Der Mann aus dem Dschungel
korrigierte er sich. "Dir gefällt es hier besser als mir in den Staaten. Aber trotzdem wäre es nicht fair, dich zu bitten, alles aufzugeben und bei mir zu bleiben."
"Aber ich habe doch gar nicht..."
"Es gibt eine dritte Möglichkeit", fuhr er fort, ohne auf ihre Proteste zu achten. "Wir leben auf der Insel. Du musst verstehen, dass selbst das gelegentlich zu viel Zivilisation für mich bedeutet. Ich muss dann einfach weg. Ich muss für ein paar Wochen im Regenwald verschwinden. Vielleicht auch für Monate. Wenn das passiert, kannst du deine Zeit in der Stadt verbringen. Natürlich kannst du jederzeit zurückkehren, aber so wäre es am besten für uns."
"Also, du hast lange darüber nachgedacht, nicht wahr?"
"Siehst du noch eine andere Möglichkeit? Um die Kosten für die Flüge in die Staaten brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich habe mehr Geld, als ich in meinem Leben ausgeben kann. Und ich wette, dass Hunnicutt bereit ist, dir eine satte Entschädigung zu zahlen."
"Wunderbar", sagte sie.
"Wunderbar?" wiederholte er. "Mehr hast du nicht zu sagen?"
"Wunderbar, ich komme zu dir auf die Insel, wunderbar, dass ich bleiben kann, bis du dich entschließt, durch den Wald zu streifen, und dass ich dann in die Zivilisation zurückfliegen kann. Hört sich gut an. Aber danach habe ich dich nicht gefragt."
"Nicht?"
"Nein. Ich habe gefragt, was wir jetzt machen sollen", betonte sie.
John tat überrascht. Er blinzelte zur Tür hinüber. "Sie hat ein Schloss. Nicht, dass Roger jemals herunterkommt, wenn er die Katie O steuert. Die Maschinen machen einen Höllenlärm.
Man kann fast nichts hören. Obwohl er gesagt hat, dass er hören konnte, wie du auf dem Weg nach Johnson Harbour geweint hast."
"Er hat gelogen", erwiderte sie eilig. Sie ließ ihm keine Gelegenheit, ihr zu widersprechen. "Wir müssen vier Stunden totschlagen. Warum ziehst du nicht zuerst den verdammten Anzug aus?"
Er lächelte verführerisch. "Soll das heißen, dass du meinen Armani nicht leiden kannst?"
"Wofür um Himmels willen brauchst du einen Armani?"
"Manchmal unterrichte ich an der Universität."
"Niemand unterrichtet im Armani, glaub mir. Mach die Krawatte los."
Langsam lösten seine langen dunklen Finger den Knoten. Er zog sich die Krawatte vom Hals und schlang sie um ihre Schultern. "Weißt du, wir könnten mit der Krawatte etwas ausprobieren…"
"Nicht jetzt. Zieh das Jackett aus."
"Ja, natürlich." Er zog sich den Blazer aus und legte ihn über den Stuhl.
"Jetzt die Schuhe."
Er schlüpfte aus den Schuhen und vergaß auch die Socken nicht. "Was ist mit dem Hemd? Ägyptische Baumwolle."
Ich werde Servietten daraus machen." Er lachte. "Soll ich meine Hose anbehalten?"
"Natürlich nicht. Zieh sie aus, Matrose."
Die Hose flog auf den Boden.
"Du trägst Boxershorts?" fragte sie ungläubig.
"Ich habe mich verkleidet", protestierte er.
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hunnicutt und seine Bluthunde deine Unterwäsche kontrollieren wollten."
"Man kann nie vorsichtig genug sein", sagte er und bewegte sich auf das Bett zu. "Ich komme jetzt zu dir. Warum ziehst du nicht das T-Shirt aus?"
"Verdammt!" rief sie plötzlich aus.
Er kniete sich aufs Bett. Es war so schmal, dass kaum zwei Leute darauf Platz finden würden. "Was denn?"
"Ich habe meine Kleider auf Ghost Island vergessen! Auf Johnson Harbour besitze ich einfach nichts! Ich habe auf der Insel einfach nichts anzuziehen."
"Irgendwie", warf John ein, "kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein Problem sein soll." Er drückte sie sanft auf die Matratze und legte sich auf sie.
Captain Roger hatte lange genug gesungen, um sich einen kräftigen Schluck aus der Bierflasche zu gönnen. Er war klug genug gewesen, sich für die Rückfahrt einen Vorrat
mitzunehmen, denn er wusste genau, dass weder John noch Libby ihm Gesellschaft leisten würden. Aus der Kabine drang unterdrücktes Gelächter.
"Sieht so aus, als ob du endlich vernünftig wirst, alter Freund", brummte er und prostete der Kabine zu.
Dann begann er wieder lauthals zu singen.
- ENDE
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