daß alles das wahr wäre. Ich wollte es zu sehr. Als ich schlußendlich mit dem Baseball richtig fertig war, als ich endgültig nach Hause zurückging, war mir klar, daß ich mich langsam wie ein wirklich Erwachsener benehmen müßte. Das Geschäft meines Vaters lief gut. Jeder ging davon aus, daß ich es eines Tages übernehmen würde. Ich wollte es auch alles richtig machen, Alex. Ich habe versucht, hart zu arbeiten, genau wie mein Vater es getan hatte. Aber dann brach der Grundstücksmarkt da unten zusammen … ich hatte Angst, alles zu verlieren. Wieder mal. Dasselbe Gefühl, alles ginge den Bach runter. Und da gab es diese Frau, eine unserer Kundinnen. Sie war sehr reich. Sie mochte mich. Ich konnte sie zu allem überreden. Es war so leicht, Alex. Es war so leicht.«
    »Okay«, sagte ich. »Ein Gauner war geboren. Den Rest kann ich mir denken. Aber du hast mir immer noch nicht erzählt, warum du überhaupt hierhin zurückgekommen bist. Bevor du irgendwas von Harwood gehört hast, als du allein dastandest und dich entschlossen hast, nach all den Jahren hierhin zurückzukommen. Du hättest ja auch die Sache mit deiner Familie ins reine bringen können. Es zumindest versuchen. Warum bist du hierhin zurückgekommen?«
    »Denk mal drüber nach«, sagte er. Er brachte ein mattes Lächeln zustande. »Wann war das letzte Mal, daß alles gut war, Alex? Wann war das letzte Mal, daß ich King war?«
    »Wann, Randy?«
    »Als ich für Toledo Pitcher spielte und Alex McKnight hinterm Plate war – das war das letzte Mal, daß einfach alles stimmte. Das war das letzte Mal, daß ich das Gefühl hatte, mir müsse einfach alles gelingen, was ich mir vornähme. Danach ging alles abwärts. Und zwar auf Rollschuhen. Bevor mit mir alles zu Ende war, mußte ich einfach noch einmal hierhin zurück. Nur um herauszufinden, ob ich noch einmal der Mensch von damals sein könnte.«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Und Maria. Das ist schon ganz schön verrückt, aber vielleicht bin ich jetzt der einzige Mensch auf der Welt, der sie versteht. Nach allem, was ich getan habe, weißt du was? Man kann jemanden lieben, Alex. Man kann jemanden wirklich lieben, obwohl man weiß , daß man ihn benutzt.«
    »Randy, das ist das Perverseste, was ich je gehört habe.«
    »Es ist aber wahr. Ich bin dagewesen. Meine Familie wird mir niemals vergeben, Alex. Und ich kann es ihnen nicht verargen. Die Leute, die ich verletzt habe, die Leute, denen ich Geld abgeknöpft habe. Sie werden mir niemals vergeben.«
    »Sie konnte sich kaum an dich erinnern«, sagte ich.
    »Sie erinnert sich an mich.«
    »Nein.«
    »Das hat sie dir erzählt. Ich weiß, daß sie sich erinnert.«
    »Aha, du weißt das?«
    »Ja.«
    »Und woher weißt du das?«
    »Weil wir gleich sind. Daher weiß ich das. Zwischen uns gibt es immer eine Verbindung.«
    »Eine Verbindung. Das ist gut. Das ist wirklich gut. Wie wäre es denn statt dessen damit? Du kennst sie so gut, daß du dir ausrechnen kannst, daß sie nach all den Jahren ein ganz hübsches Sümmchen beisammen haben muß. Stimmt’s?«
    Er sagte kein Wort.
    »Du kannst dich nirgendwo mehr blicken lassen. Du weißt, daß du völlig am Ende bist, und da denkst du dir: Warum nicht? Du kommst zurück und schaust, ob du sie nicht doch noch mal anbaggern kannst. Nach all den Jahren.«
    »Nein.«
    »Es ist alles sehr lange her. Groß sind deine Chancen nicht. Aber du weißt, daß sie auch jetzt irgendwas am Laufen hat. Da hängst du dich dann rein. Oder du drohst ihr, sagst ihr, daß du ihr Opfer warnen willst, oder Gott weiß was. Irgend etwas wird dir schon einfallen. Wird es schon wärmer?«
    »Nein.«
    »Das war deine letzte Chance. Irgendwie Geld aus ihr rausholen. Das Geld nehmen und abhauen. Wohin wolltest du dich übrigens verziehen?«
    »Du bist auf dem falschen Dampfer.«
    »Nenne mir einen Grund, warum ich dir glauben sollte.«
    »Weil ich dich noch nie anlügen konnte.«
    »Du hast noch jeden belügen können. Du könntest Gott ins Auge sehen und ihm erzählen, der Himmel sei grün.«
    »Aber nicht dich. Dich konnte ich nie belügen.«
    »Und warum zum Teufel nicht?«
    »Weil du mein Catcher bist.«
    »Mach mal halblang, Randy. Das reicht jetzt. Immerhin ist das dreißig

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