Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
Kopf und küsste sie erneut.
    Mit ernstem Blick streifte sie ihm das Jackett von den Schultern, zog den perfekten Knoten seiner weißen Fliege auf und öffnete sorgfältig alle Perlmuttknöpfe an seiner Weste und seinem Hemd. Er betrachtete ihr Gesicht, während sie ihn von seinem Hemd befreite, und zog sie dann wieder an sich. Sie senkte einen Augenblick den Kopf und fragte sich, ob ihm wohl bewusst war, dass sie jederzeit ihr Leben aufs Spiel setzen würde, um mit ihm zusammen zu sein, um die Hitze seines Körpers zu spüren, wenn sie bei ihm lag, um ihn einfach atmen zu hören. Und obwohl sie ihm entgegenfieberte, war er behutsam, küsste ihre Lippen, knabberte an ihren Ohrläppchen, drückte seinen Mund auf ihre Schulter, ihren Hals. Er raubte ihr den Atem. Sie strich über seinen Rücken, glitt über den Bund der eleganten schwarzen Hosen und schob ihre Hände darunter.
    Er balancierte auf einem Bein und schleuderte irgendwie einen Schuh zur Seite, dann den anderen. Seine Hosen fielen, sie umfasste seine pulsierende Männlichkeit. Gemeinsam fielen sie aufs Bett. Ihre Münder trafen und trennten sich wieder, bis sie verschmolzen und ihre Körper voller Sehnsucht und Lust eins wurden. Als er sich in ihr bewegte, wurde ihr klar, wie sehr sie ihn liebte, dass er ihr Leben geworden war, und es spielte in diesem Moment keine Rolle, was Lüge war und was Wahrheit. Nichts konnte wahrer sein als das, was sie miteinander teilten.
    Als sie das Gefühl hatte, dass die Zimmerdecke zum Himmel geworden war, in dem Sterne funkelten, stand er abrupt auf.
    „Morgen gehst du“, sagte er barsch.
    Und zu ihrer Verblüffung verließ er sie, ging in sein eigenes Zimmer und schloss die Geheimtür zwischen ihren Räumen, bevor sie protestieren konnte.
    Wie betäubt starrte sie an die Decke, die jetzt nichts mehr von einem Sternenhimmel hatte. Ihr Fleisch brannte noch, ihr Herzschlag dröhnte …
    Schließlich setzte sie sich auf. Sie schlüpfte in das Nachthemd, das Evelyn Prior ihr am ersten Abend gegeben hatte. Dann starrte sie das Porträt von Nefertiti an. Brian hatte ihr damals gesagt, dass sie an der linken Seite ziehen sollte, wenn sie ihn brauchte.
    Sie zögerte, dann trat sie näher. Sie streckte die Hand aus und öffnete die Geheimtür noch einmal.
    Er war nicht in seinem Schlafzimmer, sondern im Salon dahinter. Er trug einen Hausmantel mit eingestickten Familieninsignien, saß an seinem Schreibtisch und las seine Notizen. Er sah sie an wie eine unwillkommene Fremde.
    „Ich werde hier nicht weggehen“, erklärte sie ihm. „Nicht, solange ich keine Antworten habe.“
    „Niemand hat die Antworten“, erwiderte er schroff. „Die Polizei ist jetzt darüber informiert, was hier vorgeht. Sie untersucht Verkäufe von Altertümern aus England in andere Länder. Es liegt jetzt in ihrer Hand.“
    „Aber ich weiß …“
    „Hör auf! Du solltest vor allen Dingen wissen, dass du in Gefahr schwebst. Du kleine Närrin musst immer dorthin gehen, wo du nichts zu suchen hast. Du hättest heute Abend getötet werden können. Du musstest aber natürlich durch die Dunkelheit schleichen, du musstest bei den Toten herumstöbern.“
    „Ich habe gefunden, was du seit über einem Jahr suchst“, erwiderte sie ärgerlich.
    „Hast du das? Wenn ich so darüber nachdenke, wie hast du eigentlich den Gang entdeckt?“
    „Ich habe ihn gefunden, weil ich in der Gruft eingeschlossen war und wieder rausmusste. Und wer immer dein Schloss heimsucht, hatte den Zugang nicht wieder ordentlich verschlossen.“
    „Das ist der Punkt. Du warst in der Gruft eingeschlossen.“
    „Warst du es nicht, der mich in die ganze Sache hineingezogen hat, damit ich dir Informationen verschaffe?“ wollte sie wissen.
    Er starrte sie an. „Ja, ganz genau. Und deine Arbeit wird nicht länger benötigt.“
    Ein Klopfen an der Tür ließ beide zusammenfahren.
    Brian hob eine Braue. Sie verschränkte die Arme über der Brust und sagte: „Wir sind verlobt.“
    „Nein. Die Verlobung ist gelöst. Gott im Himmel, Camille, was hast du denn gedacht? Du bist eine Bürgerliche!“
    Seine Worte waren der grausamste Schlag, der sie jemals getroffen hatte. Ganz unabhängig davon, dass sie selbst immer an einer Heirat gezweifelt hatte. Doch inzwischen war der Gedanke, mit ihm zu leben, neben ihm aufzuwachen, jede Nacht mit ihm zu schlafen, zu ihrem Traum geworden.
    „Herrgott, sieh mich nicht so an. Die Verlobung ist gelöst. Du wirst großzügig abgefunden“, sagte er kurz

Weitere Kostenlose Bücher