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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zusammenarbeitest.“
    „Zusammenarbeiten?“ wiederholte Hunter. „Inwiefern?“
    Brian drehte sich zu ihm um. „Um das zu finden, wofür meine Eltern getötet worden sind. Es gibt einen mittelalterlichen Zugang in das Schloss und einen Tunnel, der von der Gruft zu diesem geheimen Tor führt. Ich glaube, mein Vater hat irgendwann den Zugang und den Verlauf des Tunnels gefunden, bevor er starb. Und irgendjemand kennt ihn noch und konnte so immer wieder unbemerkt ins Schloss gelangen.“
    Brian konnte es nicht ändern, er ging schon wieder auf Hunter los. „Ich kann mir gut vorstellen, was in Ägypten passiert ist. Und mir wird ganz übel. Der Mörder hat zuerst meine Mutter bedroht, bis mein Vater ihm alles erzählte, was er wusste. Die Transportkisten waren bereits verschifft worden. Er muss den Mördern verraten haben, wo der äußere Einstieg in den Tunnel und auch der Zugang in der Gruft waren. Mein Vater hätte alles gesagt oder getan, um meine Mutter zu retten. Also hat er geredet, wahrscheinlich sehr lange, um Zeit zu gewinnen und irgendwie ihr Leben zu retten. Er muss gewusst haben, dass die Mörder sie ohnehin nicht am Leben lassen wollten, egal was er sagen würde. Aber er hat auf Zeit gespielt und gehofft, dass rechtzeitig Hilfe käme …“
    Brian brach ab. Zu groß war der Schmerz. Schließlich fuhr er fort: „Sie sind nicht leicht gestorben. Erst wurden sie noch gequält. Bei der Autopsie fand man Verletzungen am Arm meiner Mutter. Man hat nichts dem Zufall überlassen. Sie wurden wieder und wieder gebissen. Will ich Rache? Lieber Gott, ja! Habe ich den Wunsch, wahllos zu töten? Nein, ihr Narren! Ich will nur die Wahrheit wissen. Ich will eine Gerichtsverhandlung. Und ich will, dass die Mörder an jedem Tag vor der Hinrichtung wissen, dass sie sterben werden, genau wie mein Vater wusste, dass die Hilfe, die er so verzweifelt herbeiwünschte, nicht kommen würde.“
    Stille folgte. Dann schüttelte Hunter den Kopf. „Brian, was Sie sagen … das kann nicht stimmen.“
    „Sehen Sie sich den Autopsiebericht an, Hunter“, erwiderte er. „Ich habe das Gefühl, dass Sir John es wusste. Ich weiß nicht genau, was er vermutet hat, aber da war etwas. Und darum ist er jetzt auch tot.“
    Das verzweifelte Heulen eines Wolfes ertönte.
    „Wir sollten ins Schloss zurückkehren“, sagte Tristan vernünftig. „Hier draußen im Wald kommen wir nicht weiter.“
    Brian hatte plötzlich Angst, dass Camille sich weigern würde mitzukommen. Dass sie darauf bestünde, in ihr eigenes bescheidenes kleines Heim zurückzukehren, weit entfernt von allem. Doch er täuschte sich.
    „Ja“, sagte sie. „Es ist Zeit zurückzugehen.“ Sie lief zu Ralph, der immer noch auf seinem Pferd saß. „Deine Hand, Ralph. Ich bin wirklich erschöpft und habe keine Lust zurückzulaufen.“
    Ralph beugte sich hinunter, ergriff ihren Arm und half ihr aufs Pferd. Brian musste feststellen, dass er zwar der Earl of Carlyle war, er aber offenbar mit Hunter zu Fuß ins Schloss zurückkehren musste. Brian drehte sich um und machte sich auf. Hunter lief neben ihm her.
    „Ein geheimer Zugang, haben Sie gesagt?“
    „Mein Vater hatte in Tagebüchern der Familie davon gelesen, dass ein Tunnel gegraben worden sei. Einer unserer Vorfahren war ein treuer Anhänger von Charles dem Ersten. Ich glaube, dass Nachrichten – und Leute – zu jener Zeit durch diesen Tunnel gekommen sind. In den folgenden Jahren wurde er nicht gebraucht. Nach den Tagen von Anne Stuart und der Vereinigung mit Schottland wurde er nicht mehr erwähnt. Die Geschichte faszinierte ihn. Er sprach hin und wieder davon. Seine Leidenschaft war das alte Ägypten, aber er war auch überzeugt, dass es hier zu Hause eine Menge zu entdecken gab.“ Brian schwieg einen Moment. „Wenn er nur hier geblieben wäre.“
    Beide Männer hatten lange Beine und gingen schnell. Sie überquerten die Zugbrücke und liefen über den Hof zum Portal.
    Hunter deutete auf eine Kutsche. „Ich werde dann aufbrechen. Ich … habe wirklich geglaubt, dass Sie Camille Schaden zufügen wollten“, sagte er. Es klang nicht unbedingt wie eine Entschuldigung. „Ich war ein Idiot, schätze ich. Als ich Camille das erste Mal sah … also, sie war nicht nur schön, sondern auch so unglaublich intelligent und selbstsicher. Sie hat ein bisschen geflirtet, wollte sich aber auf keine Affäre einlassen. Oh, Camille wusste, wie angetan ich von ihr war. Aber ich dachte, es wäre unter meine Würde, ihr mehr

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