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Der Mann aus dem Dschungel

Der Mann aus dem Dschungel

Titel: Der Mann aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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PROLOG
    Verdammt unangenehm, nur ein Lakai zu sein, dachte Alf Droggan mürrisch. Und weit entfernt von dem, was er sich in den heruntergekommenen Straßen seines Londoner
    Armenviertels je erträumt hatte. Buchmacher hätte er werden sollen. Wie der gute alte Dr. Oder Kneipenbesitzer oder vielleicht sogar Richter, wenn er beim Lateinunterricht in der Saint Marys School besser aufgepasst hätte.
    Dort war er Mick Brown begegnet. Die zwei passten gut zusammen. Mick war schmal, drahtig und sehr schnell. Die Leute hielten ihn stets für den Klügeren von beiden.
    Alf dagegen war groß. Er bewegte sich bedächtig, sprach sehr langsam und schien von schlichtem Gemüt. In Wirklichkeit war er mindestens doppelt so schlau wie Mick und war hinterlistig wie eine Schlange, während Mick die Dinge nahm, wie sie kamen.
    Sie hatten sich in der Schule kennen gelernt und waren nun schon mehr als dreißig Jahre lang befreundet. Niemand, weder ihren Chefs noch der Polizei oder irgendeiner ihrer Ehefrauen oder Freundinnen war es jemals gelungen, einen Keil zwischen sie zu treiben.
    Und dieses Mal saßen sie wie die Maden im Speck. Als Sicherheitsberater für den berühmten Edward J. Hunnicutt. Ed Hunnicutt, der siebtreichste Mann der Welt, der hart daran arbeitete, die Nummer eins zu werden. Sicherheitsberater, obwohl es genügend Sicherheitsfirmen gab, die Hunnicutt voll und ganz zur Verfügung standen. Also war es im Grunde nur ein anderes Wort für - Lakai.
    Aber immerhin ein gut bezahlter Lakai, dachte Alf, als er sich in seinem Ledersessel zurücklehnte und in seiner Tasche nach den Glimmstängeln suchte. Natürlich fand er keine. Der alte Ed war ein Gesundheitsfanatiker und duldete es nicht, dass in seiner Nähe geraucht wurde. Aber ohne Zigarette wäre ich ein schlechter Lakai, dachte Alf grimmig.
    Mick saß vor der verspiegelten Scheibe und presste seine Nase gegen das Glas. Er war vollkommen fasziniert von dem Blick, der sich ihm bot.
    "Alf", rief Mick aufgeregt. "Er bewegt sich wieder. Kann ich ihm wieder was von dem Zeug in die Venen drücken?"
    "Noch nicht, Mick", erwiderte Alf. "Das letzte Mal haben wir ihm zu viel verabreicht. Er hat ganz wild gezuckt. Was glaubst du, was der alte Ed wohl tun würde, wenn wir den Kerl aus Versehen umbringen?"
    "Okay, aber wenn wir zu lange warten, dann wacht er vielleicht auf und schlägt um sich. Er sieht ziemlich groß aus, finde ich."
    "ir werden vorgehen wie beim letzten Mal. Einer nimmt die Spritze, der andere bedroht ihn mit dem Betäubungsgewehr.
    Er wird mir nicht noch einmal die Knochen brechen. Wenn er es wieder versucht, breche ich ihm das Genick", stieß Alf entschlossen hervor. Immerhin, nur der rechte Arm war gebrochen. Alf war Linkshänder. Schließlich war es ihm gelungen, den Angreifer in Schach zu halten und ihm die Spritze mit aller Kraft in den Arm zu rammen, so dass die Nadel abgebrochen war. Und als er zu Boden sackte, hatte Alf ihm wütend ins Gesicht getreten.
    Der alte Ed hatte sich gar nicht erfreut gezeigt, als er das Durcheinander bemerkte, das sie mit seinem kostbaren Besitz angerichtet hatten. Wütend hatte er Rechenschaft gefordert, und Alf musste sich entschuldigen. Lakai oder nicht, Alf wusste genau, dass Ed Hunnicutt reicher war als die Königin von England. Und er zahlte gut. Für brutale Behandlung und für Diskretion. Dinge, auf die Alf und Mick spezialisiert waren.
    Alf war mit der Kreatur hinter der dicken, verspiegelten Scheibe noch lange nicht fertig. Aber im Moment wagte er nicht, ihn anzurühren. Erst musste der alte Ed sein Interesse verlieren. Seine Zeit würde kommen. Niemand legte sich mit Alf Droggan an und kam mit einem blauen Auge davon. Er würde bekommen, was er verdiente.
    "Er wacht auf", rief Mick aufgeregt. "Komm schon, Alf.
    Lass uns die Spritze holen. Ich verpasse ihm nur eine kleine Dosis, versprochen."
    "In Ordnung, Mick", erwiderte Alf freundlich. "Mach schon.
    Die Lady wird bald ankommen, und ich will nicht, dass sie schreiend davonläuft, wenn sie ihn sieht. Obwohl das Geld vom alten Ed schon über manchen Skrupel hinweggeholfen hat."
    "Aber mit Geld kann man nicht alles kaufen, Alf", wandte Mick ein und eilte zum Medizinschrank.
    "Das kann ich von mir nicht behaupten. Oder von sonst irgendjemandem, den ich kenne", gab Alf zurück. "Alle haben ihren Preis. Auch Frau Doktor wird springen, wenn der alte Ed mit dem Finger schnippt. Genau wie wir." Noch ein Lakai, dachte er. Genau das, was Edward J. Hunnicutt dringend brauchte.

1.

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