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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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er würde kommen.
    Sie hörte nicht, wie er das Zimmer betrat, bis er in der Tür zum Bad stand, an den Türrahmen gelehnt, und sie beobachtete.
    „Ich hätte gedacht, dass du gehst. Dass du weit wegläufst“, sagte er leise. „Und immer noch wütend bist.“
    Camille schrubbte sorgfältig ihre Ellenbogen. „Ich bin außer mir. Eigentlich bin ich noch mehr als das. Und mein Herz blutet wegen Sir John. Meine kleine Welt ist ein Desaster. Und du bist ein Monster!“
    „Aber du bist immer noch hier.“
    Sie sah zu ihm hinüber. Seine Züge waren angespannt, seine Augen dunkel.
    „Ich gehöre auch zu der Abteilung“, sagte sie. „Sir John ist tot, und das ist etwas sehr Persönliches, Lord Stirling. In Wahrheit bin ich Wissenschaftlerin, auch wenn mir die Universitätsabschlüsse der Herren und ihre Erfahrungen auf dem Gebiet fehlen.“
    „Ah.“
    Sie ließ die Seife fallen, erhob sich tropfend und griff nach dem Handtuch. Sie kam auf ihn zu, die Augen zusammengekniffen. „Du … Schuft!“ schalt sie ihn und schlug mit der Hand wie schon zuvor auf seine Brust ein. „Du musst gewusst haben, dass hinter deinem Schrank ein Geheimtunnel ist!“
    „Habe ich nicht.“ Er packte ihr Handgelenk. „Ich schwöre dir, ich wusste nichts davon bis heute Nacht!“
    Wahrscheinlich sagte er die Wahrheit. Schließlich hatte sie die Abzweigung, die in sein Schlafzimmer führte, nur durch Zufall entdeckt. Weil die Mauer weggebrochen war, als sie sich abstützen wollte. Sie sah zu ihm auf. „Das war nicht der einzige Tunnel. Da war auch noch ein anderer Gang. Ich bin nur zufällig darauf gestoßen. Es kann also jemand unbemerkt ins Schloss gelangen – und jetzt auch hier hinauf!“
    Beruhigend schüttelte er den Kopf. „Nein. Nicht mehr.“
    „Aber …“
    „Shelby und Corwin sind gerade in der Gruft und mauern den Gang zu.“
    Sie seufzte. „Also, immer wenn du das Geräusch gehört hast, ist jemand in der Gruft gewesen.“
    „Ich glaube ja. In jedem Fall heute Abend.“ Dann sagte er streng: „Was hast du da unten gemacht? Du kleine Närrin! Warum bist du wieder die Treppe hinuntergestiegen?“
    Sie hob das Kinn. „Ich bin hinuntergeworfen worden.“
    „Wie bitte?“
    Bestimmt umklammerte er ihr Handgelenk nicht absichtlich so fest.
    „Ich hörte Geflüster.“
    „Und woher kam das Flüstern?“
    „Gut, ich hatte vor, in die Gruft zu gehen. Aber ich blieb auf der Treppe stehen.“ Sie betrachtete sein Gesicht. Ja, sie glaubte ihm. Sie hatte während seiner leidenschaftlichen Rede im Wald Aufrichtigkeit in seinen Augen gesehen.
    Und doch hätte sie schwören können, dass auch Hunter sie hatte retten wollen.
    Sie wollte ihm schon verraten, dass sie zu wissen glaubte, wo sich die goldene Kobra befand. Jenes Stück, das die Mörder zu Taten von immer größerer Unmenschlichkeit veranlasste. Und sie wollte ihm erzählen, dass bei dem Gespräch, das sie belauscht hatte, Drohungen gegen ihr Leben ausgesprochen worden waren. Aber sie hatte keine Chance.
    „Camille, ich bringe dich weg.“
    „Wie bitte?“
    „Morgen. Niemand wird es erfahren. Du kannst erst mal bei den Schwestern im Cottage bleiben.“
    Sie befreite sich aus seinem Griff. „Mit … deinem Kind?“
    Er sah sie mit gerunzelter Stirn an. „Meinem Kind? Wovon redest du denn?“
    „Sie ziehen dein Kind für dich auf, oder etwa nicht? Sie sind sicher ganz entzückende Ladys, aber ich werde nicht dorthin gehen und bei ihnen wohnen!“
    Er funkelte sie einen Moment wütend an, dann wandte er sich ab, um in sein eigenes Zimmer zu gehen. Sie hielt ihn auf.
    „Seit ich dich getroffen habe, lügst du mich an und spielst mir etwas vor!“ warf sie ihm vor.
    „Nein, Camille, ich habe dich niemals angelogen.“
    „Du hast es nur vermieden, mir die Wahrheit zu sagen.“
    „Du kannst nicht länger hier bleiben“, sagte er. „Es ist zu gefährlich.“
    „Ich werde aber nicht gehen.“
    Er fuhr herum, stöhnte auf und zog sie an sich.
    „Noch eine Nacht“, murmelte er.
    Und sie hob ihr Kinn, um zu fragen, was genau er damit meinte. Aber er presste sie gegen sich, hielt sie … und eroberte ihren Mund in einer Weise, die keinen Raum mehr ließ für Proteste. Sofort erhob sich der Sturm in ihrem Körper. Sie ließ das Handtuch fallen und umschlang ihn. Seine Finger fuhren durch ihr nasses Haar, den Rücken hinab, umfingen ihren festen Po und drückten sie noch fester gegen sich. Dann riss er sich los, sah ihr in die Augen, suchte nach Worten, schüttelte den

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