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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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anderen Welt. Als wäre ich nichts als ein kleiner Statist, der von deiner Welt aus hin und hergeschoben wird.«
    »Sag mir zuerst, was du Lehrer Daran antworten wirst.«
    Ihr plötzlicher Themawechsel verärgerte ihn. »Das ist doch jetzt nicht wichtig. Ich will wissen, was die unbekannten Faktoren bedeuten.«
    »Es gehört alles zum gleichen Problem. Was wirst du antworten?«
    »Ich muß zuerst wissen, was er will.«
    »Du weißt es genau.«
    »Gut – wenn er mich fragt, ob ich ins Haus der Weisheit kommen und seine Stelle übernehmen will, werde ich natürlich annehmen. Jeder Sucher würde sich über dieses Angebot freuen.«
    »Im Ernst?«
    »Natürlich. Ich werde die gleichen Privilegien verlan gen, die die anderen Sucher im Haus der Weisheit haben – das Recht, meine Suchen fortzusetzen.«
    »Selbst wenn das Thema nicht registriert ist?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich kenne dich, Ketan. Du wirst dich nicht damit zufriedengeben, insgeheim in deinem unterirdischen Labor zu suchen. Du wirst Lehrer Darans Angebot ablehnen.«
    »Ja«, fuhr er plötzlich auf. »Und ich werde noch mehr tun. Ich werde ein öffentliches Verhör vor dem Rat der Sucher verlangen und dort mitteilen, daß ich das Ge heimnis von der Lebenswerdung kenne. Ich werde ganz Kronweld von dem Betrug des Geburtstempels erzählen.«
    Er wurde nachdenklich. »Übermorgen wird der Tempel geöffnet. Hätte ich eine bessere Zeit wählen können?«
    Sie schwieg so lange, daß er sich umdrehte und sie ansah.
    »Elta …«
    »Ketan, ich möchte das erste Versprechen meines Lebens von dir. Wenn die Zeit kommt – und sie kommt bald –, zu der ich dir alles sagen kann, wirst du alles erfahren. Ich verspreche dir auch, daß ich nie etwas tun werde, das Kronweld schaden könnte. Die alte Frau verstand nicht richtig, was wir wollten. Sie kann nicht wissen, daß mein Schmerz ebenso groß ist wie der ihre. Du wirst erfahren, daß ich richtig gehandelt habe. Ich muß für eine Weile fort. Wenn ich zurückkomme, werden wir unseren gemeinsamen Haushalt beantragen. Aber du darfst nicht versuchen, den Geburtstempel zu stürzen, indem du deine Entdeckungen vor dem Rat der Sucher preisgibst. Dieses Versprechen verlange ich von dir. Sie werden dich degradieren. Du wirst nie wieder forschen können. Versprich es mir, Ketan.«
    »Ich kann nicht. Ich habe davon geträumt, seit ich Sucher bin. Ich wußte, daß es meine Aufgabe ist. Wie kannst du so etwas von mir verlangen, wenn du mir nicht einmal Bruchteile deines eigenen Geheimnisses aufklären willst? Weshalb mußt du fort? Und weshalb kann ich dich nicht begleiten?«
    »Dann versprich mir wenigstens, daß du wartest, bis ich zurückkomme und dir alles erkläre.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht einmal das kann ich. Ich habe den Nichtregistrierten gesagt, was ich vorhabe. Keine Zeit ist so günstig wie die Öffnung des Tempels. Wenn ich jetzt versage, würde sich unsere Gruppe auflösen, und ich könnte von vorn anfangen.«
    Eltas Schultern waren zusammengesunken. Schließlich sagte sie: »Oh, du bist ein Narr. Aber ich liebe dich so. Ich wollte, ich wäre dir nie begegnet. Wie soll das alles enden?«
    »Wie wünschst du dir, daß es enden soll?«
    »Wie?« Sie sah nach Feuerland hinüber. »So wie wir es immer geträumt haben. Wir beide gehen nach Nachtland und setzen dort unsere Arbeit fort. Wir beweisen den anderen, daß du mit der Theorie von der Entstehung des Lebens recht hast. Gehen wir doch! Einige werden uns begleiten. Wir könnten eine freie Gemeinschaft aufbauen und unser Leben weit weg von hier führen.«
    »Du weißt, daß du da draußen sterben müßtest. Wir können nicht wie die Bors leben. Und wir haben eine Pflicht Kronweld gegenüber – die Pflicht zu suchen.«
    »Wir könnten diese Pflicht in Nachtland erfüllen.«
    »Aber zuerst müssen wir es hier versuchen.«
    Er stand auf. »Lehrer Daran wird nicht mehr lange warten. Kommst du mit?«

 
5
     
    Elta blieb vor dem Tor, von dem aus ein schmaler Pfad in den Garten führte. Ketan ging langsam weiter. Er wickelte sich in seinen Tagesumhang.
    Lehrer Daran lag neben dem Brunnen, der in bunten Fontänen in den Nachthimmel spritzte und langsam wieder zurückfiel. Ein feiner Wassernebel trieb auf das Marmorhaus zu, in dem Lehrer Daran allein lebte. Er hatte sich nie eine Gefährtin genommen.
    »Weisheit.« Ketan kam durch den Wasserschleier näher.
    »Weisheit.« Daran stützte sich auf einen Arm. »Bist du es, Ketan? Meine Augen werden immer

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