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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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tief Luft. Er mußte sich beruhigen. Von jetzt an keine Fehler mehr, sagte er sich. Er ließ den Motor an und drehte sich um, um den Wagen rückwärts den Hügel hinunterzufahren, als ihn der Hund anfiel.

-32-
    CATFISH UND ESTELLE
    »Das war 'ne gute Gitarre«, sagte Catfish. Er hatte seine Arme um Estelle geschlungen, die ihr Gesicht an seine Brust gedrückt hatte, als das Ungeheuer auf Winston Krauss losgegangen war.
    »Ich hatte ja keine Ahnung«, sagte Estelle. »Ich hatte überhaupt nicht damit gerechnet, daß er so was tun würde.«
    Catfish strich ihr übers Haar. »Und das war auch 'n gutes Auto. Ist kein einziges Mal liegengeblieben.«
    Estelle schob Catfish von sich weg und schaute ihm in die Augen. »Du hast es gewußt, hab ich recht?«
    »Was ich gewußt habe, war, daß dieser Typ unbedingt mit 'nem Seemonster auf Tuchfühlung gehen wollte, und das hat er ja auch gekriegt. Nur falls du's nicht bemerkt hast, er war glücklich, als es passiert ist.«
    »Und was jetzt?«
    »Ich denke, wir bringen dich nach Hause, Mädchen. Nach all dem hier sollten wohl einige Bilder bei rauskommen.«
    »Nach Hause? Heißt das, du kommst mit mir?«
    »Sieht so aus. Ich hab ja kein Auto mehr, um sonstwohin zu fahren.«
    »Heißt das, du willst bleiben? Du hast keine Angst mehr, daß dir der Blues abhanden kommt und davor, glücklich und zufrieden zu sein?«
    Catfish grinste, und der Goldzahn mit der eingravierten Achtelnote glitzerte in der Morgensonne. »Ein Drache hat mein Auto, meine Gitarre und meinen Amp gefressen - Kleines, was den Blues angeht, das reicht für 'ne ganze Weile. Ich denke, ich werde ein paar neue Songs schreiben, während du deine Bilder malst.«
    »Mir würde das gefallen«, sagte Estelle. »Ich würde gerne mal den Blues malen.«
    »Solange du dir nicht das Ohr abschneidest wie der alte Vincent. Frauen mit einem Ohr wirken auf Männer furchtbar unattraktiv.«
    Estelle zog ihn fest an sich. »Ich werd mir Mühe geben.«
    »Andererseits gab's da mal 'ne Frau unten in der Gegend von Memphis, die kannte ich, Sally hieß sie, und sie hatte nur ein Bein. Alle nannten sie One Leg Sally ...«
    »Davon will ich gar nichts hören.«
    »Was willst du dann hören?«
    »Ich will hören, wie die Tür hinter uns ins Schloß fällt, wie das Feuer im Ofen knistert und wie mein Teekessel zu pfeifen anfängt, während mein Mann auf seiner National Steel Guitar den >Walkin' Man Blues< spielt.«
    »Du machst es einem ja leicht«, sagte Catfish.
    »Dacht ich mir, daß dir das gefallen würde«, sagte Estelle, nahm seine spinnenfingrige Hand in ihre und führte ihn die Klippe hinauf, um nach irgend jemandem Ausschau zu halten, der sie nach Hause fahren würde.
    THEO UND MOLLY
    Ein derartig überwältigendes Gefühl hatte Theo in seinem ganzen Leben noch nie empfunden. Er spürte, daß die ganze Aufregung und die Gefahr vorüber waren, und dennoch hatte er das Gefühl, als würde über ihm ein Ungeheuer lauern, das mindestens genauso furchterregend war wie jenes, das gerade im Meer versunken war. Er wußte nicht, ob er noch einen Job hatte, und vielleicht mußte er sogar seine Hütte räumen, denn die war Teil seines Gehalts. Er hatte nicht einmal mehr seine Wasserpfeifensammlung und seine Graspflanzung, in der er sich hätte verkriechen können. Die Verwirrung und das Entsetzen über das, was gerade geschehen war, steckten ihm noch in den Knochen, doch er empfand keinerlei Erleichterung darüber, daß es nun vorbei war. Er stand einfach nur da - gerade mal drei Meter von Molly Michon entfernt, die im Wasser stand - und hatte nicht den blassesten Schimmer, was der Rest seines Lebens ihm noch zu bieten hatte.
    »Hey«, rief er. »Mit dir alles in Ordnung?«
    Er sah, wie sie nickte, ohne sich umzudrehen. Die Wellen brachen sich knapp vor ihr, und Schaum und Seegras schwappten an ihren Schenkeln hinauf. Dennoch stand sie ungerührt da und starrte hinaus aufs Meer.
    »Glaubst du, du kommst wieder in Ordnung?«
    Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Ich bin doch schon seit Jahren nicht mehr in Ordnung. Da kannst du jeden fragen.«
    »Kommt drauf an, wie man's sieht. Ich finde dich schwer in Ordnung.«
    Nun schaute sie ihn über die Schulter hinweg an. Ihr Haar war vom Wind zerzaust und salzverkrustete Tränenbahnen zeichneten sich auf ihren Wangen ab. »Wirklich?«
    »Ich bin ein großer Fan.«
    »Du hast doch noch nie von meinen Filmen gehört, bis du in meinem Trailer gewesen bist, oder?«
    »Stimmt, trotzdem bin ich ein großer

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