Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)
Erweckungszauber nicht funktioniert hat.«
Dianas Augen weiteten sich. Sie trat einen Schritt zurück, um Cassies Miene zu mustern. Dann begann sie sofort, den Rest der Gruppe zu informieren.
Constances Garage war mit uraltem Gerümpel und Krimskrams vollgestopft, von dem keiner sagen konnte, ob es sich um magische Gegenstände handelte oder nicht. Zwei steinerne Schwerter hingen an Haken an der Wand und die Regalbretter bogen sich unter der Last der bronzenen Schmuckkästchen und der staubigen Bücher aus dem Familienerbe. Von der Decke baumelten bunte, ausgestopfte Vögel, die mit Drähten befestigt waren. In der Mitte der Garage stand vor einem durchgesessenen grünen Sofa ein Tisch mit Klauenfüßen.
Melanie setzte sich auf das Sofa, während alle anderen zwischen Stapeln von Pappkartons stehen blieben. Sie warteten schweigend darauf, dass Cassie begann.
Melanie beobachtete sie aufmerksam. Erwartungsvoll beugte sie sich vor, um zu hören, was Cassie zu sagen hatte. Unter ihren für gewöhnlich hellwachen Augen lagen dunkle Ringe und ihr Gesicht sah wächsern aus. Plötzlich machte sich Cassie Sorgen, dass Melanie diese Neuigkeit vielleicht nicht verkraften würde.
Cassie versuchte, ein wenig Zeit zu schinden, um den Schock abzumildern, indem sie Wort für Wort das Gespräch wiedergab, das sie am Abend zuvor mit ihrer Mutter geführt hatte. Dann gelangte sie zur Beschreibung des Symbols, das sie auf Constances Stirn gesehen hatte, bevor alles schwarz geworden war.
» Hat einer von euch es auch gesehen?«, fragte sie.
Alle schüttelten den Kopf.
» Woher willst du denn wissen, dass es keine Halluzination war?«, fragte Faye in leicht boshaftem Tonfall. » Oder deine wilde Fantasie?«
» Weil Cassie das Zweite Gesicht hat«, sagte Diana. » Cassie, erzähl bitte ganz genau, wie das Symbol ausgesehen hat.«
» Nun …« Cassie schaute schnell zu Melanie hinüber, bevor sie weitersprach. » Ich dachte zuerst, es sehe aus wie zwei u-förmige Hälften in einem Hexagon. Aber meine Mom hat mich korrigiert.«
» Es war ein W «, murmelte Melanie, als spräche sie mit sich selbst. » Großtante Constance wurde von einem Hexenjäger getötet.«
Alle im Raum schauderten.
» Das ist furchtbar«, sagte Melanie kopfschüttelnd. » Ich habe über dieses Symbol bereits gelesen.«
Adam setzte sich neben sie auf das Sofa. » Denkst du, das bedeutet, dass jemand in der Stadt ist, der es auf uns abgesehen hat?«
Melanie nickte. Sie war viel zu benommen, um zu weinen. » Und es sind keine Amateure wie die Bainbridges. Sondern echte Hexenjäger. Nachfahren eines uralten Clans von Jägern.«
Adams Unterkiefer verkrampfte sich und seine Augen wurden dunkel. » Jeder könnte dieser Jäger sein.«
» Oder die Jäger«, korrigierte Diana ihn. » Wie Melanie bereits angedeutet hat, könnten es mehr als einer sein.«
Laurel ließ sich auf der anderen Seite von Melanie auf dem Sofa nieder und griff nach ihrer Hand. » Wir müssen vorsichtig sein.«
» Stimmt.« Adam sprang auf und lief in der Garage auf und ab, wobei er sich beinah den Kopf an den ausgestopften Vögeln stieß, die von der Decke herabhingen. » Und wir müssen zusammenhalten. Mehr denn je. Ist das klar?« Er hielt inne und musterte jedes Mitglied des Zirkels einzeln.
Dann ruhte sein Blick auf Faye.
Zu Cassies Überraschung hatte Faye diesmal keine abfällige Bemerkung parat. Sie nickte nur. Doch diese untypische Reaktion machte Cassie erst recht Sorgen. Wenn Faye sich ausnahmsweise einmal nicht von ihrer unausstehlichsten Seite zeigte, bedeutete das, dass sogar sie Angst hatte. Und dann steckten sie wirklich in Schwierigkeiten.
Diana schaute zur Tür hinüber. Die Stimmen im Haus wurden lauter und eine fragte nach Melanie.
» Ich muss wieder rein«, sagte Melanie.
Diana nickte. » Geh nur. Melanie, es tut mir leid, aber ich muss jetzt auch aufbrechen. Ich weiß, dass es irgendwo in meinem Buch der Schatten einen Schutzzauber gibt. Ich werde sehen, was ich tun kann.«
» Gute Idee«, erwiderte Melanie. Sie war aufgestanden, hielt aber immer noch Laurels Hand.
Zögernd verließen alle die Garage, nur Nick blieb zurück. Cassie nutzte die Gelegenheit, um endlich mit ihm allein zu sprechen.
» Ich weiß, dass du meinetwegen unserer Clique aus dem Weg gehst«, sagte sie direkt. » Und ich will, dass du damit aufhörst.«
Nick wandte sich ab, aber sie zwang ihn, sie anzusehen. » Hör mir zu. Wir müssen ab jetzt zusammenbleiben. Wir sind in ernster
Weitere Kostenlose Bücher