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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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erschien, schrieb sie in ihr Heft.
    James Bond achtete auf ihren Gesichtsausdruck. Sie war erfreut. Nach ein paar Minuten las sie vor: »m persönlich für 007 nur ganz persönlich stop ihren bericht und dito von spitzenfreunden« (Eine Umschreibung für die CIA) »erhalten stop sie haben gut gearbeitet und ein schwieriges und gefährliches unternehmen zu meiner völligen wiederhole völligen Zufriedenheit durchgeführt stop hoffe ihre Gesundheit unbeeinträchtigt« (Bond brummte ärgerlich) »stop wann werden sie sich wieder zum dienst melden Fragezeichen« Mary Goodnight lächelte entzückt. »Noch nie hab ich von ihm etwas so Schmeichelhaftes gehört. Du, James? Diese Wiederholung von völlig! Ist ja toll!«
    Sie hoffte, die Düsterkeit würde aus Bonds Gesicht verschwinden. Tatsächlich war Bond insgeheim entzückt, aber er dachte nicht daran, es Mary Goodnight zu zeigen. Heute war sie eine der Wärterinnen, die ihn gefangen, angebunden hielten. Er sagte brummig: »Nicht schlecht für den Alten. Aber er will mich nur wieder an den verdammten Schreibtisch haben. Jedenfalls soweit ist’s ’ne Menge Gerede. Was kommt dann?« Während die Maschine surrte und klingelte, blätterte er in seinem Buch weiter, als habe er kein Interesse.
    »O James!« Mary Goodnight geriet ganz aus dem Häuschen. »Warte! Ich bin fast fertig. Ist ja wahnsinnig aufregend!«
    »Ich weiß«, bemerkte Bond unwillig. »Gutscheine für freies Mittagessen jeden zweiten Freitag. Schlüssel zu Ms Privattoilette. Einen neuen Anzug als Ersatz für den, der irgendwie Löcher bekommen hat.« Aber er war doch angesteckt von Mary Goodnights Erregung. Weshalb, zum Teufel, war sie denn so in Fahrt? Und all das seinetwegen! Er beobachtete sie anerkennend. Wie sie dasaß, makellos in ihrer weißen Naturseidenbluse und dem engen beigen Rock, das goldbraune Gesicht unter dem kurzen Blondhaar glühend vor Freude, war sie ein Mädchen, dachte Bond, das man immer um sich zu haben wünschte. Als Sekretärin? Als was? Mary Goodnight drehte sich mit leuchtenden Augen um, und die Frage blieb, wie schon seit Wochen, unbeantwortet.
    »Jetzt hör mal zu, James.« Sie winkte ihm mit dem Stenoblock. »Und hör doch mal um Himmels willen auf, so griesgrämig dreinzuschauen.«
    Bond mußte lächeln. »In Ordnung, Mary. Lies vor.« Er legte sein Buch auf die Knie.
    Mary Goodnights Gesicht wurde ganz feierlich. »Hör dir das nur an.«
    »in Anbetracht der ausserordentlichkeit oben erwähnter dienste und ihrer hilfe für die alliierte sache beistrich die vielleicht bedeutender ist als sie sich vorstellen beistrich schlägt der Premierminister ihrer majestät der Königin elizabeth vor beistrich die sofortige Verleihung der ritterwürde vorzunehmen stop dies in form eines zusätzlichen katie vor ihr charlie michael george«
    Bond stieß ein verlegen abwehrendes Lachen aus. »Die guten alten Geheimchiffren! Fällt ihnen nicht ein, einfach KCMG 1 zu schreiben - wäre viel zu leicht! Weiter, Mary. Das ist gut!«
    »es ist die regen beistrich den vorgeschlagenen empfänger zu fragen beistrich ob er diese hohe ehre annimmt bestrich ehe ihre majestät ihr siegel daruntersetzt stop handschriftlicher brief muss ihrer telegrafischen Zustimmungserklärung folgen absatz diese zuerkennung hat natürlich meine Unterstützung und völlige Billigung bestrich und ich sende ihnen meine persönlichen Glückwünsche ende mailedfist«
    James Bond versteckte sich wieder hinter der wegwerfenden Pose. »Warum, zum Teufel, muß er statt M immer >Mailedfist< unterschreiben? Er könnte doch ebenso verständlich >Em< schreiben. Wird ja im Buchdruck laufend verwendet. Aber natürlich ist das nicht elegant genug für den Chef. Im Herzen ist er ein
    Romantiker wie alle armen Trottel, die mit dem Geheimdienst zu tun haben.«
    Mary Goodnight senkte die Augenlider. Sie wußte, daß Bonds Bemerkung seine Freude verbergen sollte - eine Freude, die er ums Leben nicht hätte zeigen wollen. Gleichmütig fragte sie: »Willst du, daß ich dir ein Telegramm aufsetzte? Ich kann damit um sechs wieder hier sein; sie werden mich sicher einlassen. Ich kann beim Personal des Hochkommissars die richtige Formulierung erfahren. Ich weiß, es beginnt mit >Ich bezeuge Ihrer Majestät meinen ehrerbietigsten Respekt<. Ich mußte bei den Neujahrsglückwünschen von Jamaika mitarbeiten.«
    James Bond wischte mit seinem Taschentuch über die Stirn. Natürlich war er erfreut. Vor allem über Ms Empfehlung. Das übrige - das wußte

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