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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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angebunden. „Aber du wirst nicht länger in diesem Schloss bleiben.“
    „Brian?“ Es klopfte erneut an der Tür. Es war Evelyn Prior. „Brian, es tut mir Leid, Ajax war in meinem Zimmer. Aber er ist fast durchgedreht und kratzte wie wild an der Tür.“
    Camille wandte sich ab, um in ihr Zimmer zu fliehen. Sie tat es nicht schnell genug. Oder vielleicht war Brian auch wirklich nur ein gefühlloses Biest, und ihre Gemütslage interessierte ihn nicht. Er sprang auf und riss die Tür auf.
    Ajax stürmte herein und lief zu seinem Herrn.
    „Platz, Ajax! Platz!“ sagte Brian und milderte seine Worte, indem er den großen Hund hinter dem Ohr kraulte.
    Evelyn starrte Camille an. Und Camille starrte zurück. Dann sprang Ajax auf sie zu. Sie war darauf nicht vorbereitet, er warf sie fast um.
    „Oh, Brian, es tut mir so Leid“, murmelte Evelyn.
    „Es ist alles in Ordnung, er ist ja jetzt hier. Lasst uns alle versuchen, noch etwas Schlaf zu bekommen“, sagte Brian ungeduldig.
    „Ja genau, schlafen“, sagte Evelyn und verschwand wieder.
    „Warum hast du das getan?“ schrie Camille ihn wütend an. Sie war den Tränen nahe. „Tristan wird dich wahrscheinlich zum Duell fordern, weißt du das?“
    „Du wolltest ja nicht gehen“, erwiderte er. „Was sollte ich tun? Und mach dir wegen Tristan keine Sorgen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Er kann mir so viele weiße Handschuhe ins Gesicht schlagen, wie er will. Du brauchst dir deswegen keine Gedanken zu machen. Ich werde deinem Vormund nichts tun.“
    Sie stand wie angewurzelt da und starrte ihn schockiert an. Sie wollte sich gerade umdrehen und davonlaufen. Aber da stöhnte er auf, kam zu ihr, hob sie sanft auf und setzte sich mit ihr auf dem Schoß vor den Kamin, wie er es schon einmal getan hatte. Kopfschüttelnd strich er ihr übers Haar. So blieben sie eine ganze Weile sitzen, bis sie sich beide beruhigt hatten.
    „Ich muss dich verstecken, Camille. Ich will dich beschützen, du darfst nicht hier sein. Ich kann nicht dein Leben aufs Spiel setzen.“
    „Es ist meine Entscheidung …“
    „Nein! Diesmal ist es nicht deine Entscheidung!“
    „Ich glaube“, sagte sie, „dass ich weiß, wo die goldene Kobra ist. Oder zumindest weiß ich, wo wir suchen müssen.“
    Er lehnte sich zurück. „Wo?“
    „Oft werden Mumien mit Amuletten bestattet, Sie stecken meistens in den Leinenbinden“, erklärte sie.
    „Ja, natürlich“, sagte er. „Aber diese goldene Kobra, die es offenbar wert ist, dass man dafür tötet, kann nicht so klein sein wie ein Amulett.“
    Camille schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht genau, was es ist. Und ich weiß auch nicht, wie sonst jemand es wissen soll, denn sie wurde mit Sicherheit nirgendwo verzeichnet.“
    „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Du sagst, dass es wahrscheinlich kein Amulett ist. Dann …“
    „Es ist ein größeres Stück, aber ich glaube, es ist bei der Mumie.“
    Er schüttelte den Kopf. „Der Körper des Priesters ist ausgewickelt worden.“
    „Was ist mit Hethres Mumie? Ist sie hier oder im Museum?“ fragte sie.
    „Weder noch“, erwiderte er. „Zumindest nicht, soweit wir wissen. Hethres Mumie ist nie gefunden worden – oder zumindest nie identifiziert.“
    „Vielleicht ist sie nie identifiziert worden, weil jene, die sie bestatteten, sich große Mühe gegeben haben, dass genau das auch nicht passierte. Die goldene Kobra war womöglich ein machtvolles Kunstwerk. Es sollte nicht nur Grabräuber fern halten, sondern möglicherweise auch die Menschen schützen.“
    „Wovor?“
    „Vor Hethre. Die alten Ägypter selbst haben womöglich schon ihre Macht gefürchtet. Und so wurde sie ohne äußere Zeichen auf ihre Bedeutung begraben und doch mit einem Talisman, der sie darin hindern sollte, zurückzukehren und ihre Macht einzusetzen.“

19. KAPITEL
    S ie musste sehr tief geschlafen haben, denn es dauerte eine ganze Weile, bis das Klopfen sie weckte. Mehrere Sekunden lag sie da und lauschte so lange, bis das Geräusch ihr auf die Nerven ging. Und bis ihr auffiel, dass an die Tür ihres Schlafraums geklopft wurde, sie aber in Brians Zimmer lag. Und Brian war fort.
    Camille sprang auf, schloss die Geheimtür, warf den Morgenmantel über und rief, dass sie gleich kommen würde.
    Es war Corwin.
    „Ich soll Sie in den Wald bringen, Miss Camille“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    „Ich soll Ihre Sachen packen und Sie in den Wald bringen. Zum Cottage der Schwestern“, erklärte er ein wenig ungeduldig.
    Sie

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