Der Luftraum darf nicht mit dem Fahrrad verletzt werden - Gesetzliche Kuriositäten und bürokratische Monster
Periodendauer, der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustands von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Strahlung.“
Ja, Sie sehen: Im Bürokratentempel der Union, in der Europäischen Kommission, gibt es kaum einen ersichtlichen Grund, sich über die roten Gesetzgeber der ehemaligen DDRlustig zu machen, die zum Beispiel treudeutsch bis in den Tod Jahr für Jahr eine neue Gesetzesverordnung
über die Einführung und Geltungsdauer der Sommerzeit vom Stapel ließen. Nach dem Motto: „Alle klagen über Materialmangel. Wir nicht …“ Ziemlich krass sind auch die juristischen Winkelzüge und bürokratischen Spitzfindigkeiten (nicht nur) hierzulande, wenn es um Angelegenheiten des Namensrechts geht. So haben sich zum Beispiel Oberlandesrichter im schönen Schleswig-Holstein (auch hier ’bedarf es übrigens einer Seilbahn) hervorgetan und dem Antrag einer Mutter stattgegeben, ihr Töchterchen Emily-Extra nennen zu dürfen. Klar, der Mama kam es extra auf das „Extra“ an, und die Richter zeigten volles Verständnis, anders als zuvor niedrigere Instanzen, weil eben nicht das Recht der Namensfindung, sondern auch der Namenserfindung existiere. Wie fortschrittlich!
Ganz im Gegensatz zur schönsten Freizeitbeschäftigung der Welt – zum Fußball. Klar, Sie wissen, was die Abseitsregel besagt, dass ein Spiel 90 Minuten lang währt und jede Mannschaft exakt 11 Kicker zählen muss, und schließlich auch, dass das Runde ins Eckige muss. Darüber hinaus aber wissen Sie wahrscheinlich nicht, dass die gesetzten Herren der Sportverbände und -gerichte, der Ausschussgremien und Vollzugsorgane noch viel lieber höchst sinnreiche und nachvollziehbare Paragrafen durch die Gegend bolzen, als real auf das runde Leder einzudreschen. Zurückzuführen auf diese verborgene Leidenschaft ist wohl auch eine der dämlichsten Strafen für ungebührliches Benehmen eines Spielers. Denn wenn sich dieser im rauschhaften Jubel über ein soeben erzieltes Tor seines Trikots entledigt, kassiert er die Gelbe Karte. Nackt Jubeln verboten! Wahrscheinlich können die angegrauten Sportbürokraten den Anblick junger und gut durchtrainierter Körper nicht mehr ohne Missgunst ertragen.
Die Welt ist voller Verbote, Strafen und Bußen. Das zeigt auch die zweite Sammlung verrückter Gesetze und Verordnungen. Da ist es schon erbaulich, dass zumindest im geizigen Schottland auch einmal an die Bedürfnisse des Menschen gedacht wird, denn es heißt: „Wenn jemand an Ihre Tür klopft und die Benutzung Ihrer Toilette begehrt, sind Sie gesetzlich verpflichtet, ihm Zutritt zu gewähren.“
Verrückte Fußballregeln
Ein Glück, dass es Sportfunktionäre gibt. Damit sollen nicht diejenigen gemeint sein, die zu jeder Veranstaltung kommen, ein paar Grußworte sprechen, das Buffet plündern und sich wieder vom Acker machen. Vielmehr gilt das Lob einer anderen Gattung unter den meist gut gekleideten Schattenmännern. Und zwar jenen, die um eine fortwährende Verbesserung ihrer Sportart bemüht sind und die deshalb auch stets daran arbeiten, die Regeln nachvollziehbarer und fairer zu machen.
Nichts für Nervenbündel
! Man nehme die Leichtathletik, und dort vor allem die Sprintwettbewerbe. Da war es in früheren Zeiten ein Leichtes, sich pfeilschneller, aber nervenschwacher Konkurrenten zu entledigen: Man musste nur einen Fehlstart verursachen, dann besagte eine leidlich sinnfreie Regel, dass derjenige, der beim nächsten Startversuch auch nur ein klein wenig zuckte, disqualifiziert wurde – selbst wenn er sich beim ersten Versuch keinen Millimeter von der Stelle gerührt hatte. Mittlerweile fliegt schon der Verursacher des ersten Fehlstarts aus dem Rennen, was dazu führt, dass weniger riskiert wird.
Dass die Rekorde in letzter Zeit dennoch weiter purzeln und immer neue Schallmauern durchbrochen werden, hat wohl weniger mit der unglaublichen Reaktionsfähigkeit der Weltklassesprinter zu tun als vielmehr mit dem medizinischen Fortschritt.Aber das soll hier nicht unser Thema sein.
Handarbeit auf dem Fußballfeld
Widmen wir uns der schönsten Nebensache der Welt – der nimmermüden Jagd nach dem runden Leder. Da gibt es Feinheiten im Regelwerk, die selbst eingefleischte Fußballfans möglicherweise gar nicht kennen.
! Zum Beispiel die Tatsache, dass Torhüter noch bis 1903 in der gesamten eigenen Spielhälfte den Ball in die Hand nehmen durften. Zwar nur für zwei Sekunden, aber immerhin.
Nun bescheinigt so mancher
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