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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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den Tisch zu werfen und aufzuspringen. Selbst Tristan war in ihrer Wut für den Moment vergessen.
    Er legte seine Hand auf ihre und hielt sie davon ab aufzuspringen. Er war ihr plötzlich ganz nah, sie spürte seine Anspannung und die Kraft seiner Hand.
    „Miss Montgomery, wir sprechen hier über ein sehr wichtiges Thema. Ob ich nämlich Ihren Vormund der Polizei übergebe oder nicht. Wenn Sie es als beleidigend empfinden, dass ich auf der Suche nach der Wahrheit bin, dann müssen Sie diese Beleidigung hinnehmen. Also, was arbeiten Sie nun?“
    Wieder wallte Ärger in ihr auf, aber sie hielt seinem Blick stand und versuchte nicht, sich loszureißen, zumal dieser Versuch wohl ohnehin zwecklos gewesen wäre.
    „Ich arbeite für das Museum, Sir. In der Abteilung für Ägyptische Altertümer“, zischte sie.
    Wenn sie ihm erklärt hätte, dass sie ihr Geld auf der Straße verdiente, hätte seine Antwort nicht weniger scharf und ärgerlich ausfallen können.
    „Sie tun was?“
    Seine Worte klangen wie das Brüllen eines wilden Tieres. Verblüfft von seiner Reaktion runzelte Camille die Stirn und erwiderte: „Ich glaube, ich artikuliere mich ganz gut. Ich arbeite für das Museum, für den Bereich Ägyptische Altertümer.”
    Er sprang so plötzlich auf, dass sein Stuhl umstürzte.
    „Es ist eine völlig legitime Anstellung, und ich versichere Ihnen, ich bin für diese Position absolut qualifiziert“, stieß sie hervor.
    Zu ihrer vollkommenen Verblüffung kam er mit der gleichen Wucht um den Tisch auf sie zu, mit der er aufgesprungen war.
    „My Lord“, protestierte sie und erhob sich schnell. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und starrte sie mit solchem Abscheu an, dass sie um ihr Wohlergehen fürchtete.
    „Und Sie behaupten, dass Sie ohne Grund hierher gekommen sind?“ fragte er.
    Sie keuchte. „Sie glauben, dass
ich
aus irgendeinem anderen Grund hierher gekommen bin, als einen Menschen zu holen, den ich
liebe
? Es tut mir sehr Leid, Sir, aber auch Ihre hohe Stellung entschuldigt nicht diesen Ausbund an schlechten Manieren – und Gewalt!“
    Er nahm die Hände von ihren Schultern und trat einen Schritt zurück. Aber seine Augen waren lodernde blaue Flammen, die sich bis in ihre Seele fraßen.
    „Sollte ich entdecken, Miss Montgomery, dass Ihre Worte Lügen sind, dann versichere ich Ihnen, dass Sie noch nicht erlebt haben, wie es um meine
schlechten Manieren
und meine
Gewalt
wirklich bestellt ist.“
    Er wandte sich ab, als könne er ihren Anblick nicht länger ertragen. Mit schnellen Schritten ging er zur Tür und verließ den Raum. Das Knallen der Tür schien das gesamte Schloss zu erschüttern.
    Zitternd blieb Camille zurück.
    „Sie sind wahrlich eine scheußliche Kreatur“, rief sie schließlich, als sie sicher war, dass er außer Hörweite war.
    Die Tür öffnete sich. Camille erschrak.
    Es war Mrs. Prior. „Oh, Liebes“, rief sie aus. „Er ist so furchtbar aufbrausend. Ich weise ihn ständig darauf hin, aber … ganz ehrlich gesprochen, er kann auch sehr charmant und freundlich sein.“
    „Ich muss meinen Vormund sehen. Und ich muss ihn hier fortbringen“, erwiderte Camille und rang mühsam um Beherrschung. „Fort von diesem Monster.“
    „Oh, Liebes“, entgegnete Mrs. Prior. „Er ist wirklich nicht so ein Monster, wie es scheinen mag. Es ist nur … nun, es ist doch ziemlich schockierend, dass Sie für das Museum arbeiten, Liebes.“
    „Es ist eine ehrbare Arbeit“, verteidigte sich Camille.
    „Ja, nur …“ Mrs. Prior legte den Kopf etwas schräg und betrachtete Camille. Vielleicht gefiel zumindest ihr, was sie sah. Die Frau senkte ihre Stimme. „Es ist nur so, dass Ihre Arbeitgeber – also die Leute, die mit Ihrer Abteilung zu tun haben – alle dort waren, als …“
    „Als was?“
    „Als die Eltern Seiner Lordschaft ermordet wurden“, erklärte Mrs. Prior. „Es ist nicht Ihre Schuld, Liebes, aber dennoch … Kommen Sie bitte mit. Ich bringe Sie zu Ihrem Vormund.” Sie schwieg einen Moment. „Wissen Sie, er mag ein wenig wild erscheinen, und vielleicht war sein Benehmen bisher grässlich, aber diese fürchterlichen Morde haben einfach sein ganzes Leben durcheinander gebracht.“

3. KAPITEL
    C amille eilte Evelyn nach. „Warten Sie! Natürlich habe auch ich von diesen Gerüchten gehört. Jeder in London hat davon gehört. Wenn ich genauer wüsste, was eigentlich passiert ist, könnte ich vielleicht sogar …“
    Das Wort
helfen
verließ nicht mehr ihre Lippen, denn

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