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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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so gehen zu lassen.
    Camille schluckte schwer. „Ich bin bereit, entstandenen Schaden …“
    „Miss Montgomery, ich bin nicht diejenige, mit der Sie die Schuld oder Unschuld Ihres Vormunds diskutieren müssen oder irgendeine Wiedergutmachung. Wenn Sie mich jetzt bitte begleiten wollen. Ich bringe Sie in den Speiseraum der Herrschaft. Sie werden Ihren Vormund sicher bald sehen und dann Ihr eigenes Zimmer für die Nacht.“
    „Oh, wir können nicht bleiben“, protestierte Camille.
    „Ich fürchte, Sie müssen bleiben. Der Arzt hat gesagt, dass Ihr Vormund heute Abend noch nicht transportfähig ist. Er ist wirklich sehr zerschunden.“
    „Ich kann mich um ihn kümmern“, beschwor Camille sie.
    „Heute Abend wird er uns jedenfalls nicht mehr verlassen. Sie, Miss Montgomery, können wir hier natürlich nicht festhalten, aber ich fürchte, Ihr Vormund wird vorläufig noch unser Gast bleiben.“
    Trotz der Höflichkeit der Frau und ihres offenen Lächelns lief Camille ein Schauer über den Rücken.
Hier bleiben?
Mitten im dichtesten, dunkelsten Wald, den sie je gesehen hatte? Mit dem maskierten Mann, dem beeindruckenden, schroffen und offensichtlich unbezwingbaren
Biest
von Schloss Carlyle?
    „Ich … ich …“
    „Wirklich“, sagte die Frau mit einem Lachen. „Wir erfreuen uns vielleicht an unserer Abgeschiedenheit hier, aber es ist nicht so spartanisch oder ungemütlich, wie Sie vielleicht glauben. Sie werden sich wohl fühlen, das verspreche ich Ihnen. Wie auch immer der Ruf seiner Lordschaft sein mag, er ist der Earl of Carlyle, wissen Sie. Er trägt Verantwortung vor der Krone selbst und hat das Vertrauen Ihrer Majestät Victoria.”
    Camille senkte den Blick und versuchte irgendwie die Röte zu verbergen, die ihr ins Gesicht stieg. Mrs. Prior schien ihre Gedanken gelesen zu haben.
    „Ich bin mit einem Bediensteten gekommen. Er wartet noch unten in der Halle“, erklärte Camille.
    „Nun, dann werden wir uns darum kümmern, dass auch er heute Abend ein bequemes Lager findet. Bitte folgen Sie mir jetzt.“
    Camille lächelte schwach und kam der Bitte nach. Sie hatte ja keine Wahl.
    In Flur wartete der Hund. Er sah Camille genauso misstrauisch an, wie sein Herr es getan hatte. Selbst die Augen des Tieres schienen irgendwie düster überschattet zu sein.
    „Guter Hund“, sagte Mrs. Prior und strich dem Tier über den gewaltigen Schädel. Der Monsterhund wedelte mit dem Schwanz.
    Camille blieb dicht hinter Mrs. Prior. Sie durchquerten einen langen Flur und erreichten das äußerste Ende des Ostflügels. Mrs. Prior stieß die große Tür am Ende des Korridors auf. Der Herr des Schlosses erwartete sie bereits.
    Im Empfangsbereich seiner privaten Gemächer gab es große Schiebetüren, die den Blick freigaben auf den in der Dunkelheit schemenhaft zu erkennenden Wald, der über die Jahre zu einem Dschungel verwildert war. Irgendetwas musste da draußen sein, denn Lord Stirling starrte hinaus in die Nacht, die Hände auf dem Rücken, die Beine leicht gespreizt.
    Ein Tisch war mit feinem Damast gedeckt, mit edlen Porzellantellern, auf denen silberne Gloschen standen, um die Speisen warm zu halten, mit schwerem Silberbesteck und geschliffenen Kristallgläsern.
    Mrs. Prior räusperte sich, aber Camille war sicher, dass der Earl of Carlyle längst wusste, dass sie da waren. Er hatte sich nur einfach noch nicht umgedreht.
    „Miss Montgomery, Sir“, sagte Mrs. Prior. „Ich werde Sie jetzt allein lassen.“
    Nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, drehte sich der Hausherr zu ihr um. Mit einer Hand deutete er einladend auf den Tisch. Dann kam er herüber und zog einen Stuhl für sie zurück, damit sie sich setzen konnte. Sie zögerte.
    „Oh, es tut mir Leid. Ist die Vorstellung, mit einem entstellten Mann mit Maske zu speisen, zu Ekel erregend für Sie, meine Liebe?“
    Er sprach die Worte sanft, aber sie waren voller Leidenschaft. Vielleicht wollte er sie herausfordern. Einem Test unterziehen.
    „Ich glaube, Sie haben eine sehr bizarre Maske gewählt, Sir, aber das ist natürlich Ihr gutes Recht. Es gibt nur wenig, was mir den Appetit verderben kann, und die äußere Erscheinung eines Menschen gehört gewiss nicht dazu.“
    Sie meinte unter dem Rand der Ledermaske wieder dieses spöttische Lächeln zu entdecken.
    „Wie überaus ehrenwert, Miss Montgomery. Aber ist das wirklich Ihre Überzeugung oder meinen Sie nur, das sei es, was ich hören möchte?“
    „Ich glaube, Sir, dass jede Antwort auf die

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